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Der 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2015 – Gewinnen Sie 3×2 Wochendkarten vom 7. bis 9. August 2015

© Foto: Egon Pichl

Nürburgrung, Eifel, Deutschland (RoadsRus). Die Tradition setzt sich fort. Der Automobilclub von Deutschland veranstaltet seinen 43. Oldtimer-Grand-Prix. Sowohl die Nordschleife als auch die Grand-Prix-Strecke „laden“ die Freunde Historischer Rennwagen zum Kampf um den Sieg ein.

Nach dem großen Erfolg von 2014 veranstaltet WELTEXPRESS erneut ein Gewinnspiel um 3×2 Eintrittskarten für ein komplettes Wochenende im August. Versuchen Sie Ihr Glück und beteiligen Sie sich.

Wie jedes Jahr startet die Veranstaltung am Freitagnachmittag, diesmal am 7. August, und zum 25. Mal wird die „Grüne Hölle“ die Nordschleife für ein Langstreckenrennen freigegeben. Der AvD-Historic-Marathon wird erstmals als Lauf zur britischen Masters-Historic-Racing-Organisation gewertet. Der zweite Lauf – die vier Stunden von Donington – werden besonders für Doppelstarter intressant und die Ergebnisse addiert. Man kann jetzt schon gespannt sein, welche Rennfahrer diese doppelte Herausforderung annehmen.

Als weitere neue Rennserie geht die britische Jaguar-Heritige-Challenge an den Start auf der Grand-Prix-Strecke in der Eifel. Die Organisatoren bleiben ihrem Konzept der vergangenen Jahre treu, der Rennhistorie einer Automobilmarke ein besonderes Augenmerk zu widmen. Diese Serie ist ausgeschrieben für Modelle vor Baujahr 1966 und wird Klassiker wie Jaguar XK, C- und D-Type und den legendären E-Type ebenso präsentieren sowie die Tourenwagen Mk 1 und Mk 2 an den Start bringen.

Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix gibt es die einzige Gelegenheit, die Challenge außerhalb der britischen Inseln zu erleben.

Neu ist auch ein einstündiges Rennen für Tourenwagen und GTs bis 1965 am Samstag. In diesem Rennen gibt es erstmals eine Sonderklasse für den legendären Alfa GTA (1965 – 1971), der 2015 seinen 50. Geburtstag feiert.

Einen imposanten Eindruck auch der jüngeren Tourenwagen-Historie wird es durch die neue Gleichmäßigkeitsprüfung für Fahrzeuge der ehemaligen DTM und STW geben. Die Starter des Tourenwagen-Revivals absolvierten in der Vergangenheit lediglich Demonstrationsläufe und wagen 2015 mit dem Kampf gegen die Uhr den Schritt in den historischen Sport.

Die Zuschauer dürfen sich auf legendäre Rennfahrzeuge der 1980er und 1990er Jahre freuen.

Ergänzt wird das Geschehen durch die äußerst beliebte Revival Deutsche Rennsport-Meisterschaft. Die Rennen der Sport- und Tourenwagen der Jahre 1972 bis 1981 gelten als einer der Höhepunkte der Veranstaltung.

Als absolutes Highlight gilt der Lauf der Formel-1-Rennwagen im FIA-Masters Historic-Formula-One. Besonders sollten die Zuschauer die Familie Lyons beobachten. Vater, Mutter und Sohn greifen meist sehr erfolgreich ins Renngeschen ein. Jeder setzt einen eigenen Formel-1-Renner ein. Besonders Michael Lyons zeigte den anderen Teilnehmern, wie man historische Formel-1-Wagen am Limit bewegt. 2014 startete er als Letzter nach einem Reifenfehlgriff bei einsetzendem Regen gelang es ihm einen unangefochtenen Sieg einzufahren.

Beim Besuch in der Eifel auf dem Nürburgring zu Füßen der gleichnamigen Burg gelingt es, Motorsporthistorie von A bis Z zu erleben. Neben Formel-1-Fahrzeugen gehen in der FIA Lurani Trophy Formel-Junior-Flitzer auf die Strecke. Die Vor- und Frühgeschichte der Königsklasse wird bei den Grand-Prix-Fahrzeugen bis 1960 beleuchtet. Die Formel-3-Fahrzeuge der Jahre von 1964 bis 1984 sind nach ihrem erfolgreichen Debüt im vergangenen Jahr erneut im Programm. Wer Sportwagen und Prototypen mag, der wird mit der FIA Masters Historic Sports Car Championship und dem hochkarätigen Feld der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61 bestens unterhalten.

Auch das umfangreiche Programm für Vorkriegsfahrzeuge ist erneut dabei: Gemeinsam mit dem Allgemeinen Schnauferl Club ASC rollen die Organisatoren den ältesten Fahrzeugen des Wochenendes den roten Teppich aus bieten der Vintage-Sports-Car-Tropy ein abwechslungsreiches Programm.

Im Fahrerlager haben verschiedene Autohersteller ihre Zelte aufgeschlagen und zeigen den Besuchern einen Querschnitt durch die Geschichte ihrer Fahrzeuge.

Alle Leser des WELTEXPRESS haben erneut die Möglichkeit an der Verlosung von Freikarten für ein Wochenende für den 43. AvD Oldtimer-Grand-Prix teilzunehmen.

Die Gewinnfrage 2015: Wie heißt der junge Rennfahrer aus England, der das historische Formel-1-Rennen im Jahr 2014 im Regen gewann?
Ihre Antwort bis 26.July 2015 12 Uhr Mittags an: egonpichl@gmx.de

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Viel Glück.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Egon Pichl wurde am 20. Juli 2015, um 10:40 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

„VW-Transporter helfen Geld verdienen“ – Annotation zum „VW-Bus“-Buch mit dem Untertitel „Road To Freedom“

© earBooks/Edel

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Wohl wahr, der VW-Bus mit den Modellen T1 und T2 war ein echter Volkswagen (VW), weil auch eine Menge Volk reinpasste. Der VW-Bus war der zweite zivilie Wagen aus Wolfsburg und nach dem zweiten Weltkrieg ein gutes Gebrauchtfahrzeug (nicht nur für den besonderen Beischlaf) für fröhliche Friedensfreunde.

