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19.04.2024 00:42
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Den Berg rauf mit dem Rad – Zum Buch „Tour de France – 20 legendäre Anstiege“ von Richard Abraham

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© Verlag Die Werkstatt

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Wer wie jemand oder mehrere vom „RBB Inforadio“ „Spaß“ daran hat, „den Galibier mit dem Zeigefinger vier Klappseiten lang nachzufahren“, der hat auch Freude am Onanieren mit Wichsvorlagen. Und ob das Buch nur mit 200 spektakulären Fotos besticht oder einfach nur die besten Bildern, die der Autor kriegen konnte, bietet, das darf bedacht und geschrieben werden. Zweifelsohne sind das Besondere an dem Buch von Richard Abraham aus dem Göttinger Verlag Die Werkstatt neben beeindruckenden und bunten Querformatbildern manche Satellitenfotografien von Bergetappen der Lug-und-Betrug-Tour durch Frankreich. Doch im Zeitalter von Smartphone und Tablet das auf Papier mehr ein Gag (um nicht Witz schreiben zu müssen) und überholt sein.

Dass die Tour de France wenigerer mit Sport als vielmehr mit Spektakel zu tun hat und eine Ware ist, das wissen wir, aber für diejenigen, welche die Veranstaltung als eine Wahre verherrlichen, wird das 224 Seiten lange Werk ein Muss sein, eines von vielen.

Das Buch beginnt mit sechs Ãœbersichtskarten, auf denen wir die Alpen mit zehn Gipfeln, die Pyrenäen mit sieben, das Zentralmassiv mit dem Puy de Dôme, die Vogesen mit dem Ballon d‘ Alsace und die Provence mit dem Mont Ventoux aus großer Höhe sehen. Der Inhalt ist jedoch in vier Kapiteln gegliedert und bietet vor allem die Bergklassiker der Alpen und Pyrenäen und versammelt den Mont Ventoux, den Puy de Dôme und den Ballon d`Alsace, den ersten Berg der Tour.

In der einseitigen Einleitung erklärt der Autor, was die Tour de France im Hochgebirge seiner Meinung nach „so aufregend“ mache. Laut Abraham seien dass „der Jubel der Massen, das Crescendo wummernder Hubschrauberrotoren, keuchende Fahrer, Sonnenhitze und kühle Bergluft, Abgase und Staubfahnen der Begleitfahrzeuge“. Mir ist das Hochgebirge ohne Menschenmassen, Motorenlärm und -Abgase lieber. Immerhin bin ich mir mit Tour-Direktor Christian Prudhomme einige, der behauptet, dass „der Radsport … verliebt in die Berge“ sei, vor allem die der „Hors Catégorie“. Mittlerweile sind das Anstiege der „oberhalb jeder Kategorie“ und von mir nur mit Motorrad oder Elektrofahrrad zu schaffen, denn ich sitze mehr im Lesesessel als auf dem Sattel. Das Blocksatz und Kleinstschriftgrößen in viel zu heller Graustufe Gift fürs gute, angenehme Lesen sind, dass muss ich daher nicht noch extra erwähnen. Wer seine Augen nicht verderben will, der lässt besser die Finger von diesem Buch. Immerhin, als Bilderbuch zur Einstimmung taugt Abrahams „Tour de France“. Und dann den Berg rauf mit dem Rad.

* * *

Richard Abraham, Tour de France, 20 legendäre Anstiege, 224 Seiten, Format: 28,3 x 24,5 cm, Hardcover, durchgehend farbig bebildert, Verlag: Die Werkstatt, 1. Auflage 2016, Göttingen, ISBN: 978-3-7307-0259-8, Preis: 34,90 EUR (D)

Fiat Chrysler Automobiles wird angeklagt

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© 2015, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Verschiedene Agenturen und Medien melden, dass der Konzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) angeklagt werde. Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA wirft dem weltweit agierenden Unternehmen FCA vor, in Automobilen mit Diesel-Motoren illegal eine Software zur Manipulation von Schadstoffemissionen eingesetzt zu haben.

Rund 100.000 Personenkraftwagen, die mit Diesel befeuert werden, sollen betroffen sein. Die Klage wurde vor einem Bundesgericht in Michigan eingereicht. Das Management von FCA weist die Manipulationen zurück. In den USA werden zudem immer mehr Klagen gegen FCA eingereicht.

