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16.05.2025 04:42
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Mecklenburg kreuz und quer

© Foto: Michael Dietrich, 2013

Demern, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland (RoadsRus). Nach einer ziemlich langen Anfahrt kamen wir in Demern an unserem Standorthotel „Alter Gutshof“ an. Die meisten der rund 20 Teilnehmer waren natürlich schon da. Wir gesellten uns zu ihnen und genossen die heimische Küche. Beim zweiten Bier kamen wir gut ins Gespräch und es ergab sich eine sehr gesellige Runde.

Auf die Räder, fertig, los

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht gab es ein sehr reichhaltiges Frühstück. So gestärkt ging es auf die Motorräder – für Quereinsteiger in die Endurowelt ist es gar nicht so einfach auf eine Enduromaschine mit einer Sitzhöhe von über 95 cm aufzusteigen. Schon das Ankicken ist ungewohnt. Dabei stellte man (frau) schnell fest, dass Körpergröße und Masse nicht von Nachteil sind. Hut ab vor Jannet, die sich auch nach dem zehnten Mal noch nicht helfen lassen wollte und es dann allein geschafft hat.

Bei einer kurzen Einweisung durch Burkhardt und Detlev bekamen alle recht schnell ein Gefühl für die Maschinen. Wir
wurden in zwei Gruppen eingeteilt, in die erfahrenen Fahrer und die Quereinsteiger. Unser Guide Burkhardt führte uns langsam auf öffentlichen Wegen durch die schöne Landschaft des Biospärenparks Schaalsee.

Das Biosphärenreservat Schaalsee

liegt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Von 1952 bis 1990 lagen weite Teile der Schaalseelandschaft im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze. Die staatlich verordnete Zwangsruhe prägte in der Zeit das Gebiet und die Natur gewann an Raum, sodass im Jahr 2000 dieses schützenswerte Gebiet als Biosphärenreservat ausgewiesen wurde. Auf der schleswig-holsteinischen Seite der Grenze schließt sich unmittelbar der 1961 gegründete Naturpark
Lauenburgische Seen an.

Enduro in Theorie und Praxis

Schnell lernten wir wie das Motorrad auf verschiedenen Untergründen reagiert (sandigem Untergrund, hart ausgetrocknete Feldwege mit Spurrillen oder matschige Waldwege). Während unserer ersten größeren Pause gab es Theorieunterricht über das Gewichtsverlagern beim Beschleunigen, das Lenken mit den Beinen und die richtige Haltung beim ‚im Stehen‘ fahren. Gleich wurde alles in die Praxis umgesetzt. Auf einem kleinen Waldrandstreifen stellte sich schnell heraus, das sich eine Africa Twin oder die F 650 von Monica auch im Gelände recht fix bewegen lassen.

Weiterfahrt und Wheely im Gelände

Weiter ging es Richtung Zarrentin, wo wir an der Tankstelle nicht nur Sprit, sondern auch die orginal Rote Kracker
bekamen. Gut gesättigt ging es nun voller Tatendrang in eine Industriebrache. Auf dem Weg dorthin kamen wir über richtig tief ausgefahrene Sandwege. Hier zeigte uns Bettina wie ein richtiger guter Wheely im Gelände aussieht. Als wir diese riesige Spielwiese erreicht hatten, gab es kein Halten mehr. Wir konnten uns nach Herzenslust austoben. Okay, da wurde
auch schon mal die Africa Twin eingegraben oder eine tt350 flachgelegt…

Dann fuhren wir entlang des Schaalsees zurück Richtung unseres Hotels. Am Rande des Sees lud uns die schöne Aussicht zu einer kleinen Cappuchino-Pause ein. Auf der Fahrt durch die kleinen Dörfer wurden wir wie in die Vergangenheit zurück versetzt. Man kann noch sehr gut die alten Dorfkerne mit Fachwerkhäusern erkennen, leider verschandelt durch große LPG-Bauten am Rande der Ortschaften.

Nach einer kurzen Pause im Hotel fuhr ich mit Burkhardt noch eine kleine Runde über Carlow nach Rehna. Die Abendsonne verwandelte die Landschaft in eine traumhafte Fotokulisse.

Die Stadt Rehna

Die im Herzen des Landkreises gelegene Stadt Rehna ist von Lübeck, Schwerinund der Ostseeküstejeweils etwa 25
Kilometer entfernt. Sie liegt beidseitig des Flusses Radegast, die Altstadt mit dem ehemaligen Nonnenkloster jedoch am linken Ufer. Die Umgebung Rehnas ist recht hügelig, nahe dem nordöstlichen Ortsteil Othenstorf werden 83 m ü. NN erreicht. Das Wappen Rhenas wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, festgelegt und unter der Nr. 125 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Blasonierung: „In Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit goldener Krone, silbernen Hörnern, aufgerissenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt.“

Frisch geduscht

trafen wir den Rest der Truppe noch beim Nachtisch an während wir uns dann den Braten schmecken ließen. In einer gemütlichen Runde wurden noch ein paar Endurofotos aus der Ardeche gezeigt.

