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07.07.2025 21:21
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Neue sportliche Speerspitze des 308 – Der GTi ist die agilste Version in der Peugeot-Kompaktreihe

© Peugeot

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Die erfolgreiche Baureihe Peugeot 308 ist nun auch in punkto Sportlichkeit noch attraktiver: Der GTi ist angerollt. Das heißt, eigentlich gibt es sogar zwei GTi-Varianten: den GTi 250 mit 182 kW/250 PS und den GTi 270 mit 200 kW/272 PS. In Deutschland wird nur der Größere angeboten, der 42 PS mehr leistet als der VW Golf GTI.

Das starke Herz des Fahrzeugs, das sich offiziell „GTi 270 by Peugeot Sport“ nennt, ist nach dem Prinzip des Downsizing entwickelt worden und bereits aus dem Sportler RCZ R bekannt. So schöpft der Ottomotor seine Leistung dank Abgasturbolader und Direkteinspritzung aus einem 1,6-Liter-Hubraum und kann ein maximales Drehmoment von 330 Nm an die Vorderräder leiten – und das im breiten Drehzahlbereich von 1900 bis 5000 U/min.

Damit beschleunigt das Fahrzeug aus dem Stand in 6,0 Sekunden auf Tempo 100, erreicht eine Spitze von 250 km/h und soll dank Start-Stopp-Automatik auf 100 Kilometern nur 6,0 Liter Kraftstoff durchlaufen lassen. Ein Soundgenerator hat die Melodie des Ottomotors komponiert, doch die bleibt dank guter Dämmung eher verhalten – was sicher den einen oder anderen Motorsport-Ambitionierten ärgern dürfte.

Deutlich weniger verhalten ist jedoch das Temperament des GTi 270. Über knackig-kurze Schaltwege lassen sich die sechs Gänge einwerfen, so dass das Fahrzeug schnell auf Touren kommt und auf einer freien Autobahn sicher auch die 250er-Marke schaffen kann. Ebenso sicher läuft dann deutlich mehr Kraftstoff pro 100 Kilometer durch.

Die nunmehr sportlichste Speerspitze der 308er-Reihe hält sich optisch jedoch zurück. Die Karosserie ist um elf Millimeter tiefer gelegt und steht auf 235er-Schluppen über den 19-Zöllern. So große Räder waren aber auch notwenig, um die großen Scheiben der starken Bremsanlage unterzubringen. An der Front fallen der in Chrom gefasste schwarze Gitter-Grill mit dem großen mittigen Löwen-Logo zwischen den Voll-LED-Scheinwerfern, der große untere Lufteinlass am Stoßfänger sowie zwei kleine Spoiler auf.

Das Heck wird von den beiden markanten verchromten Endrohren sowie dem auffälligen schwarzen Diffusor dazwischen dominiert. Auf Wunsch und gegen einen Aufpreis von 1800 Euro – eines der wenigen Extras – wird der 308 GTi 270 mit der schräg angeschnittenen exklusiven „Coupe Franche“-Lackierung in Rot-Schwarz geliefert.

Innen treffen Fahrer und Beifahrer selbstverständlich Sportsitze an, die guten Seitenhalt bieten und trotz ihres eher engen Schnittes auch auf längeren Strecken recht bequem sind. Das kleine Sportlenkrad ist so niedrig positioniert, dass die Rundinstrumente darüber hinweg gut ablesbar sind.

Doch das Fahrzeug ist durchaus auch alltagstauglich. Es bietet genügend Platz für bis zu fünf Passagiere, einen ordentlich großen Laderaum und einen effizienten Antrieb, wenn er entsprechend behandelt wird. Die Lenkung arbeitet angenehm direkt, präzise und leicht lässt sich das Getriebe schalten, und das Fahrwerk ist so abgestimmt, dass es noch als einigermaßen komfortabel durchgehen kann. Jedenfalls schluckt es mehr Unebenheiten, als erwartet.

Bleiben die Anschaffungskosten: Der Basispreis für den 308 GTi 270 by Peugeot Sport beträgt 34 950 Euro. Das ist eine Menge, doch dafür erhält der Kunde auch ein fast komplett ausgestattetes Fahrzeug.