Neuer Ibiza bietet mehr Platz und Komfort – Der kleine Seat auf neuer Plattform will Maßstäbe im Segment setzen

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© Seat

Berlin, Deutschland (RoadsRus). In diesem Jahr ist der Seat Ibiza nun 33 Jahre auf dem Markt und seither erfolgreich. Weltweit wurden von ihm mehr als 5,4 Millionen Exemplare ausgeliefert – er ist damit das meistverkaufte Seat-Modell. Erst vor zwei Jahren wurde ihm wieder einmal ein Facelift verordnet. Jetzt ist er gänzlich erneuert worden und kommt in seiner fünften Generation auf den Markt. Er ist als erstes Fahrzeug des Konzerns auf dessen neuer Plattform aufgebaut und soll in der Kleinwagen-Klasse Maßstäbe setzen.

Seat Ibiza © Seat

Der neue Ibiza ist ausschließlich als praktischer Fünftürer erhältlich, wobei er in der Silhouette fast wie ein Dreitürer wirkt. Im Design bleibt er seinen Linien weitgehend treu und tritt mit dem aktuellen Markengesicht an – mit dreieckigen LED-Scheinwerfern und scharfen Kanten. Aber die Proportionen haben sich verändert, und das tut dem Ibiza gut. Er hat kürzere Überhänge als der Vorgänger, und sein Radstand wurde um 95 Millimeter verlängert.

Damit ist mehr Platz im Innenraum für Passagiere und Gepäck gewonnen. So hat sich besonders die Beinfreiheit im Fond verbessert. Das Gepäckraumvolumen wird mit 355 Litern angegeben – ein Plus von 65 Litern gegenüber dem Vorgänger. Die Torsionssteifigkeit der selbsttragenden Karosserie hat sich um 30 Prozent erhöht – das soll dazu beitragen, den Fahrkomfort weiter zu verbessern.

Als Antriebe auf der Benziner-Seite steht neben einem 1,0-Liter-Dreizylinder-TSI mit 70 kW/95 PS oder 85 kW/115 PS ein neuer 1,5-Liter-Vierzylinder-TSI mit 110 kW/150 PS zur Wahl. Der Selbstzünder 1.6 TDI wird in den Leistungsstufen 59 kW/80 PS, 70 kW/95 PS und 81 kW/110 PS angeboten. Zudem ist ein 1,0-Liter-TSI-CNG-Erdgasmotor mit 66 kW/90 PS lieferbar.

Seat Ibiza © Seat

Das Basismodell mit dem kleinsten Benziner unter der Haube ist für 14.240 Euro zu haben. Zu diesem Preis ist der Ibiza in der Basisausstattung Reference serienmäßig unter anderem mit 14-Zoll-Stahlrädern, sechs Airbags, dem elektronischen Schleuderschutz ESP inklusive ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Antischlupfregelung, hydraulischem Bremsassistenten und elektronischer Differenzialsperre, dem Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, dem Berganfahr-Assistenten, einem Lichtsensor, der Reifendruck-Kontrollanzeige, einem Geschwindigkeitsbegrenzer, elektrischen Fensterhebern vorn und Zentralverriegelung mit Fernbedienung ausgestattet.

In der höheren Ausstattung Style kommen 15-Zoll-Leichtmetallräder zu Einsatz. Außerdem sind die Klimaanlage, LED-Tagfahrlicht und LED-Heckleuchten sowie das Seat-Media-System „Touch Color“ zusätzlich zur Basis-Ausstattung an Bord. Das Media-System beinhaltet das Audiosystem mit einem Fünfzoll-Farb-Touchscreen, einem SD-Karten-Slot, USB- und AUX-in-Schnittstellen, einer Bluetooth-Schnittstelle mit integrierter Freisprechanlage und Audio-Streaming sowie sechs Lautsprechern.