Das Buch „VW Bus – Road To Freedom“ zeigt den Bulli als Fahrzeug in allen „runden“ Facetten, vor allem aber als T1, der von 1950 bis 1967 gebaut wurde, und T2, der von 1967 bis 1979 hergestellt wurde (danach wurden die VW-Busse eckig, kantig und klobig). Zu danken haben wir das Buch Jos Bendinelli Negrone, der sich um alles von der Konzeption des Buches bis zur Auswahl der Musik kümmerte.

Die ersten VW-Busse, die ab 1950 in Serie gebaut wurden, nachdem 1948 der erste Prototyp das Licht der Welt erblickte, waren noch recht spartanisch und auf das Nötigste und Wichtigste ausgelegt. Bunt war nur die Bemalung der Letzverwerter, die aus dem Nutzfahrzeug einen Love-Bus bastelten. Der Ursprung des VW-Busses geht laut Wikipedia auf den „für Transporte innerhalb des VW-Werkes gebauter Plattenwagen“ zurück und eine Zeichnung von Ben Porn (senior), einem Importeur von VW in Holland, der die Idee für den VW-Bus gehabt haben soll. Diese Zeichnung befindet sich am Anfang des Buches.

Doch Wissenswertes wie in Wikipedia fehlt dem Buch, das nicht nur aus Bildern besteht. Zitate von Jimi Hendrix über John Lennon und Jim Morrison bis Henry David Thoreau in großen Buchstaben schmücken famose Fotos als blödes Beiwerk. Weder werden sie erklärt, noch erklären sie wirklich was war. Sie sind und bleiben schnöde Schnipsel, die wie wahllos ins Werk gekleckst wurden. Ja, das ist schon eine Schmiererei.

Einer der wenigen Sätzen zur Sache befindet sich in den Bilder: „Zwei Wagen in einem – VW-Kombi“ oder „VW-Transporter helfen Geld verdienen“. Selten wurde in der Welt der Werbung etwas prägnanter auf den Punkt gebracht, während der VW-Bus als „Motor des Wirtschaftswunders“ oder als „Ikone der Hippie-Kultur“ wieder verklärt wird. Das formulierte wieder ein Schmierfink, der die Finger hätte davon lassen sollen.

Ein „Track Listing“ in Englisch und eine Liste der VW-Busse in Englisch und Deutsch beenden das Buch.

Kurzum: Das Buch ist nicht besonders gut sondern nur nett gemacht. Immerhin. Wer mehr wissen will als bunte Bilder betrachten und in Erinnerung schwelgen, der surfe nicht auf der Welle der Liebe sondern zu Wikipedia.

http://de.wikipedia.org/wiki/VW-Bus

Bibliographische Angaben

VW Bus, Road to Freedom, mit 16 legendären Flower-Power-Hits als MP3-Download, earBooks, Web: www.earbooks.net, Verlag: Edel Germany, ISBN: 978-3-943573-14-5, Preise: 19,95 EUR (D), 20,60 EUR (A)

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Ted Prudenter wurde am 12. Mai 2015, um 14:51 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Der Range Rover Evoque – Eine Ansichtssache

© Stefan Baldauf SB-Medien

Hamburg, Deutschland (RoadsRus). Auf einer Fahrtzeugpräsentation, zu der die Jaguar Land Rover Deutschland GmbH Journalisten und solche, die es werden wollen – anders ist deren volontäre Schreibe beim besten Willen nicht zu deuten -, nach Hamburg geladen hatte, wurde neben dem Jaguar XF auch der Range Rover Evoque vorgestellt und zwar als „Bestseller“.

Das mit dem „Bestseller“ ist sicherlich eine Ansichtssache. Deswegen sah ich mir die Sache näher an. Das Äußere des Autos ist für meine Augen weniger fabelhaft und formvollendet als vielmehr aufgemotzt, aufgedunsen und aufgeblasen. Als sei nur noch das Rad das Wesentliche und nicht mehr ein wesentliches Teil des Ganzen wirken vor allem die vier schwarzen Reifen und die vier grauen Felgen in der Seitenansicht gigantisch. Das Ganze wirkt wie eine Wuchtbrumme. Dazu trägt auch das Kleid der Karosserie bei, dass wie für die dicken Kinder von Landau gemacht scheint.

Humorist Harald Schmidt könnte auch die Front- und Heckpartie zum Dauerwitz degradieren. Die Scheinwerfer sind Schlitzaugen und wie die Fenster, die Schießscharten ähneln, möglicherweise eine Art Willkommenskultur an den zu erwartenden Ansturm von Asiaten, denn nicht nur völkerwandernde Araber drängt es wie einst die Türken nach Wien und darüber hinaus.

Über allem das dünne, hauchdünne Dach. Eher angedeutet als ganz da zeigt es sich zart wie Esspapier mit hinten angefressener Abrisskante und zwei Flösschen für den Funkkontakt. Zwei ist auch die Zahl für den Abgasaustritt.

Die neuen Stoßstangen hinten und vorne wirken wie Fremdkörper und einem Comic der Marke Captain Future entliehen. Die Lufteinlässe sind auf Krawall gebürstet und ähneln denen von Kriegsflugzeugen.

Die gesamte äußerliche Gestaltung ist für meinen Geschmack protzig, prahlerisch und peinlich. Sie beweist weit weniger ad hominem als wünschenswert ist. Wenn Breitbeinigkeit, dicke Hose, Gel- und Fönfrisur offensichtlich hier und heute gefragt und gekauft wird – Stichwort Bestseller -, dann wandelt sich der Geschmack des Abendlandes als ein moralisch, kulturell und ästhetisch wichtiger Wert wirklich wahnsinnig schnell – und nicht zum Guten. Die US-Amerikanisierung macht auch auf EU-Autobahnen nicht halt. An der McDonaldisierung Europas beteiligen sich augenscheinlich auch Inder.

Im Sinne des Soziologen und Philosophen Pierre Bourdieu hält der schlechte Geschmack immer mehr Einzug. Hochkultur wird auch auf der Straße hollywoodisiert. Schön ist das nicht.