Der Tucson ist von neuem Schrot und Korn – Hyundai hat den ix35 abgelöst und dafür den Tucson auferstehen lassen

© Hyunda

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Einen Tucson gab es schon mal bei Hyundai: 2004 gesellte sich der kleine Allradler zu Santa Fe und Terracan. Jetzt ist ein neuer Tucson aufgelegt worden – doch er hat mit dem von damals nur noch den Namen gemein. Es war mehr als die Ablösung eines Modells, als der Tucson jetzt als Nachfolger des ix35 präsentiert wurde. Er zeigt sich als wirklich imposantes Fahrzeug, mit eindrucksvollem Gesicht und dem Anspruch, mit Premium-Fahrzeugen in seinem Segment zu wetteifern. Der Tucson wurde in Deutschland entwickelt und designt und wird ab 22 400 Euro verkauft.

Mit 4,48 Metern Länge tritt das Fahrzeug in der kompakten SUV-Klasse an. Es ist länger, breiter und etwas flacher als der Vorgänger – das hat seinen Proportionen gut getan. Neben der neuen Optik mit großem Hexagonal-Kühlergrill und schmalen Scheinwerfern in der Front bietet der Tucson mehr Raum für Passagiere und Gepäck. Das Gepäckraumvolumen beträgt je nach Stellung der Sitze zwischen 513 und 1503 Liter.

Der Innenraum ist aufgeräumt, die Materialien hochwertig, die Verarbeitung solide. Das Cockpit wird von einem acht Zoll großen Touchscreen dominiert, über den die Steuerung von Navi, Radio und Telefon erfolgt und auf dem die Bilder der Rückfahrkamera zu sehen sind. Die Sitze bieten guten Komfort und Seitenhalt, und für die erste Reihe stehen elektrisch verstellbare, beheizbare und belüftbare Extra-Sitze für Extra-Geld zur Verfügung. Aber auch an die Fond-Passagiere wurde gedacht: Die Rückenlehne ihrer Sitze kann im Neigungswinkel verstellt werden, und sie haben ordentliche Beinfreiheit.

Als Antriebe stehen zwei Benziner und drei Diesel mit einem Leistungsspektrum von 85 kW/116 PS bis 136 kw/185 PS zur Wahl. Während der Basis-Diesel mit 116 PS sicher nicht für eine Untermotorisierung, aber auch nicht für überschäumende Fahrfreude steht, kann das Fahrzeug mit dem großen 185-PS-Diesel unter der Haube für beeindruckende Beschleunigungsfahrten sorgen und auch als solides Zugfahrzeug genutzt werden. Während der kleine Benziner und der kleine Diesel ausschließlich mit Sechsgang-Handschaltung zu haben sind, gibt es für die anderen Motorisierungen eine Automatik als Alternative.

Zahlreiche Assistenzsysteme haben Einzug gehalten in den Tucson. So kann sich der Kunde unter anderem einen Totwinkel-Assistenten, eine Querverkehrswarnung und einen Spurhalteassistenten einbauen lassen. Außerdem ist ein erweiterter Notbremsassistent an Bord.

Als sehr angenehm kann das neu entwickelte Fahrwerk eingeschätzt werden: Straßenunebenheiten nimmt der Tucson klaglos, ohne sie direkt an die Insassen weiterzugeben, und die Wankneigung ist kaum spürbar. Die Lenkung arbeitet präzise, die Bremsen langen ordentlich zu, und im NCAP-Crashtest erzielte der Tucson fünf Sterne. Und nicht zu vergessen: Hyundai gewährt für das Fahrzeug fünf Jahre Garantie. Fazit: Mit dem Tucson ist Hyundai in optischer und technischer Hinsicht ein Volltreffer gelungen. Das Fahrzeug ist komfortabel, sicher und hochwertig – aber nicht hochpreisig.

Begeistert durch Schub und Sound – Lexus will mit dem GS-F im Segment der Premium-Mittelklasse-Sportler mitmischen

© Lexus

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Die Luxus-Marke Lexus ist seit mehr 20 Jahren hierzulande im Handel und nach wie vor ein kleiner aber feiner Anbieter hochwertiger Fahrzeuge. Seit reichlich zwei Jahren ist der neue GS auf dem Markt – jetzt kommt mit dem GS-F der Kracher der Baureihe.