Infiniti Q60: Bildhübsch, schnell, eng – Coupé der Nissan-Nobeltochter ist echter Wettbewerber im Premium-Segment

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Infiniti Q60 © Infiniti

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Infiniti nennt sich die noble Schwester von Nissan – so etwa, wie Lexus die von Toyota ist. In den Staaten und in Asien werden deren Premium-Fahrzeuge gut verkauft. Mit dem Q60 will die Marke endlich auch hierzulande bekannter werden.

Infiniti Q60 © Infiniti

Ein Fahrzeug, nach dem sich die Leute auf der Straße noch umsehen oder sich beim Tanken nach ihm erkundigen – das muss schon etwas Besonderes sein im autoverliebten Deutschland. Das neue Mittelklasse-Coupé Q60, quasi der Zweitürer des Q50, ist so ein Mobil. Es ist 4,69 Meter lang, und die Designer konnten auf dieser Länge ihre Vorstellungen von einem klasse Coupé festmachen.

Es ist ihnen sichtlich gelungen. Sie haben ein kraftvoll-elegantes Fahrzeug abgeliefert, mit großem Kühlergrill, scharfen Raubtieraugen, weit ausgestellten Kotflügeln und muskulösem Heck. Geschwungen sind die Linien der Karosserie in der typischen Coupé-Silhouette mit langer Motorhaube, kurzem Heck und deutlich abfallender Dachlinie.

Auch im Innenraum ist der Q60 ein Bilderbuch-Coupé: Die Sitzposition ist sehr tief und die Rundumsicht nicht besonders. Es geht verhältnismäßig eng zu – vor allem im Fond. Trotz seiner Länge passen in den Gepäckraum gerade mal 342 Liter. Doch wer ein solches Fahrzeug kauft, das mit dem Basismotor für 44 500 Euro zu haben ist, wird es nicht als Familien-Reisewagen erwerben. Es ist ganz klar ein Lustkauf – wie es auch die Wettbewerber von Audi, BMW und Mercedes-Benz in diesem Segment sind.

Infiniti Q60 © Infiniti

Dementsprechend ist die Motorenauswahl ausgefallen. Besagter Basismotor ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 155 kW/211 PS. Noch mehr Interesse werden die Lustkäufer wohl für den ab diesem Monat verfügbaren 3,0-Liter-V6-Twin-Turbo mit 298 kW/405 PS und serienmäßigem Allradantrieb aufbringen. Für diesen Boliden sind mindestens 56 990 Euro zu investieren.

Dafür pfeift der Q60 3.0t auch in nur 5,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht spielend Tempo 250. Sein Temperament ist direkt an den Kenndaten des Motors abzulesen: 475 Newtonmeter an maximalem Drehmoment liegen im breiten Band zwischen 1600 und 5200 Umdrehungen pro Minute an – das heißt Power aus dem Keller und stets rasanter Durchzug.

Aber auch mit dem kleineren Turbo, der ebenfalls serienmäßig mit einer Siebengang-Automatik kombiniert wird, ist der Q60 nicht untermotorisiert. 350 Newtonmeter an maximalem Drehmoment stehen für den Hecktriebler bereit – über die Spanne von 1250 bis 3500 U/min. Damit erreicht der Q60 eine Spitze von 235 km/h. Der Sprint von Null auf 100 km/h dauert – dem Leergewicht von 1,722 Tonnen geschuldet – aber mindestens 7,3 Sekunden. Der Normverbrauch wird mit 6,8 Litern angegeben, der des größeren Motors mit 9,1 Litern – beide Werte sollten leicht in der Praxis zu übertreffen sein.

Infiniti Q60 © Infiniti

Schon seit 2008 versucht Infiniti, in Deutschland richtig Fuß zu fassen. Es war ein zäher Start, doch jetzt scheint der Knoten geplatzt zu sein. Immerhin konnte Infiniti im vergangenen Jahr 2179 Fahrzeuge hierzulande absetzen – mehr als doppelt so viele wie 2015. Damit liegt Infiniti nun schon fast gleichauf mit der Toyota-Nobeltochter Lexus. Damit dieser Trend anhält, baut Infiniti sein Modell-Angebot weiter aus und hofft, dass die brandneuen Fahrzeuge – die Limousine Q50 und das Coupé Q60 – wesentlich dazu beitragen werden.