Für andere Journalisten ist der erste Eindruck ein anderer. Mit „geradlinig, gedrungen, selbstbewusst“ beschreibt einer „das Karosseriedesign des Autos“, das „auch nach vier Jahren Bauzeit noch attraktiv“ wirke. Das klingt fast schon so wie die Presseinformation der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH. Von einem „dezent, aber wirkungsvoll modernisiertem Karosseriekleid“, einem „aufgefrischten Karosseriedesign“, und einem „bahnbrechendem Design“, das „eine Menge frischer Akzente“ erhielt, ist die Rede. Das klingt wie in der Lebensmittelabteilung des KaDeWe. Darf es noch ein bisschen mehr sein? „Frische Elemente“ für „diese Optik“… Da fehlt nur noch frisches Gemüse. Das kann sich König Kunde einladen.

Was bei dem einen Betrachter Schlitzaugen sind, das ist bei dem anderen schlicht „schlank“. Viel Frische, schlanke Schlitzaugen also und so weiter „unterstreichen“ die „selbstbewusste Haltung“ des Range Rover Evoque im Modelljahr 2016.

Selbstbewusst? Wie sich Wortschatz und Wortwahl doch gleichen. Der zitierte Autor scheint weder selbstbewusst recherchiert noch mit Selbstwert geschrieben zu haben. Er ist nicht der einzige Berichterstatter auf der Fahrzeugpräsentation, bei der das leibliche Wohl nicht zu kurz kam, den ich auf dem Hof des Gastwerk Hotels Hamburg traf, auf den diese Beschreibung zutrifft. Zu viele Lohnschreiber sind längst linguistikartistische Verlängerungen der Werkbank.

Damit sich alle Leser ein eigenes Bild machen können, reichen wir vom Hersteller angebotenes Bildmaterial weiter und empfehlen, nicht den Weg ins Warenhaus für Automobile zu unterlassen und selbstbewusst den Range Rover Evoque in Augenschein zu nehmen. Eine Probefahrt – wie bei den Journalisten – dürfte auch drin sein.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Ted Prudenter wurde 7. Oktober 2015, um 11:41 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Autoabgase und Presseblase – Über die EU-Abgasaffäre

© dapd, Foto: Michael Probst

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Dass Matthias Müller ein Mensch ist und nicht nur Manager der Volkswagen AG, zeigt er seit Tagen. Er bittet und bettelt und er redet sich um Kopf und Kragen.

Das mag mancher sympathisch finden, doch längst nicht alle. Volkswagen muss vorm Nachbessern noch nachmessen. Dafür brauchen die Beteiligten noch Zeit. Also schrieb Müller einen Brief an die EU-Kommission und bat um mehr Zeit. Darüber wurde nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) berichtet. In den USA ist mancher Journalist offenbar näher am Ball und berichtet früher. Journalisten deutscher Zunge laufen dem Ball, wenn überhaupt, erstaunlich langsam hinterher.

Auch in Wolfsburg, so scheint es, will Müller nach seinen eigenen Regeln das Spiel laufen lassen. 115.000 Auto von Käufern in den USA sollten entweder zurückgenommen oder besser deren Gebrauchtwert erstattet werden und dieser mit dem Gesamtbetrag des Kaufpreis eines Neuwagens verrechnen werden. Mit dieser Blutgrätsche aus Wolfsburg erntete Volkswagen weitere Buh-Rufe von den Rängen, was einige auf der Pressetribüne auch anmerkten.

Wolfsburg will offensichtlich mehr Zeit gewinnen und weniger Wiedergutmachung leisten.

Zur Image-Kampagne scheint immerhin ein Gutschein-Programm zu zählen, das den Besitzern der fast eine halbe Million betroffenen Autos mit Zwei-Liter-Motoren angeboten wird. Der Rückruf von fast 500 000 manipulierter Dieselfahrzeugen steht also weiter im Raum. Volkswagen und die kalifornische Umweltbehörde Carb verhandeln noch, auch wenn der letzte Vorschlag von Volkswagen zurückgewiesen wurde. Richtig, nicht nur die Autos, auch die Verbesserungsvorschläge müssen nachgebessert werden. Wie peinlich ist das denn?!

Müller weiß, dass er nicht nur die Autos sondern auch die Glaubwürdigkeit von Volkswagen reparieren muss. In den USA auf der Detroit Motor Show 2016 sprach der Deutsche davon. Deswegen hält er den Rückkauf von mehr als 100.000 manipulierten Dieselfahrzeugen für wahrscheinlich und kündigte Investitionen ins Werk Chattanooga im Bundesstaat Tennessee sowie die Schaffung von rund 2 000 neuer Arbeitsplätze.

Doch Müller versprach sich auch richtig. „Wir haben nicht gelogen“, verkündete der Manager einem verdutzten Reporter vom Radiosender NPR auf der Detroiter Automesse. Volkswagen habe lediglich die US-Gesetze „falsch interpretiert“. Müller versprach sich mehrfach und verharmloste den Skandal. Beim zweiten Anlauf erklärte Müller dem Journalisten immerhin, Volkswagen „akzeptiert den Gesetzesverstoß in vollem Maße“.

Müller scheint Fehler offenbar selbst zu erkennen und schneller wieder ins (auf-)richtige Fahrwasser zu kommen. Deutsche Behörden und deutsche Journalisten sind dagegen deutlich langsamer.

Was der Universität von West Virginia (WVU) und Umweltbehörde EPA und Carb in den USA vor fast einem Jahr gelang, nämlich besser zu kontrollieren, das scheint im BRD-Reich von Forschung und Wissenschaft schlicht nicht möglich. Statt Kontrolle wird weiter Vertrauen befohlen.

