Finger weg von „Flow“ – Kurze Kritik zu „Flow“ von Harald Philipp und Simon Sirch

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© Delius Klasing

Berlin, Deutschland (RoadsRus). „Flow“. Punkt. Der Titel des 144 Seiten umfassenden Buches der Autoren Harald Philipp und Simon Sirch darf als eine Antwort auf die Frage „Warum Mountainbiken glücklich macht“ verstanden werden. Eine Antwort, ja, aber deswegen ist das Buch noch lange keine gute Antwort. Zudem klingt der Titel kurz und nach „flüssig“ oder „fließen“.

Wer nicht weiß, was beim Fahrradfahren – und sei es mit einem Bergrad – fließen soll oder flüssig sein soll, der muss sich wohl zu „Flow“ vergreifen. Ich gestehe, dass ich das nach 144 Seiten immer noch nicht begriffen habe. Doch das Buch ist alles andere als ein wissenschaftliches Werk. Der Inhalt fließt an Begriffen und Gegenständen vorbei und verschwindet wie die Spirits einer parapsychologischen Versuchsanordnung. Das Gegenteil ist der Fall: Geschwätzigkeit von vorne bis hinten. Mit Sätzen wie „das Land der Fantasie muss ein riesiges Gebirge sein, Wege führen in dem Augenblick hinein, in dem du beginnst, sie zu denken“ (Seite 46) kann man sich auch heute noch vor vielen Gymnasialkassen blamieren.

Wer dann noch mit dem kategorischen Imperativ hausieren geht, um umgehend dem Leser mit „tu es, solange du noch kannst“ zu kommen, der beweist einzig seinen geistigen Abfluss. Da wären wir wieder beim „Flow“. „Flow“ ist ein journalistischer Furz. Wer`s mag?!

Doch „Flow“ ist nicht nur ein Lesebuch. Als Bilderbuch werden in den zehn Kapitel famose Fotos „von verwegenen Bike-Touren in einem Gelände, in dem man eher kraxelnde Alpinisten vermuten würde: auf Graten und Gletschern im Hochgebirge“, wie der Verlag Delius Klasing in einer Presseinformation mitteilt, präsentiert.

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Harald Philipp, Simon Sirch, Flow, Warum Mountainbiken glücklich macht, 144 Seiten, 75 Fotos (farbig), Format: 23,3 x 26,6 cm, Klappenbroschur, Verlag: Delius Klasing Verlag, 1. Auflage 2015, Bielefeld, ISBN: 978-3-667-10301-7, Preise: 24,90 Euro (D), 25,60 Euro (A)