Der Stelvio ist das erste SUV von Alfa Romeo – Der Neuling zeigt sich sowohl komfortabel als auch sportlich

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© FCA

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Auch in diesem Jahr liegen Fahrzeuge im SUV-Stil im absoluten Trend. Jedes vierte weltweit verkaufte Auto ist heute ein SUV, und nach einer Studie des Markforschungsinstituts IHS Markit soll es bald jedes dritte sein. Trotz Kaufprämie sind in Deutschland im vergangenen Jahr nur 11 000 Elektro-Autos neu zugelassen worden – aber 716 000 SUV’s und Geländewagen. Dieser Trend dürfte laut IHS Markit auch steigenden Spritpreisen und schärferen Umweltauflagen trotzen. Sowohl Nachfrage, als auch Angebot werden weiter steigen, so die Prognose. Dem entspricht auch die Fülle neuer SUV’s und SUV-Concept-Cars in Genf.

© FCA

Viele Hersteller tummeln sich seit Jahren im Segment der SUV’s aller Größen und Stärken. Aber es gibt auch noch Neulinge. So stellte Alfa Romeo, der italienische Autobauer, der bisher nur für Sportwagen und sportliche Limousinen stand, vor wenigen Tagen auf dem Genfer Automobilsalon das erste SUV in der Geschichte der Marke vor – den 4,69 Meter langen und 1,67 Meter hohen Stelvio. Sein Frontdesign ist typisch Alfa, Seite und Heck wirken weniger aufregend. Und für ein SUV wirkt der Stelvio durch seinen Hochbau eigentlich zu schmal – trotz einer Breite von 2,16 Metern – und zu wenig robust.

Das Cockpit erinnert schwer an die Giulia. Sportlich wirken die Sitze und das unten abgeflachte Lederlenkrad. Angenehm bemerkbar macht sich die größere Kopffreiheit. Die Passagiere haben genügend Platz und können sich über die erhöhte Sitzposition freuen. In den Gepäckraum passen 525 Liter – nach Umklappen der Rückbanklehnen lässt sich das Volumen auf 1600 Liter vergrößern.

© FCA

Für den Antrieb des Stelvio standen zum Marktstart am 16. März zwei Motoren zur Wahl: ein 280-PS-Benziner und ein 210-PS-Diesel. Letzterer beschleunigt das SUV in nur 5,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Gleich, mit welcher Stelvio-Version man unterwegs ist: Die Lenkung arbeitet leicht und präzise, der Allradantrieb garantiert das Vorankommen auch auf kniffligem Untergrund, die Automatik passt perfekt zu den Motoren und lässt die Schaltstufen-Übergänge kaum merken.

Zum Basispreis von 47 500 Euro sind serienmäßig unter anderem der Allradantrieb, eine Achtstufen-Automatik von ZF, die Fahrdynamikregelung, die elektrisch zu betätigende Heckklappe, 18-Zoll-Leichtmetallräder, ein Infotainmentsystem mit einem 6,5-Zoll-Display und die Audioanlage an Bord.

Zudem kommen in jedem Stelvio der Kollisionswarner mit Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, Licht- und Regensensoren, Parksensoren vorn und hinten sowie ein Spurhaltassistent zum Einsatz.

Lügen und Betrügen statt Teeren und Federn – Die CDU/CSU-SPD-Regierung in Berlin und der Abgasskandal der Autoindustrie

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© DUH, Foto: Maximilian Geiß

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Am Donnerstag, den 7. Juli 2016, konstituierte sich im Beisein von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und unter Vorsitz von Herbert Behrens (Die Linke) der 5. Untersuchungsausschuss der 18. Wahlperiode zum Abgasskandal der Autoindustrie, nachdem zuvor mit den abgegebenen Stimmen der Linkspartei und von Bündnis90/Grüne bei Enthaltung von CDU, CSU und SPD der Einsetzung zugestimmt wurde.