Dabei wusste die EU-Kommission durch ihren wissenschaftlichen Dienst namens Joint Research Centre schon 2011 von der Abgasaffäre und also auch, dass Dieselfahrzeuge von Volkswagen erheblich mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt. Doch nicht nur Kraftwagen mit Dieselmotor von Volkswagen sind betroffen. Spiegel-Online (01.01.2016) notiert: „Der Ausstoß des gesundheitsschädlichen Gases lag laut der EU-Studie bei den Dieselversionen des Renault Clio und des VW Golf um ein Vielfaches darüber. Auch beim Fiat Bravo und dem BMW 120d überstiegen die Abgaswerte die Euro-5-Norm teilweise um das Achtfache, sobald es auf Landstraßen ging.“

Wenn Journalisten immer nur Pressemitteilungen abschreiben ohne das Abschreiben kenntlich zu machen sowie die Quelle zu nennen und nicht selber recherchieren, dann muss man sich über das Platzen der Presseblase nicht wundern.

Über die Ermittlungen des Untersuchungsausschusses des EU-Parlaments werden wir berichten.

Der Subaru Outback 2.0 D mit dem gewissen Etwas, dem Comfort Lineartronic

© Subaru

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Im März 2008 war der Subaru Outback 2.0 D das weltweit erste Großserienpersonenkraftfahrzeug mit Boxer-Dieselmotor und auch 2013 war er wieder Vorreiter, denn der Outback hat eine Option beim Getriebe. Entweder wählt König Kunde im Autokaufhaus ein Getriebe, das in sechs Stufen manuell geschaltet wird, oder er entscheidet sich für ein stufenloses Continiously-Variable-Transmission-Automatikgetriebe names Lineartronic.

Die Wahl des Lineartronic wäre wunderbar, denn der wassergekühlte Vierzylinder-Leichtmetall-Boxer-Dieselmotor mit Abgastrubolader mit einer Leistung von 110 kw bzw. 150 PS bei 3600 1/min und einem Hubraum von 1998 ccm harmoniert mit der Automatik des Getriebes und bringt die Kraft über zwei Scheibenpaare und eine Kette auf alle vier Räder. Richtig, auch dieser Subaru ist ein Allrad-Fahrzeug. Give me five!

Das Zusammenspiel des drehmomentstarken Boxer-Dieselmotors mit der Dynamik und dem Komfort der Lineartronic sind einzigartig und passen exakt zum bewährten Allrad-Konzept und wer den Outback 2.0 D fährt, versteht, was das bedeutet: Während der Boxer Dieselmotor bereits bei niedrigen Drehzahlen das maximale Drehmoment zur Verfügung stellt, hält die Lineartronic ihn immer im optimalen Drehzahlband und sorgt so für eine seidenweiche Beschleunigung und überlegenes Fahrverhalten. Luk sei Dank! Die Schaeffler-Tochter LuK organisierte ihr Gliederkettengetriebe mit einer speziellen Software mit dem Ergebnis: Lineartronic. Und das Gute steckt im Subaru Outback 2.0 D Comfort Lineartronic.

Damit wäre das Wesentliche beschrieben. Was bleibt? Zu erwähnen, dass die übliche Technik und Sicherheit wie elektronische Parkbremse, Fahrer- und Beifahrer Airbags, Fahrer- und Beifahrer Seitenairbags, Kopfairbags vorne und hinten im Auto enthalen sind.

Dieses Auto, den Outback kann man in den Lackierungen Weiß und Schwarz, Bronze und Blau, Hell- und Dunkelgrau sowie Rot kaufen. Bei den Polstern wählt man zwischen Stoff und Leder in schwarz oder Leder in Beige.

Wer sich sanft und solide auf den hinteren oder vorderen Ledersitzensitzt platziert und das elektrische Einstellen der Lendenwirbelstütze beendet hat, was leider nur auf der Fahrerseite möglich ist, der kann beim Einparken auch nach vorne schauen. Vorwärts immer Dank Rückfahrkamera.

Beim Vorwärtsfahren durch Berlin und Brandenburg stellten wir die verschiedenen Modi wie einen ökonomischen und zwei sportliche Modi ein, so dass simulierte Gangwechsel unterschiedlich früh erfolgen und wir mal flott und frivol, mal solide und spießig durch die Allee gurkten.

Der nach Eigenangaben „weltgrößte Allrad-PKW-Hersteller“ bietet auf alle seine Modelle und also auch auf den Outback eine Garantie von zwei Jahren auf Original-Ersatzteile und Zubehör, drei Jahren gegen Oberflächenkorrosion, fünf Jahren bei bis 160 000 km und zwölf Jahren gegen Durchrostung.

Anmerkung:

Vorstehender Bericht von Ted Prudenter wurde am 20. März 2014, um 17:08 Uhr, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Der neue Bildband über den Ursprung der Marke Porsche von Karl Ludvigsen ist vor allem quadratish, praktisch und gut

© Delius Klasing

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Quadratish, praktisch und gut, lernten Werbung glotzende Leute in der alten Bundesrepublik Deutschland, sei Schokolade. Doch das Schokoladen-Quadrat erblickte bereits 1932 das Licht der Welt. Clara Ritters Vorschlag: „Machen wir doch eine Schokolade, die in jede Sportjacketttasche passt, ohne dass sie bricht, und das gleiche Gewicht hat wie die normale Langtafel.“

Wer auch immer den Vorschlag vortrug, 91 bunte Fotos und 219 Schwarz-Weiß-Fotos, 55 farbige Abbildungen, 12 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 61 Zeichnungen, drei Karten und drei Tabellen zum Thema Porsche praktisch ins Quadrat zu packen, der darf gelobt werden. Das Ergebnis ist – wie bei der Schokolade – gut.

Karl Ludvigsen, einer der renommiertesten unter den affirmativen und also nicht kritischen Automobil-Autoren der Welt, der zudem ein Dutzend Jahre bei General Motors, Fiat und Ford für Lohn sowie anschließend über ein Dutzend Jahre als Berater in der Auto-Industrie für Honorar arbeitete, berichtet in dem 328 Seiten langen Buch „Porsche – Ursprung einer Markte“ unter Berücksichtigung „zahlreicher Originaldukumenter aber auch den bis heute erhaltenen 356/2 des Sammlers und Fernsehstars Jerry Seinfeld“ über die Porsche-Geschichte. Laut Wikipedia wurde das 1931 von dem Ingenieur Ferdinand Porsche in Stuttgart“ ein Konstruktionsbüro gegründet, „das nach 1945 in einer Automobilfabrik aufging, die vor allem Sportwagen produzierte. Der weltweit bekannteste Seriensportwagen von Porsche dürfte der 911er sein. Seit 2009 ist Porsche Teil des Automobilkonzerns Volkswagen.