Schon die Sportlimousine Lexus GS, mit einem 154 kW/209 PS starken 2,5-Liter-V6-Motor oder einem 254 kW/345 PS starken Hybrid-Antrieb unter der Haube, ist eine agile Fahrmaschine. Doch der Lexus GS-F stellt sie in punkto Schub und Sound in den Schatten. Der Mittelklasse-Sportler will jetzt mit seinen süddeutschen Konkurrenten um die Wette fahren, um die Gunst der Käufer. Die müssen allerdings auch bereit sein, knapp 100 000 Euro für dieses Fahrzeug der Toyota-Edeltochter hinzulegen.
Erste Bekanntschaft mit dem GS-F auf einer Rennstrecke in der Eifel: Schon im Ruhezustand strahlt die Power-Limousine eine gewisse Aggressivität aus. Die Front wird geprägt vom riesigen Diabolo-Kühlergrill mit ebenso riesigen Luftöffnungen, schlitzäugigen Scheinwerfern und einer deutlich konturierten Motorhaube. Breit und trotzig steht der GS-F da, so, als scharre er schon mit den Hufen.

Unter seiner Haube wartet nicht, wie vielleicht erwartet, ein mehrfach aufgeladenes Kleinkaliber auf seinen Einsatz, sondern ein 351 kW/477 PS starker 5,0-Liter-V8-Saugmotor. Er schaufelt ein maximales Drehmoment von 530 Newtonmetern an die Hinterräder. Dazu ist er mit einem Achtstufen-Direktschaltgetriebe gekoppelt. Dieses Powerpaket soll es möglich machen, dass der GS-F in 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprintet. Die Höchstgeschwindigkeit wird erst bei 270 km/h erreicht.
Gut, setzen wir uns mal rein. Das geht für einen Sportwagen erstaunlich bequem. Ordentlichen Seitenhalt bieten die gut ausgeformten Sitze, die Fahrer und Beifahrer sicher verankern. Platz ist genug, auch für lange Beine, und selbst im Fond geht es in dieser Hinsicht verhältnismäßig komfortabel zu. Das Armaturenbrett wird vom Infotainment-System mit seinem 12,3-Zoll-Display dominiert. Das bietet allerdings mehr Informationen, als man während der Fahrt aufnehmen kann und auch mehr, als wirklich nötig sind.

So, dann mal los. Schon beim Anlassen kommt Freude auf: Der GS-F knurrt vernehmlich und zieht damit die Blicke auf sich. Mit Karacho steigt er in die Rennstrecke ein. Der Motor sorgt für ordentlich viel Schub und eine gleichmäßige Kraftentfaltung. Um die Antriebskraft optimal auf der Strecke zu bringen, stehen dem Fahrer verschiedene Fahrmodi zur Seite. So wird es möglich, dass sich der GS-F von seinen verschiedenen Seiten zeigen kann: von kultiviert, komfortabel und sparsam bis knallhart und angriffslustig. Zudem kann der Fahrer ein Differential aktivieren, über das die jeweils optimale Verteilung der Antriebskräfte auf die Hinterräder geregelt wird.

Keine Frage, dass die groß dimensionierten, kräftigen Bremsen von Brembo eine schnelle Verzögerung des knapp zwei Tonnen schweren Boliden einleiten können. All das war eindrucksvoll auf der Teststrecke zu erfahren. Wer jetzt nach dem Verbrauch fragt: Nur im Eco-Modus soll es theoretisch möglich sein, den Normverbrauch von 11,2 Litern auf 100 Kilometern zu schaffen.

Continental Spritspar-Sensorik immer öfter im Einsatz – Lkw sollen damit seit 2012 über 195 Millionen Liter Diesel eingespart haben

© Continental

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Geht es um die Effizienz von Nutzfahrzeugen, werden meist Motor, Gewicht und Aerodynamik betrachtet. Dabei kann auch die Sensorik eine wichtige Rolle für Kraftstoff sparendes Fahren spielen. Ein gutes Beispiel dafür ist der elektronische Horizont „eHorizon“ des Automobilzulieferers Continental. Und so funktioniert „eHorizon“: Das System vergleicht permanent die Position des Fahrzeugs mit…

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Aktuelles aus der Abgasfalle oder Der Daimler und die DUH

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Die Daimler AG verschickte am gestrigen Nachmittag (29.02.2016) per Pressemitteilung eine Stellungnahme zu der wenige Stunden zuvor versandten Presseinformation der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) mit der Überschrift „Deutsche Umwelthilfe verklagt Daimler AG – Autohersteller soll falsche Aussagen zur Abgasreinigung der Mercedes C-Klasse BlueTec 220 CDi beenden“, die wir vollständig wiedergeben.