Untersucht werden sollte laut Deutschem Bundestag „inwieweit die Bundesregierung Kenntnis darüber hatte, dass die im Realbetrieb auf der Straße festgestellten Kraftstoffverbräuche und Abgasemissionen von Kraftfahrzeugen nicht mit den von den Herstellern angegebenen beziehungsweise von den Prüfstellen im Rahmen der Typenzulassung ermittelten Werten übereinstimmten und ob es Hinweise auf Ursachen hierfür gab. Ferner soll das Gremium klären, ob die Bundesregierung Kenntnis über die Auswirkungen dieses Umstandes auf Bevölkerung und Umwelt hatte und was gegebenenfalls zur Abhilfe veranlasst wurde.“

Nach mehreren Monaten Untersuchungsarbeit zum Abgasskandal durch acht ordentliche Mitglieder, vier Abgeordnete von der Union, zwei von der SPD sowie einer von der Linken und einer von den Grünen, fällt das Urteil vernichtend aus. Nicht nur allgemeine sondern vor allem „konkrete Hinweise zur Verwendung von Abschalteinrichtungen“ lagen der CDU/CSU-SPD-Regierung in Berlin vor. Dennoch machten die Manager der Automobilindustrie weiter wie bisher. Lügen und Betrügen wie eh und je statt Teeren und Federn. Die Ãœbeltäter wurde von der Bundesregierung nicht aus Stadt und Land gejagt sondern hofiert. Leider.

Zum Abschluss der Zeugenvernehmungen im Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestags wurde auch Angela Merkel (CDU) geladen. Am Ende war klar, dass auch Merkel wie zuvor Gerhard Schröder (SPD), der als Genosse der Bosse in die Geschichte einging, als Autokanzlerin fungierte. Nicht nur Mary Nichols, Chefin der kalifornischen Umweltbehörde Carb, hatte in ihrer Ausschuss-Anhörung bekräftigt, dass Merkel strenge US-Diesel-Vorgaben angesprochen habe. Dass der Staat im Allgemeinen der des Kapitals ist, das wird im Besonderen immer wieder deutlich.

Dass die Abgasreinigung nur während offizieller Überprüfungen in vollem Umfang aktiv und ansonsten manipuliert und also heruntergeregelt wurde und also deutlich mehr Stickoxid (NoX) ausgestoßen wurde, das flog 2015 in den USA auf und der Diesel-Skandal den Deutschen um die Ohren. Doch nicht nur der Volkswagen-Konzern log und betrog. Nach und nach fielen auch bei Autos anderer Fahrzeugproduzenten die Abgaswerte auf.

Wenn es um die Autoindustrie geht, dann gibt es kein Ãœberwachen und Bestrafen, das den Namen verdient. Und auch Untersuchungsausschuss sind nicht der Rede wert. Die Ãœberwachung ganz konkret der Einhaltung von Grenzwerten, die – davon abgesehen – sowieso grenzwertig sind, auf eine unabhängige Behörde und die Stärkung von Nutzern, den Schutz von Verbrauchern gibt es nicht. Die Bossen der Automobilindustrie können scheinbar unbehelligt weiter betrügen. Solange es keine hohen und empfindlichen Strafen für die Industrie und keine persönliche Haftung der Verantwortlichen gibt, solange wird sich nichts Entscheidendes ändern.

Dazu erklärte Herbert Behrens: „Es ist unbegreiflich, dass die Koalitionsfraktionen der Bundesregierung entgegen der zum Vorschein gebrachten Fakten die Absolution erteilen wollen und sogar die durch Dieselabgase verursachten Gesundheitsbeeinträchtigungen leugnen. Damit werden Millionen betroffener Menschen auch noch verhöhnt. Entgegen der Einschätzung der Koalition war die Einsetzung des Untersuchungsschusses notwendig, richtig und wichtig. Ohne die hartnäckige Aufklärungsarbeit hätte der öffentliche Druck auf Industrie und Bundesregierung nicht aufrechterhalten werden können. Auch die aktuelle Debatte über verpflichtende Nachrüstaktionen auf Kosten der Hersteller, die ich sehr unterstütze, würde ohne den Ausschuss nicht geführt werden. Die Automobilindustrie darf nicht länger nach Belieben in Berlin durchregieren, sie muss endlich in die Pflicht genommen werden und für den von ihr verursachten Schaden aufkommen.“

Fotoreportage: Die Africa Twin – Das Adventure Bike von Honda

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Africa Twin © Honda, Foto: Torsten Thimm, 2017

Spessart, Deutschland (RoadsRus). Vor vielen, vielen Jahren wurde die Africa Twin entwickelt, um Tausende Kilometer Wüste und Wildnis zu bewerkstelligen, um Afrika rauf und runter zu fahren. 1988 begründete die Africa Twin von Honda das Segment der Adventure-Bikes. Die 1000-Kubikzentimeter-Maschine mit dem Flüssigkeitsgekühlten Viertaktmotor und einem Drehmoment von 98 Nm ist seit 2015 wieder da. Jetzt auch im Fachmagazin RoadsRus.