Wie alles begann? Der Bielefelder Verlag Delius Klasing teilt das Folgende mit: „In einem ehemaligen Sägewerk im Kärntner Örtchen Gmünd startet 1948 eine Erfolgsgeschichte ohne gleichen: Mit dem Roadster 356-001 erblickt hier der erste Porsche das Licht der Welt. Unmittelbar danach folgt das erste Coupé, das bereits die von Erwin Komenda gezeichnete Form trägt, mit der sich Porsche in die Herzen von Autofans weltweit fährt. Und die heute noch im aktuellen 911 weiterlebt. Unter der Ägide seines Sohnes Ferry erfüllt sich damit auch der Wunsch von Prof. Ferdinand Porsche, endlich einen Sportwagen zu bauen, der seinen Namen trägt. Ausgehend vom 356/2, dem ersten Coupé, entwickelt sich Porsche rasant zu einem angesehenen und erfolgreichen Sportwagen-Hersteller. Absoluter Leichtbau und windschlüpfige Karosserieform stehen von Anfang an im Lastenheft – bis heute elementare Bestandteile der Porsche-DNA, die dieses Standardwerk anhand eines der ersten Porsche 356 bildreich und nahezu detailversessen erklärt.

Clara Ritter hätte beim Lesen und Betrachten des neuen Porsche-Bildbandes vielleicht ihre Freude gehabt.

Bibliographische Angaben

Karl Ludvigsen, Porsche, Ursprung einer Marke, 1. Auflage 2014, 328 Seiten, 91 Farbfotos, 219 S/W Fotos, 55 farbige Abbildungen, 12 S/W Abbildungen, 61 Zeichnungen, 3 Karten, 3 Tabellen, Format 28,2 x 29,7 cm, gebunden mit Schutzumschlag, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN: 978-3-7688-3863-4, Preise: € 68,00 (D) / € 69,90 (A) / sFr 89,00 (CH)

Anmerkung:

Der Beitrag von Ted Prudenter wurde am 21. September 2014, um 16:21 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Farbenfrohes Fahren oder Mit einem Jaguar F-TYPE durch Berlin – Annotation zum Buch „Jaguar F-Type, Colourful Driving“

© Delius Klasing

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Berlin geht ab, tierisch ab, und alle, die mit der Zeit gehen wollen, zieht es in die deutsche Hauptstadt. Dass das, was ab geht, das genaue Gegenteil von dem, was auf geht, sein könnte, verstehen die wenigsten. Berlin ist immer auch Negation, Niedergang, Narretei und nimmt seine Zukunft wieder einmal volle Kraft voraus.

Keine Frage, auch eine Katze fährt auf Berlin ab. Rauf und runter rast der Jaguar durch die Weltstadt. Das sorgt zwar nicht mehr für die Aufregung, die an einem Freitag im März 1961 der englische Sportwagen als Coupé im Genfer Autosalon verursacht haben soll, doch was die Inder – richtig, Jaguar ist nicht mehr ernsthaft englisch, jetzt durch Berlin jagen, kann sich ebenfalls sehen lassen.

Mit Thomas Imhof, Roland Löwisch und Jürgen Zöllter stellen drei namhafte Journalisten der Automobilbaubranche das Coupé und das Cabriolet auf 144 Seiten im Quadrat-Format zur Schau und bieten mit weiteren Autoren Informationen schwarz auf weiß..Schön ist der Bildband „Jaguar F-TYPE“ aus dem Bielefelder Delius Klasing Verlag, kantig sowie mit klaren Linien gestaltet und ein Buch für den Beifahrersitz.

Die Autoren schreiben über den „Dreiklang des neuen Jaguar F-TYPE: Freedom, Fascination“, wie der Verlag verrät und die F-Schau wird mit den deutschen A-Schauspielern Alexandra Maria Lara und Jürgen Vogel aufgeschäumt. Ein paar Flocken „Kreatives aus dem Vereinigten Königreich, das als Großbritannien durch böses Spiel nicht um Schottland ärmer wurde, wurden draufgestreut.

Bibliographische Angaben

Roland Löwisch, Juergen Zoellter und Thomas Imhof, Jaguar F-Type, Colourful Driving, 1. Auflage 2014, 144 Seiten, 134 Farbfotos, 3 S/W Fotos, 4 farbige Abbildungen, 22 S/W Abbildungen, Format 29,5 x 27,7 cm, gebunden mit Schutzumschlag, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN: 978-3-7688-3875-7, Preise: € 39,90 (D) / € 41,10 (A) / sFr 53,90 (CH)

Anmerkung:

Der Beitrag von Ted Prudenter wurde am 12. November 2014, um 12:26 Uhr, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Erfahrungsbericht mit der Kawasaki Versys – Unterwegs in den Düften und Gerüchen des Südens an der Ardèche

© Bernd Holstiege

Frankfurt am Main, Deutschland (RoadsRus). Der Name Versys bezeichnet die Vielseitigkeit und „sys“ die Systemabsicht – nomen est omen – Tourenbike, Soft-Enduro und Naked-Bike zugleich. Ebenfalls auf einer Pressereise an die Ardèche in Südfrankreich, knapp 2 Jahre zuvor im Spätsommer, hatte ich das Vorgängermodell schon mal kurz gefahren und war von der Straßenlage, der Kurvenfreudigkeit, dem Anzug und dem geringen Spritverbrauch angetan.

Als mich wieder Jochen Ehlers von den Endurofuntours zu einer Motorradpressereise an die Ardèche einludt, fragte ich deswegen als erstes bei Kawasaki nach der Versys an . Bad Homburg-Friedrichsdorf, der deutsche Kawasaki-Stammsitz ist von Frankfurt ja nicht weit. Den Ansprechpartner verwunderte das kaum. Aber er bedauerte, mir kein Tourenpaket (Topcase und Seitenkoffer), wie es damals montiert war, mitgeben zu können. Das sei am neuen Modell in Deutschland noch nicht zugelassen. Er schlug mir vor, ich könnte ja eine Gepäckrolle nehmen. Ob ein Tankrucksack anzubringen sei, sei fraglich.

