Der i20 ist Polo & Co. auf den Fersen – Kleiner Hyundai ist in zweiter Generation auf dem Markt

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© Hyundai

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Hyundai hat es so manchem Platzhirsch gezeigt: Selbst in schwierigen konjunkturellen Phasen kann die südkoreanische Marke wachsen. In Deutschland hat der Hersteller aktuell einen Marktanteil von 3,3 Prozent bei den Neuzulassungen und damit alle Japaner sowie Seat und Fiat hinter sich gelassen. An diesem guten Ergebnis ist auch der neue i20 beteiligt. Das Fahrzeug, das in zweiter Generation wieder als Fünftürer und als Dreitürer angetreten ist, wurde im europäischen Technologiezentrum der Marke in Rüsselsheim entwickelt und wird zu Preisen ab 11 990 Euro angeboten.

War der Vorgänger noch eher von allgemeinem Fahrzeug-Design, hat nun der ehemalige Audi-Designer Peter Schreyer beim neuen i20 seine Handschrift hinterlassen. Ganz neu ist das Gesicht, das Schreyer, heute Chef-Designer des Hyundai-Konzerns, gegenüber dem Vorgänger noch markanter und sportlicher gezeichnet hat. Auffällig ist die tief gezogene Front mit dem großen chromumrahmten Hexagonal-Grill unterhalb der dynamisch gestylten Scheinwerfer.

Die länger gezogene Motorhaube deutet es an: Der i20 hat sich vom eher unspektakulären Kleinwagen zum eleganten Kompakten und einem echten Wettbewerber für Polo & Co gemausert. Das Fahrzeug hat an Länge und Breite um einige Zentimeter zugelegt, ist etwas flacher gezogen und steht damit satter auf der Straße. Der Radstand ist auf 2,57 Meter gewachsen – so bietet der i20 jetzt mehr Platz selbst für großgewachsene Passagiere und deren Gepäck.

Das Ladevolumen hat sich gegenüber dem Vorgänger um 31 Liter auf 326 Liter erhöht. Sind die Rücksitzlehnen umgeklappt, passen 1042 Liter in den Gepäckraum. Praktisch ist der serienmäßige doppelte Ladeboden mit einem flachen Fach für Kleinkram. Weniger praktisch ist die relativ hohe Ladekante.

Auch im Innenraum hat sich einiges getan: Cockpit und Mittelkonsole sind moderner gestaltet, die Rundinstrumente klar gezeichnet, und der digitale Bordcomputer hält alle wichtigen Informationen bereit. Es gibt verschiedene praktische Fächer und Ablagen – unter anderem auch zwei Becherhalter sowie Platz für große Trinkflaschen in den Türen. Nichts auszusetzen gibt es am Geräuschniveau im Innenraum.

Die Basismotoren – Benziner und Diesel – leisten jeweils 55 kW/75 PS. Stärkster Motor ist der 1,4-Liter- Benziner mit 74 kW/100 PS und einem maximalen Drehmoment von 134 Newtonmetern, der mit einem Sechsgang-Handschalter kombiniert ist. Damit kostet das Fahrzeug ab 15 450 Euro. Auf Wunsch ist dieser Motor auch mit einem Automatikgetriebe lieferbar. Auf der Probefahrt war schnell zu bemerken, dass er das rund eine Tonne schwere Fahrzeug deutlich besser beschleunigt. Nach einem kleinen Anlauf kommt der Motor ordentlich auf Touren, und mit ihm kann der i20 auch auf der Autobahn gut mithalten.

Tempo 160 als Reisegeschwindigkeit ist ohne weiteres möglich. Dabei bleibt der Motor – ein Vierzylinder – angenehm leise, und auch die Windgeräusche halten sich in Grenzen. Ein komfortabel, aber nicht zu weich abgestimmtes Fahrwerk und die angenehm direkte Lenkung ermöglichen auch flotte Kurvenfahrten bei sicherem Fahrgefühl. Sehr zu Hause fühlt sich der i20 in der Stadt. Dank seiner kompakten Maße ist die Parkplatzsuche meist erfolgreich und das Einparken keine Hürde. Der Normverbrauch wird mit 5,5 Litern pro 100 Kilometer beziffert; als Durchschnittsverbrauch in der Praxis ergab sich ein Wert von 7,3 Litern über diese Distanz.