Im Eintakt eine Frühlingsgeschichte – Auf Frühjahrsfahrt durch den Odenwald

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© 2017, Foto: Torsten Thimm

Odenwald, Deutschland (RoadsRus). Schon einige Zeit habe ich die Wettervorhersagen und Apps im Auge um die ersten schönen Tage des Jahres auf dem Motorrad nicht zu verpassen. All die Ausschau, um die trüben Herbst- und Wintertage der letzten Monate abzustreifen und vergessen zu können. Einfach mal wieder Spaß auf zwei Rädern haben, den inneren Akku wieder neu beleben, das will ich. Mit diesen Gedanken im Kopf schaue ich an diesem Abend in das halb volle Bierglas vor mir und beschließe, am kommenden Morgen diesen Plan umzusetzen. Denn draußen grünt es bereits.

© 2017, Foto: Torsten Thimm

Ein kühler aber sonniger Morgen empfängt mich und lädt mich dazu ein, den alten Eintopf anzukicken und eine ausgedehnten Runde durch den Odenwald zu drehen. One Kick only heißt es immer und auch in diesem Fall benötigt es nach der langen Standzeit nur zwei mehr bis die alte Dame ihren Dienst aufnimmt. Ein letzter Blick auf das Wetterradar und los geht es mit vollem Tank.

Hinaus aus Groß-Umstadt dem nördlichen Zipfel des Odenwaldes mitten hinein in die ersten Kurven des Tages, die mich vorbei an der Feste Breuberg ins Mümlingtal bringen. Für den Ortsfremden ist hier der Weg hinauf zur Feste beinahe ein Pflichtprogramm, da sich diese Burg in einem außergewöhnlich guten Zustand befindet. Die SR und ich jedoch haben andere Pläne und folgen der kleinen L3259 in Richtung Lützelbach. Nach der Winterpause fühlt es sich gut an und klingt noch viel besser wie der Eintopf tief sonor durch die Täler blubbert und trotz leistungsmangel kraftvoll aus den Kurven hinauf zum Limesturm nach Vielbrunn schiebt. Am Turm stoppe ich zum ersten Mal, genießen den weiten Ausblick hinüber in den nahen Spessart. Ja die Römer, viel Energie steckten sie mit dem Bau des Limes in den Schutz ihres Weltreiches und konnten doch am Ende nicht verhindern das sie untergingen. Aber irgendwie müssen wir ihnen auch dankbar sein, denn viele verschlungene Sträßchen hier gehen auf ihre Zeit zurück.

© 2017, Foto: Torsten Thimm

Und die gilt es weiter zu entdecken, durch Vielbrunn hindurch mitten hinein ins Ohrenbachtal zum Beispiel. Einem engen aber kurvenreichen und stark bewaldeten Tal. Hier schleichen sich die Düfte des Waldes und der Felder durch das geöffnete Helmvisier in die Nase und erinnern an Frühling und den leicht torfigen Geruch des noch feuchten Waldbodens. Ein ums andere Mal kommt das fröhliche Kratzen des Fußrastennippels dazu, denn die Straße ist neu geteert. Im Kurvenswing folge ich dem schwarzen Band bis nach Weilbach und biegen dort auf die breit ausgebaute B469 ein. Kurze Zeit später stehe ich dann vor den Toren Amorbach, dessen altes Kloster weit über die Grenzen des Odenwaldes hinaus bekannt ist. Ebenso wie die schöne Altstadt dieses Ortes, die zum Besichtigen und speisen einlädt. Da der Tag noch jung ist begnüge ich mich heute allerdings mit einer reinen Durchfahrt und halten mich im Ort linker Hand Richtung Beuchen. Erneut beginnt der wilde Wedel bei mittlerweile gefühlten 20 Grand den Berg hinauf durchs griffige Kurvenlabyrinth bevor ich in den ruhigeren Part der Tour eintauche. Umgeben von der vollen Breitseite der Natur folgen wir ab hier den schottlandartigen Singletrackroads. Einem Gewirr von öffentlichen Straßen die nur zum Teil den Namen Straße verdienen. Dies wiederrum ist der Reiz des Ganzen, denn hier hat man Strecke, Natur und Aussicht mehr oder weniger für sich alleine.