„Die angekündigte Klage entbehrt jeder Grundlage und wir sehen ihr mit Gelassenheit entgegen. Wir weisen den Vorwurf der DUH e.V. auf das Schärfste zurück, dass unsere Kunden mit falschen Qualitätsversprechen getäuscht würden.

Die wiederholten, nicht belegten Vorwürfe und eine irreführende Darstellung des Vereins DUH verstehen wir als Versuch, das Unternehmen Daimler zu diskreditieren. Wir vertrauen in die professionelle Arbeit der öffentlich legitimierten Behörden und ihre laufenden Prüfungen und werden diese auch weiterhin vollumfänglich unterstützen.“

Der Vorwurf der DUH lautet, dass die Daimler AG mit folgenden Werbeversprechen „gegen das Verbot irreführender Werbung (§ 5 UWG)“ verstoße: „So wie die BlueTEC Dieselmotoren mit besonders geringem Schadstoffausstoß. Eine komplexe Katalysatortechnologie reduziert die Stickoxide deutlich, das Fahren wird im besten Wortsinn zur reinsten Freude.“

„Und bei den Modellen mit Dieselmotoren konnten die Stickoxid-Emissionen durch das hochmoderne Abgasbehandlungskonzept BlueTEC um bis zu 90 Prozent auf ein Minimum reduziert werden.“

„BlueTEC reduziert die Emissionswerte unserer hochmodernen Dieselmotoren auf ein Minimum und senkt zugleich den Verbrauch. […] Es umfasst verschiedene, aufeinander abgestimmte technische Maßnahmen zur innermotorischen Minimierung der Rohemissionen und zur effektiven Nachbehandlung des Abgases. Dabei werden alle relevanten Emissionsbestandteile auf ein Minimum reduziert.“

Die DUH beharrt darauf, dass „die Daimler AG im Zusammenhang mit den oben zitierten Werbeversprechen nicht auf diese Verringerung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems hinweist, obwohl in Deutschland in über 50 Prozent der Zeit Temperaturen von unter zehn Grad Celsius herrschen“ und nennt „diese Aussagen“ der Daimler AG „irreführend“.

Dabei habe doch die Daimler AG „als Reaktion auf den am 3.2.2016 durch die DUH erhobenen Vorwurf der Verwendung von Abschalteinrichtungen eine solche eingeräumt, mit der die Wirksamkeit des Emissionsminderungssystems bei Außentemperaturen unter (plus) 10 Grad Celsius ‚zum Schutz des Motors‘ verringert wird. Nach einer schriftlichen Bestätigung zum Bericht 2015/R10702 des niederländischen Prüfinstituts TNO lagen die bei dem geprüften Mercedes-Benz C 220 BlueTEC gemessenen NOx-Emissionen bei Außentemperaturen zwischen sieben und zehn Grad Celsius mit 817 mg NOx/km um das mehr als Zehnfache über dem geltenden Grenzwert bei für den Stadtverkehr typischen Geschwindigkeiten von 0 – 45 km/h. Gegenüber den Messwerten auf dem Rollenprüfstand war die Abweichung auf der Straße sogar um den Faktor 20 höher.“

Wer führt bei diesem aktuellen Streit zwischen dem Daimler und der DUH eigentlich wen in die Irre? Wir werden berichten.

„Wir stehen zu allen getroffenen Aussagen“ – DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch im Gespräch mit RoadsRus

© Foto: Robert Lehmann

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Am Rand des Genfer Autosalon ist das Duell zwischen dem Daimler und der DUH durchaus Thema. Daher fragte RoadsRus heute bei der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) nach und erhielt von Jürgen Resch als Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. erste Anworten.

Rothweg: Die Daimler AG behauptet, dass die Klage keine Grundlage hätte. Welche Grundlage hat Ihre Klage und wie wasserdicht schätzen Sie diese ein?