Bei der Abholung gefiel mir das Bike auf Anhieb, hochbeinig, in schwarzgelb gehaltene Farbgebung, knallgelber großer Tank und knallgelbe Seitenverkleidung, für mich allerdings ungewohnt hoch, da ich sonst Chopper fahre. Ich liebe ja gelb, besitze eine gelbe 125er Chopper und einen gelben Sportwagen. Eine Einweisung erhielt ich nicht. Der Tank war voll. Mein Blick fiel auf ein winziges Windschild, einen großen analogen Drehzahlmesser und einen digitalen Geschwindigkeitsmesser am Cockpit. Ein etwas größeres Windschild wäre mir lieber gewesen, ist aber nachrüstbar. Meine langen Beine sind trotz der Sitzhöhe stark angewinkelt, wobei mir bald ein schon vorher leicht gereiztes Knie schmerzte. Aber bei einer Streckung des Beines sogar bei über 130 verging der Schmerz. Für verschiedene Beinlängen sind drei Sitze nachrüstbar.

Zu Hause probierte ich die Gepäckmöglichkeiten aus, brachte einen Tankrucksack mit Magneten an, zwei Nylonpacktaschen über dem Hintersitz, die noch genügend Spielraum zu den Rädern ließen, und darüber eine Gepäckrolle, in der sich noch ein kleiner Rucksack befand, für alle Fälle, sollte ich noch mehr mit zurück nehmen müssen (etwa Weinprobeflaschen wie das letzte Mal).

Die Kawasaki scheint mir für alle Arten von Straßen, jede Art der Nutzung und für Anfänger sowie Profis konzipiert. Die auffälligste optische Änderung zum Vormodell ist die neu gestaltete Scheinwerfereinheit mit übereinander angeordneten Lampen, die mit den im Diamantdesign ausgeführten Blinkern für ein dynamisches Aussehen sorgt. Der große 19- Liter-Tank verschafft, da sie kein Säufer ist, eine tolle tourentaugliche Reichweite von weit über 400 km. Am Heck sorgt das kantigere LED-Rücklicht für die optische Abgrenzung zum Vorgängermodell.

Das Fahrwerk bügelt fast jede Art von Unebenheit weg, ohne dabei schwammig oder instabil zu werden. Als angenehm habe ich auch empfunden, dass für den Fahrer fast keine Vibrationen spürbar sind.

Die Charakteristik des Motors ist mir ja positiv bekannt, der sonore, rauhe Klang – natürlich nicht das seidige Schnurren eines Vierzylinders – und das Durchzugsvermögen aus unteren Drehzahlen ab 2000. Dass von dem aus der ER-6 bekannten und dort 72 PS starken Zweizylinders nur 64 PS übrig blieben, mag zunächst enttäuschend klingen. Die Versys ist mehr auf Durchzug getrimmt. Jeder Gasbefehl wird spontan umgesetzt und vermittelt das Gefühl, ein wesentlich stärkeres Motorrad zu steuern. Der Twin reagiert kräftig, sanft, kontrollierbar und mit wenig Lastwechseln auf jeden Gasbefehl. Das Fahrwerk ist stabil, lenkpräzise, und die Maschine sehr handlich.

Da kommt schon fast Supermoto-Feeling auf. Für Fahrten zu zweit oder mit Gepäck kann man die Federvorspannung vorne und hinten einstellen und so das Motorrad dem Beladungszustand anpassen. Ganz schnell aufeinander folgende Kurven mit entsprechenden Brems- und Beschleunigungsmanövern können dann doch ein leichtes Schaukeln ins Fahrwerk bringen. Dieses Fahrverhalten ist typisch für Motorräder mit etwas größerem Federweg und daher keinesfalls ungewöhnlich. Es wird jedoch selbst bei forscher Gangart nie kritisch.

Die Maschine liegt hervorragend in den Kurven. Federleicht und neutral fällt die Versys infolge des steilen Steuerrohrwinkels und somit kurzen Baus in Schräglage und folgt den Lenkbefehlen präzise. Enge Wechselkurven? Reinhalten, einklappen – verdammt! Verschätzt! Macht nix. Ein kleiner Zug am Lenker genügt, schon sind Kurskorrekturen in Schräglage vollzogen. Selbst kleinste Radien scheut die Versys nicht, sie zickt nicht, kippt nicht unplanmäßig hinein, sondern bleibt immer völlig unter Kontrolle. Dadurch setzt sie sich von Reise-Enduros anderer Firmen ab.

Diese Grenzsituationen probierte ich allerdings wenig aus, da ich noch etwas von der abwechslungsreichen Landschaft und deren Gerüchen und Düften mitbekommen wollte. Ich liebe ja das Cruisen. Die Folge war, dass die Mitfahrer, die mehr das sportliche Fahren und den Kurvenrausch geniessen wollten, ab und zu auf mich warten mussten. Auf kleinen, kurvigen, unebenen Sträßchen an der Ardèche hatte ich ein souveränes Fahrgefühl. Das machte Spaß.

Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 185 angegeben, die ich mit den wenig strömungsgünstigen Packtaschen, der Gepäckrolle und meiner sich leicht blähenden Textiljacke bei zwei kurzen Versuchen nicht ganz erreichte – wichtig für die Motorradstammtischrunde. Mit dieser kann man dort wohl wenig angeben. Dafür ist die Versys auch nicht konzipiert, eher der Schwesternmotor der ER-6. Dann sollte man sich gleich eine Rennmaschine zulegen. Mir reicht zum Testen eine mittelgrosse Maschine. Sie ist nicht so schwer, hat noch genügend Durchzug und lässt eine Reisegeschwindigkeit von über 150 km/h zu.

Dazu ein Schmankerl, das tief in die Psychologie nicht nur von Motorradfahrern blicken lässt: Kürzlich erklärte mir ein Motorradfahrer den Unterschied. Er fahre eine Rennmaschine mit 180 PS. Mit der könne man ja nicht langsam fahren. Aber – er sei eigentlich zu alt, wolle sich einen Chopper zulegen. Aber eine große Maschine müsse es schon sein. Er fahre auch einen V8 und liebe große Frauen. Als ich erzählte, mir reiche eine Mittlere oder sogar zwischendurch eine Kleine, erklärte er mir den Unterschied: Er sei klein und ich sei groß, deswegen bräuchte ich nicht eine Große. Ich halte diese Form von Kompensation eher für eine Frage des Selbstwertgefühls.