© 2017, Foto: Torsten Thimm

Die Yamaha bügelt mit ihrer altertümlichen Federung die Unebenheiten nicht immer ganz platt, doch trotzdem gelangen wir zeitig zum mittäglichen Ziel der Tour, dem Katzenbuckel. Wie viele Buckel hier in der Gegend ist auch er ein erloschener Vulkan und zudem mit 626 Meter die höchste Erhebung des Odenwaldes. Außer mir sind heute nicht viele Besucher da und so parkt die SR in der ersten Reihe vor mir, während ich es mir auf der Terrasse der Turmschenke bequem gemacht habe. Im Sonnenschein überlege ich mir den weiteren Verlauf der Tour und wie ich den Rest des Tages verbringen werde. Zwei große Apfelschorlen und ein Mittagessen später, kicke ich erneut, mache mich oben auf dem Berg ganz klein, legen die Ohren an und kommen mit einem kleinen Umweg über Strümpfelbrunn, den Höllengrund und die Gaimühle in Eberbach an. Entlang des Neckars folge ich von da ab der parallel verlaufenden B37, die mich in weiten Bögen bis zur Neckarschleife nach Hirschhorn bringt. Über ihre einstmals durch die Stadtmauer begrenzten Gebiete lange herausgewachsen präsentiert sich der Stadtkern in seinem mittelalterlichen Flair. In engen Gassen locken Lokale, Bistros und Souvenirgeschäfte die zahlreichen Besucher an und die hoch oben auf dem Berg thronende Festung lädt mit einem weiten Blick ins Neckartal zur Visite ein.

© 2017, Foto: Torsten Thimm

Ich genießen den Ort direkt am Fluss ein wenig bevor es mich weiter vom Neckar weg zurück in die Tiefen des Odenwaldes zieht. Lang dauert es nicht, denn kurz hinter der Stadtgrenze biegt bereits die L3410 nach Kortelshütte rechts ab. Ihr folgen wir und kommen so zu einem der Highlights der gesamten Tour. Wenn ein Motorradfahrer im Mittelgebirge unterwegs ist, dann erfüllt diese 20 km lange und ebenfalls neu geteerte Strecke alle Wünsche und Hoffnungen die man so in seinem Hinterkopf haben kann. Sanfte bis extreme Kurvenradien, Wald und Freiflächen mit weitem Blick ins Herz des Odenwaldes, sowie die eine oder andere Gerade um das alles auch entspannt genießen zu können. Die noch nackten Mischwälder umrahmen heute diese mystische Szenerie. Mit der wärmenden Sonne im Rücken gelange ich auf diesem Wege nach Beerfelden, verweile einen Moment am berühmten Galgen der Stadt, bevor ich noch die Kurven des Sensbachtals und den vorderen Teil des Krähberges unter die Räder nehme. Das endet einige Zeit später in Hetzbach wo mich die B45 und dann die B460 zum Staubecken des Marbachstausees führen.