Resch: Das niederländische Prüfinstitut TNO hat festgestellt, dass bei dem geprüften Mercedes-Benz C 220 BlueTEC die gemessenen NOx-Emissionen bei Außentemperaturen zwischen sieben und zehn Grad Celsius mit 817 mg NOx/km um das mehr als Zehnfache über dem geltenden Grenzwert bei für den Stadtverkehr typischen Geschwindigkeiten von 0 – 45 km/h lagen. Die Daimler AG hatte als Reaktion auf den am 3.2.2016 durch die DUH erhobenen Vorwurf der Verwendung von Abschalteinrichtungen eine solche eingeräumt, mit der die Wirksamkeit des Emissionsminderungssystems bei Außentemperaturen unter (plus) 10 Grad Celsius ‚zum Schutz des Motors‘ verringert wird.
Unter anderem die Werbeaussage von Daimler, dass „die Stickoxid-Emissionen durch das hochmoderne Abgasbehandlungskonzept BlueTEC um bis zu 90 Prozent auf ein Minimum reduziert werden“, ist falsch und irreführend. Da Daimler seine Kunden mit falschen Qualitätsversprechen täuscht, wird die DUH Klage einreichen, um die Fortsetzung der Verbrauchertäuschung für alle von den Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeuge gerichtlich untersagen zu lassen.
Die DUH ist als sogenannte „qualifizierte Verbraucherschutzorganisation“ in der Liste der klageberechtigten Verbraucherschutzverbände in Deutschland aufgenommen uns ist seit über 10 Jahren berechtigt, Verstöße gegen den Verbraucherschutz zu verfolgen. Rechtsgrundlage ist dabei das Wettbewerbsrecht. Die DUH hat durchschnittlich 300 Rechtsverfahren pro Jahr vor Gericht, die Quote verlorener Fälle liegt bei ca. 3 Prozent. Auch gegen Daimler hat die DUH bereits viele Verfahren gewonnen wie z. B. gegen falschen Spritverbrauchs- und CO2-Angaben bei der Vorstellung der neuen S-Klasse vor drei Jahren.

Rothweg: Der Daimler und die DUH werfen sich in ihren Pressemitteilungen vom 29.02.2016 gegenseitig „Irreführung“ vor. Was sagen Sie dazu?

Resch: Wir stehen zu allen getroffenen Aussagen. Wir diskreditieren niemanden, sondern stellen fest, dass der Mercedes C-Klasse BlueTec 220 CDi bei Geschwindigkeiten von 0-45 km/h im TNO-Test mehr als zehn Mal so viel Nox emittiert als der Euro-6 Grenzwert. Das Fahrzeug verstößt nach Auffassung der DUH gegen die Zulassungsbestimmungen. Daher haben wir auch einen Antrag auf Entzug der Typzulassung gestellt. Darüber hinaus wird dem Verbraucher dieser Mangel nicht mitgeteilt – sondern im Gegenteil falsche Qualitätsversprechen gegeben.

Zur COTY-Preisverleihung oder Nicht ein Jota Verstand – Kommentar

© Opel

Genf, Schweiz (RoadsRus). Alle Jahre wieder wird seit den 1950er Jahren der Preis mit dem Titel „Auto des Jahres“, englisch „Car of the Year“, daher kurz „COTY“, vergeben. In diesem Jahr traf es den Astra von Opel (Vauxhall). Der Preis gilt als europäischer Preis im Gegensatz zum Auto-Preis „Gelber Engel“ des Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (kurz ADAC) oder „Goldenes Lenkrad“ der Springer-Blätter „BamS“ und „Auto-Bild“, deren Lohnschreiben sich mitunter wie ein Bums im Boliden-Boulevard benehmen. Egal, das ist hier und heute nicht mein Thema.

Mit gehr es darum, dass bei der COTY-Preisverleihung gestern bei Genf der Hakan Matson als Jury-Präsident behauptete, dass er “die Stimmabgabe unserer Mitglieder“ für „transparent“ halte. Man wisse, verkündete der Mann, „wer wem wie viele Punkte abgegeben hat“. Außerdem behauptet Matson, dass „die offiziellen Sponsoren von Car of the Year … in keiner Weise mit der Automobilindustrie verbandelt“ seien.

Hätte Matson den Mund gehalten, hätten wir ihn für einen Philosophen halten können. Doch wer sich zu Themen wie Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit äußert und diese Begriffe auf die Auto-Branche bezieht, der muss sich nicht wundern, wenn er am Ende als Clown dasteht und die Veranstaltung als Klamauk bezeichnet wird.