Spitzenwerte – für mich auch besonders wichtig – erzielt die Versys an der Tanksäule. Lediglich 4 Liter Normalbenzin benötigte der Twin auf der kurvigen Landstrasse mit häufigeren starken Beschleunigungen. Sicher sind unter 4 Liter möglich. Bei konstant 130 km/h zerstäuben die Einspritzdüsen 4,5 Liter. Wer’s eilig hat und ständig zwischen 160 und 180 km/h unterwegs ist, der muss wie ich auf den letzten Autobahnteilstücken mit gut fünf Litern auf 100 Kilometern rechnen – das sind verbraucherfreundliche Werte.

Für die Fahrt in den Süden Frankreichs zum Treffpunkt Viviers, etwa 850 km, nahm ich mir 11/2 Tage Zeit. Eigentlich wollte ich schon eher und vorher durch die Vogesen und das Zentralmassiv kurven. Das Wetter lud nicht dazu ein. An der Ardèche war das Wetter hervorragend. Beim Programm der Düfte und Gerüche, beim Essen, Wein und Besichtigungen blieb nicht sehr viel Zeit zum Kurvenspass, so dass in 3 Tagen nur gut 300 km zustande kamen. Dazu einen eigenen Artikel.

Auf dem Rückweg fuhr ich gen Südosten über den Mont Ventoux, ein beliebter, da weit erkennbarer Bergkegel östlich des Rhonetals, den ich schon lange mit dem Rennrad befahren wollte, diesmal halt mit dem Motorrad, und beabichtigte noch eine Alpenpässetour anzuschliessen. Aber wieder fing es auf dem Weg nach Norden an zu regnen, und ich fuhr gen Heimat. Weil ich schon dabei war, fuhr ich die ganze Nacht hindurch und war am Morgen in Frankfurt. Das ging mit der Versys hervorragend und war für mich ein Ausprobieren für weitere durchzechte Nächte. Wenn die Konzentration nachließ, machte ich halt eine Pause mit Kaffee und Würstchen.

Fazit:

Bei der Kawasaki Versys stimmt das Preis/Leistungsverhältnis. Für 7995 Euro offeriert Kawasaki mit der 2010er Versys ein attraktives, forsch aussehendes Motorrad für nahezu alle Zweirad-Lebenslagen. Das ist seine Kunst. Der Spagat zwischen Verarbeitungsqualität, Vernunft und Spaß ist den Kawasakitechnikern gut gelungen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Versys in ihrer Klasse 2010 Maßstäbe setzen wird, denn sie hat auch Feuer.

Richtig punkten kann der Mittelklässler jedoch weiterhin mit seiner Vielseitigkeit. Ob in der Stadt, bei der Feierabendrunde, dem Wochenendtrip oder der Urlaubsfahrt, die Versys gibt überall eine gute Figur ab. Sie ist sehr fahraktiv, bequem und vielseitig einsetzbar, ein guter Allrounder halt. Nun können Allrounder nach landläufiger Meinung vieles ein bisschen und nichts richtig, aber das muss bei der Versys nicht zutreffen.

Technische Daten Kawasaki Versys

Motor: Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenzweizylinder
Kühlung: Flüssigkeit
Hubraum: 649 ccm
Leistung: 47 kW (64 PS) bei 8.000/min
Drehmoment: 61 Nm bei 6.800/min
Bohrung x Hub: 83,0 x 60,0 mm
Gemischaufbereitung Elektronische Benzineinspritzung
Getriebe: 6-Gang, Kette
Rahmen: Diamantrahmen aus hochfestem Stahl
Federung vorne 41 mm-Upside-down-Teleskopgabel mit (rechtsseitiger) stufenlos einstellbarer Zugstufendämpfung und einstellbarer Federvorspannung
Federung hinten Seitlich montiertes Einzelfederbein mit 13-fach einstellbarer Zugstufendämpfung und 7-fach einstellbarer Federvorspannung
Reifen vorne: 120/70 ZR17 M/C
Reifen hinten: 160/60 ZR17 M/C
Bremsen vorne: Halbschwimmend gelagert 300-mm- Doppelscheiben-Bremse mit Petal-Design, ABS
Bremsen hinten: 220-mm-Scheibenbremse mit Petal-Design
Radstand: 1.415 mm
Sitzhöhe: 840 mm
Tankinhalt: 19 Liter
Trockengewicht: 181 kg

Kawasaki Deutschland: www.kawasaki.de

ENDUROFUN Tours, Postfach 43, 25710 Burg / Dithmarschen, Tel.: 0049 – 0 48 25 / 16 95

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Bernd Holstiege wurde am 14. Juni 2010 , um 17:36 Uhr, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Über Stock und über Stein oder Vom richtigen Sitzen auf passablen Motorrädern, dem Fahren auf verschiedenem Terrain und noch viel mehr in „Motorrad Abenteuer – Fahrtechnik für Reise-Enduros“ von Robert Wicks und Greg Baker

© Delius Klasing

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Im Delius Klasing Verlag ist 2011 von Roberts Wicks und Greg Baker ein mit 291 schönen wie praktischen Farbbildern bestücktes 176 Seiten starkes Buch unter dem Titel „Motorrad Abenteuer – Fahrtechnik für Reise-Enduros“ erschienen, das hält, was die Autoren versprechen. Wicks und Baker befassen sich vor allem mit der richtigen Fahrtechnik.