© 2017, Foto: Torsten Thimm

Ja, der berühmteste Motorradtreff des Odenwaldes, unter der Woche ist mittlerweile nur noch wenig los, was die Entscheidung leicht fallen lässt weiter zu fahren und ein Stück Kuchen im Cafe Marbachtal zu essen. Langsam wird es Zeit den Heimweg anzutreten denn die Sonne hat ihren Horizont schon lange überschritten. Durchs Mossautal folge ich linker Hand der Strecke ins Ostertal. Halte mich danach rechts und biege kurze Zeit später in die B38 in Richtung Reinheim ein. Auf ihr bleibe ich jedoch nicht lange denn es locket die Hutzwiese. Die richtige Bezeichnung dieses kurvigen Lindwurms ist B47 auf der der Single jetzt noch einmal zeigen kann was in ihm steckt. Bis hoch zu den Vierstöcken heißt das Kurvenspaß pur, bevor es gemächlicher über den Höhenzug wird und wir so nach Böllstein und schlussendlich nach Brensbach kommen. Der kleinen Ortsstraße folgend erreiche ich Höllerbach und treffe nach dem Abzweig Hummetroth noch einmal Mal auf die römische Geschichte der Gegend. Mit der Ausgrabung der Villa Haselburg zeigt man den Besuchern wie weit entwickelt doch die römische Kultur schon war. Zum letzten Mal für diesen Tag fahre ich in der bereits untergehenden Sonne einen kleinen Umweg über Schloss-Nauses nehmen die beiden 90-Grad-Kehren mit und gelangen über den Otzberg und die B45 zurück nach Groß-Umstadt.

Der Ort der Ausgang meiner heutigen Tour und zugleich meine Heimatstadt ist. Es lohnt sich eine oder zwei Nächte hier zu verbringen, denn neben seinem mediterranen Flair, seinen Restaurants und Bistros beheimatet es eben auch das Umstädter Brauhaus und bietet noch vieles mehr, wie auch der Rest unserer Gegend. An diesem Abend ist das Bierglas wieder halb voll, aber das innere Gefühl ist leichter, eben frühlingshaft und die Wetterapp sagt für morgen nur Gutes voraus.

Fotoreportage: Die Honda-Motorrad-Pressetage 2017 im Spessart

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© Honda, Foto: Gerhard Rudolph, 2017

Spessart, Deutschland (RoadsRus). Alle Jahre wieder lädt Honda Deutschland zu den Motorrad-Pressetagen ein. Die Liste der Honda-Motorräder, die Journalisten testen durften, war Anfang Mai 2017 wieder lang. Die Fahrten im Spessart bei bei Wind und Wetter waren das auch.

Ein schönes Bilderbuch zum Strichachter – Annotation zum Buch „Mercedes Benz /8“ von Michael Rohde

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© Paul Pietsch Verlage GmbH & Co. KG

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Als der „Strichachter“ 1968 erschien, erlebte der neue »kleine« Mercedes bald einen gigantischen Erfolg, knapp zwei Millionen wurden von den Vier- und Sechszylinder-Baureihen gebaut und bis heute sind die schier unverwüstlichen Limousinen noch nicht ganz aus dem Straßenbild verschwunden. Michael Rohde, Spezialist für diese Baureihe, entwickelte 1996 das Standardwerk über den Millionenseller aus Untertürkheim; mit zahlreichen Fakten zu Konstruktion und Hintergründen einschließlich einer Schwachstellen-Analyse.

Die vorliegende Neuauflage des Motorbuch Verlags-Erfolges „Mercedes-Benz/8 W114/115“ enthält neue Texte und neue, meist farbige Bilder, Hintergründe sind vertieft behandelt, während technische Daten vernachlässigt wurden. So schön, so gut. Schwelgendes durchblättern lässt das Herz des Strichachterfreund hüpfen, wirklich großartige Fotos! Aber der Text? Die Kapitelüberschriften und Bildunterschriften sind launisch dahin geworfen, dass einem der Atem stockt. Auf Seite 130 heißt die Kapitelzeile zur Serie 1,5 „Mai 1972: Lieber Farben-froh als grau-enhaft“. Bei den Bildunterschriften dominiert der Krabbelwitz. Unter einem Foto, das einen weißen Strichachter vor einer Ölverarbeitungsanlage zeigt, lesen wir: „Total raffiniert: Im Vordergrund das Auto, im Hintergrund das Öl“. Vergleiche zur Konkurrenz fehlen, eine Einordnung der Achsaufhängung oder der Sicherheitskonsolen wären erörternswert gewesen.

Fazit. Für Lesefaule ein Augenschmaus!

Bibliographische Angaben

Michael Rohde, Mercedes Benz /8, Mercedes für Millionen, 208 Seiten, 222 Farbabbildungen, Format: 265 x 230 mm, 100 sw-Abbildungen, Verlag: ISBN: 978-3-613-03910-0, Preis: 39,90 EUR

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