Die von Matson angesprochenen Medien, die mitmachten, sind: „Auto“ (Italien), „Autocar“ (GB), „Autopista“ (Spanien), „Autovisie“ (Niederlande), „L’Automobile“ (Frankreich), „Vi Bilägare“ (Schweden) und „Stern“ (BRD).

Alle Autos und also auch die glorreichen Sieben wurden von Lohn- und Honorarschreibern der genannten Medien, die Matson für die „sieben führenden Automobilzeitschriften aus ganz Europa“ hält, womit er sich vollends entblödet, ausgewählt.

Ich mir sicher: Ohne die Werbung der Autoindustrie würde es diese sieben Medien so nicht geben. Immerhin ist „RoadsRus“ unabhängig und veröffentlicht diesen Kommentar und nicht nur die Meldung. Und das ist gut so!

Gleichwohl gratuliere ich den Gewinnern, den Autobauern des Astra von Opel (Vauxhall).

Car of the Year oder Der Gewinner ist der Astra von Opel/Vauxhall

© Opel

Palexpo, Genf, Schweiz (RoadsRus) Das Auto namens Astra wurde am Vortag der Pressetage des 86. Internationalen Automobil-Salons in Gend zum Auto des Jahres 2016 gekürt. Hakan Matson, Jury-Präsident, übergab den Preis dem CEO der Opel Group, Dr. Karl-Thomas Neumann.

Mit 309 Punkten votierte die Jury, die sich aus 58 mehr oder minder guten Journalisten aus 22 europäischen Ländern zusammensetzt, den Opel/Vauxhall Astra knapp vor dem Volvo CX90, der mit 294 Punkten auf den zweiten Platz landete.

Die anderen sieben Finalisten, die aus 29 Modell ausgesiebt wurden, waren der Audi A4 (189 Punkte), der BMW 7er (143 Punkte), der Jaguar XE (163 Punkte), der Mazda MX-5 (202 Punkte) und der Skoda Superb (147 Punkte). Die glorreichen Sieben wuden am 15./16. Februar 2016 letztsmals zur Probe im französischen Test- und Entwicklungszentrum von Mortefontaine gefahren.

Laut Pressemitteilung vom 29.02.2016 der Palexpo Presseabteilung soll sich der seit März 2013 amtierende Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, Dr. Karl-Thomas Neumann, über den Preis gefreut haben. Mit folgenden Worten wird er zitiert: “Es ist fantastisch; Sie können sich nicht vorstellen wie glücklich ich bin, hier zu stehen. Der Kampf war hart, wie dem Resultat zu entnehmen ist. Unser Team, die Opel-Leute, sind total stolz, zumal wir für die 11. Generation dieses Kompaktfahrzeuges von einem weissen Blatt Papier ausgegangen sind. Es handelt sich um die fünfte CotY-Trophäe, die Opel gewinnt und den dritten Preis innerhalb der letzten acht Jahre. Wir werden das Mittelklasse-Segment weiterhin kräftig aufmischen und die Erwartungen unserer Kunden übertreffen.“

Die Spitzenversion des Range Rover SVAutobiography setzt dem Modelljahrgang 2016 die Krone auf

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Groß Schwansee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland (RoadsRus). Die Marke Range Rover steckt mitten im 46. Bestehensjahr und gilt als Begründer der Luxusklasse unter den Geländewagen.

Dafür sind die Modellgenerationen an einer Hand abzuzählen. „Nach dem ersten, später „Classic“ genannten Modell des Jahres 1970 folgte 1994 die zweite Generation (P38a), dann 2001 die dritte Auflage mit dem Kürzel L322 und schließlich 2013 die von Grund auf neu entwickelte vierte Generation (L405)“, teilen Mitarbeiter der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH in einer Presseinformation (ohne Datum) mit und scheinen sich darüber zu freuen, dass „Prinzen, Politiker und Popstars“, kurz: „Prominenten aus aller Welt“ einen Range Rover „in der Garage“ haben. Die Queen wird, wie es sich für ein Auto, dem ein englisches Image anhaftet, genannt und auch James Bond fehlt nicht in dieser Liste für den Luxuswagen.