Weil auch Biker vieles besser zu wissen glauben, halten die Autoren bereits in der Einleitung Folgendes est: „Obwohl viele leute glauben, sie wütßen, wie ein Motorrad richtig gefahren wird, wissen nur wenige tatsächlich, wie mit ein paar simplen Änderungen des Fahrstils und der Beachtung einiger wichtiger Punkte die gesamte Reise lohnender, sicherer und weniger ermüdend werden kann.“

Balance und Kontrolle sei das a und o und zu allem bringen die an vielen gefahrenen Kilometern reich gesegneten Autoren ihre Erfahrungen ein und lassen Experten zu Wort kommen, damit das Weit-Weg-Fahren oder wie sie es nennen Abenteuer-Motorradfahrer nicht eine ermüdende Tortur sondern ein tolles Erlebnis wird. Einer dieser Experten ist die für Enduroreisen abseits befestigter Straßen plädierende Offroad-Legende Simon Pavey. „Als in Australien aufgewachsener Teenager“, wie er im Vorwort notiert“, war jedes Wochenende ein Offroad-Abenteuer.“ Das lesen wir gerne, werden fahren, fahren, fahren und niemals den Asphalt küssen.

Was der Verlag in seiner Presse-Information schreibt, kann man getrost wiedergeben, nämlich daß „von der Erfahrung der Autoren … Einsteiger ebenso wie Fortgeschrittene“ profitieren würden. „Endur-Fahren heißt beherrschen: das Gerät, das Gelände und sich selbst. Dieser Einsicht folgt die Anlage des Buches. Es beginnt mit der Qual der Wahl der richtigen Maschine, Ob es um grundlegende ähigkeiten wie die Kupplungsbeherrschung und Kurvenfahrten geht, oder um Spezialtechniken wie Sprünge und Powerslides – kein Spekt bleibt hier unberürt. Fast alles hängt vom Terrain ab: Schotter oder Sand, Felsen oder Flüsse, Schlamm oder Straßen.“

Die richtige Fahrspur wählen, richtiges Bremens, kontrolliertes Langsamfahren, Schwerpunkt und Sitzposition, das Fahren auf losem Untergrund, Bergauf- und Bergabfahren im Gelände, Kurventechniken. Das richtige Fahren im Gelände vor allem mit Gepäck will durchdacht und gelernt sein. Dem dient das Buch, daß zwar kein Handbuch für die Reise ist, aber für eine vernünftige Vorbereitung hilfreich ist und Hinweise bietet.

* * *

Robert Wicks, Greg Baker, Motorrad Abenteuer, Fahrtechnik für Reise-Enduros, 176 Seiten, 291 Ffarbfotos, Format 21 x 27 cm, gebunden, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 1. Auflage 2011, ISBN 978-3-7688-5323-8, Euro (D) 24,90 und (A) 25,60 sowie 35,90 sFr.

Über die Kunst des Motorrad-Reisens oder „Abenteuertouren mit dem Motorrad“ von Robert Wicks – Ein Buch für Motorradfahrer, die weit weg wollen statt schnell zu fahren

Robert Wicks, Abenteuertouren mit dem Motorrad, Richtig vorbereiten – erfolgreich durchführen, it einem Vorwort von Ted Simon. © Delius Klasing

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Wenn ein Motorradfahrer Zeit, Geld und das richtige Motorrad hat, dann will er von wo auch immer in die weite Welt hinaus. Wer kann, will und darf, dem ist das Glück hold, der ist mitnichten ein Taugenichts, aus dessen Leben Joseph Freiherr von Eichendorff erzählte und schrieb: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen, in Berg und Wald und Strom und Feld.“

Wer Gutes tun und Freude schenken will, der schicke seinem motorisierten Zweiradfreund, den es in die weite Welt hinaus zieht, etwas Praktisches: ein Buch, ein Buch „mit praxistauglichen Informationen, um ein Motorrad-Abenteuer gut vorbereitet in Angriff nehmen zu können“, wie es der Delius Klasing Verlag aus Bielefeld anpreist. Die Rede ist vom „im landläufigen Südafrika“ ausgewachsenen Robert Wicks, der es Ted Simon, der mit seinem Motorrad an Wicks Haustür vorbeifuhr, als der Autor noch jung war, nach dem Lesen von „Jupiters Fahrt“ (Jupiter`s Travels) gleichtat. Simon wiederholte seine Abenteuerfahrten aus den 1970er Jahren im Alter von 69 Jahren erneut und hielt seine Erinnerungen in „Jupiters Träume“ (Dreaming of Jupiter) fest.

Robert Wicks hat das gebundene Buch „Abenteuertouren mit dem Motorrad“ geschrieben, das „zunächst einmal inspirieren“ soll, wie er selber in der Einleitung schreibt. Das Werk handelt von der richtigen Vorbereitung einer Motorradreise. Er beschreibt, worauf es bei einer Fahrt in die Ferne ankommt. Ob es sich die Wahl und Vorbereitung des Motorrads, „Reifen, Zubehör, Packlisten, Versicherungen, Reisepapiere oder die Gesundheitsvorsorge“ und das Erproben der Fahrtechnik vor der Abreise handelt: Wicks berät anhand seines reich bebilderten Reisebuches“ in einfachen Worten scheinbar schwierige Dinge, weil er „weiß, wovon er schreibt“, erläutert Christian Ludewig vom Verlag Delius Klasing. „Robert Wicks beschreibt systematisch und aus der Erfahrung Tausender Kilometer auf Straßen und Offroadpisten, worauf es bei Ausrüstung und Vorbereitung ankommt, damit die große Tour gelingen kann.“

Von Navigation und Notfällen, Wartung und Reparatur ist die Rede in dem 192 Seiten starken Buch mit 194 Farbfotos in hochwertiger Druckqualität, die immer wieder Motorräder, aber auch Land und Leute, aber leider nur die auf dem Motorrad zeigen plus Kamele, eine Kuh und einen Elefanten. Doch es geht in erster Linie darum, eine Motorrad-Reise richtig vorzubereiten und erfolgreichen durchzuführen.

* * *

Robert Wicks, Abenteuertouren mit dem Motorrad, Richtig vorbereiten – erfolgreich durchführen. Mit einem Vorwort von Ted Simon, 1. Auflage 2009, 192 Seiten, 194 Farbfotos, 5 Karten, Format 21,6 x 27,8 cm, gebunden, Delius Klasing Verlag, Bielefeld, 2009, ISBN 978-3-7688-5280-7, Euro (D) 24,90 und (A) 25,60 sowie 35,90 sFr.

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