Als Non plus ultra darf der Range Rover SVAutobiography gelten, dessen Spitzenversion dem Modelljahrgang 2016 die Krone aufsetzt. Am Montag vor einer Woche saß ich eine gute Stunde in einer dieser handgefertigten Edelausgaben und fuhr mit einem Range Rover SVAutobiography zum Preis von unter 200 000 Euro ein kleines Stück der deutschen Ostseeküste entlang. Ein Preis deutlich über 200 000 Euro ist durchaus drin, wenn man sich für den langen Radstand und den starken 5.0-Liter-V8-Supercharged-S-Motor mit 405 kW (550 PS) entscheidet. Auch bei den anderen Motoren (4.4l SDV8 250/339 mit 250 kw/339 PS oder 3.0 SDV6 Hybrid mit 260 kW/354 PS) ist die Acht-Stufen-Automatikgetriebe obligatorisch.

Auf jeden Fall ist das Auto mit dem V8-Motor das „stärkste Range Rover-Serienmodell aller Zeiten“, wie uns in auf dem Schlossgut Gross Schwansee berichtet wurde.

Der Edel-SUV der namhaften 4×4-Marke bietet fürs sein äußeres Kleid jetzt eine zweifarbige Karosserielackierung an. „Bei der schicken „Duo-Tone“-Lösung wird die in Santorini Black gehaltene obere Karosseriehälfte mit einer von neun Farben für den unteren Teil kombiniert“, klärt Mayk Wienkötter, Leiter der Produkt- und Markenpresse bei der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH.

Neue Schriftzüge vorn und hinten mit geriffeltem Muster und Chromeinfassung zählen zum schicken Schein, die innen ihre Fortsetzung findet. Das Schöne und Gute aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Nachricht für diesen an der Londoner Oxford Street beheimateten Abteilung Special Vehicle Operations, welche die neue Topversion Range Rover SVAutobiography schuf, sprengen.

Schade, dass sich der kleine Nachteil mit einer Null zu viel vor dem Komma beim Preis für Prudenter zu groß aufs Portemonnaie auswirken würde, aber der Luxus-SUV ist bekanntlich für Prinzen, Politiker und Popstars und nicht für die Presse.

Auch Daimler in der Abgasfalle?

© Daimler

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Steckt auch die Daimler AG in der Abgasfalle? Auf jeden Fall soll die Daimler eingeräumt haben, „dass sie über die Motorsteuersoftware bei Temperaturen unterhalb von (plus) 10 Grad Celsius die Wirkung der Diesel-Abgasreinigung bei der Mercedes C-Klasse BlueTec 220 CDi verringert“.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) veröffentlichte am 3. Februar 2016 Messungen aus den Niederlanden, „die eine bis zu 28-fache NOx-Grenzwertüberschreitung bei Straßenmessungen belegen“ würden. In der Pressemitteilung der DUH vom heutigen Tage heißt es. „Die Käufer von Mercedes BlueTec-Modellen wurden und werden jedoch nicht über diesen erheblichen Mangel informiert, der Umwelt und Gesundheit schadet. Im Gegenteil: Daimler täuscht die Verbraucher in Modellkatalogen und auf der Konzern-Homepage weiterhin mit falschen Aussagen zu angeblich minimalen NOx-Emissionen des Diesel-Modells Mercedes-Benz C 220 BlueTEC CDi (Euro 6). Die DUH wird deshalb vor dem Stuttgarter Landgericht Klage gegen die Daimler AG einreichen, um die Fortsetzung der Verbrauchertäuschung für alle von den Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeugen gerichtlich untersagen zu lassen.“

In der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) klagt ein Kunde. Gegen den Daimler-Konzern reichte er in Illinois eine Sammelklage ein. Daimler streitet die Betrugsvorwürfe ab. Laut „Handelsblatt“ habe die United States Environmental Protection Agency (EPA) „Mercedes kontaktiert und Testergebnisse für die amerikanischen Dieselmotoren eingefordert“. Vom Kraftfahrt-Bundesamt hört man unterdessen nichts.

In den USA dürfen die Abgase kontrolliert und manipuliert werden. Die Programme in den Rechnern der Autos müssen bei deren Zulassung offengelegt und von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Die EPA in den USA ermittelt, das KBA in der BRD guckt zu und – so scheint es – der Kunde in Deutschland in die Röhre. Einige landen im Sarg. „Jährlich sterben allein in Deutschland über 10.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der giftigen Dieselabgase“, notiert die DUH dazu.

Immerhin werden in den USA die Ergebnisse der EPA veröffentlicht. Die KBA verschweigt in der Regel Abweichungen ihrer Messungen von den Angaben der Hersteller. Und das ist schlecht so.

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