Am Sonntag morgen ging es nun zügig los in einem großen Bogen um Rehna. Burkhardt brachte uns an eine öffentliche Crossstrecke in einer riesigen Obstbaumwiese . Weiter ging es auf für den öffentlichen Verkehr frei gegebenen Radwegen durch wilde Natur. In einem weiteren öffentlichen Endurospielplatz trafen wir kurz auf die andere Gruppe. Im Verlauf des Tages stellte sich unser Guide Burkhardt als technische Koryphäe im Reparieren von Enduros heraus – aus seinem Werkzeuggürtel zauberte er drei Kupplungszüge! Weiter fuhren wir über schier endlose Alleen Richtung Gadebusch.

Gardebusch

Der Name Gardebusch wird als Landschaftsbezeichnung provincia Godebuz erstmals im Isfriedschen Teilungsvertrag von 1194 erwähnt. Als Ortsname soll Godebuz dann 1210 erstmals verwendet worden sein. Zunächst befand sich bei Gadebusch eine obodritische Burg mit Burgwall aus dem 8. Jahrhundert. Daneben entstand ein Dorf. Beide lagen strategisch günstig auf einem Hügel in einem Sumpf- und Seengebiet. Im Jahr 1225 starb hier Nikolaus II., Herr zu Gadebusch durch einen Sturz von der Burg. Der Ort wurde im 12. Jahrhundert deutsch besiedelt, ebenso die beiden Ortsteile Ganzow und Möllin, die als Ganzoweund Malinim Isfriedschen Teilungsvertrag angeführt sind. Die Lage an dem Fernhandelsweg Schwerin-Lübeck begünstigte die weitere Entwicklung. Bereits im Jahr 1225 erhielt Gadebusch Stadtrechte (civis) verliehen und ist damit eine der ältesten Städte Mecklenburgs. Die Stadt gehörte zunächst den Grafen von Ratzeburg und ab 1201 den Fürsten von Mecklenburg. 1220 wurde mit dem Bau der spätromanischen Backsteinkirche St. Jakob begonnen. gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Das Rathaus entstand ab 1340.

Von Beginn an hatte Gadebusch auch das Münzrecht. Besondere Bedeutung hatte die Gadebuscher Münze im 16. und 17. Jahrhundert. Im Großen Nordischen Krieg trafen 1712 Dänemark und Schweden in der Schlacht bei Gadebusch (auch Schlacht von Wakenstädt) aufeinander.

Weiterfahrt nach Burg und Möllin und Rückfahrt nach Demern

Nach einer kleinen Runde durch die Stadt gingen wir Richtung Burg. Dort besichtigten wir das Heimatmuseum und genossen in einem Cafe die schöne Aussicht über den Burgsee.

Auf dem Weg nach Möllin verzauberte uns das Lichtspiel zwischen den Bäumen in den Alleen. Dort angekommen besuchten wir das Rauchhaus Möllin, welches zu einem wunderschönen Heimatmuseum ausgebaut worden ist.

Wieder in Demern angekommen, wurden erst einmal die Motorräder vom Schmutz befreit, hierzu steht am Hotel ein großer Hochdruckreiniger zur Verfügung.

Bei einem letzten Kaffee auf der Sonnenterrasse vor dem Hotel endete dieses viel zu kurze Endurowochenende mit Endurofuntours.

Der i20 ist Polo & Co. auf den Fersen – Kleiner Hyundai ist in zweiter Generation auf dem Markt

© Hyundai

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Hyundai hat es so manchem Platzhirsch gezeigt: Selbst in schwierigen konjunkturellen Phasen kann die südkoreanische Marke wachsen. In Deutschland hat der Hersteller aktuell einen Marktanteil von 3,3 Prozent bei den Neuzulassungen und damit alle Japaner sowie Seat und Fiat hinter sich gelassen. An diesem guten Ergebnis ist auch der neue i20 beteiligt. Das Fahrzeug, das in zweiter Generation wieder als Fünftürer und als Dreitürer angetreten ist, wurde im europäischen Technologiezentrum der Marke in Rüsselsheim entwickelt und wird zu Preisen ab 11 990 Euro angeboten.

War der Vorgänger noch eher von allgemeinem Fahrzeug-Design, hat nun der ehemalige Audi-Designer Peter Schreyer beim neuen i20 seine Handschrift hinterlassen. Ganz neu ist das Gesicht, das Schreyer, heute Chef-Designer des Hyundai-Konzerns, gegenüber dem Vorgänger noch markanter und sportlicher gezeichnet hat. Auffällig ist die tief gezogene Front mit dem großen chromumrahmten Hexagonal-Grill unterhalb der dynamisch gestylten Scheinwerfer.

Die länger gezogene Motorhaube deutet es an: Der i20 hat sich vom eher unspektakulären Kleinwagen zum eleganten Kompakten und einem echten Wettbewerber für Polo & Co gemausert. Das Fahrzeug hat an Länge und Breite um einige Zentimeter zugelegt, ist etwas flacher gezogen und steht damit satter auf der Straße. Der Radstand ist auf 2,57 Meter gewachsen – so bietet der i20 jetzt mehr Platz selbst für großgewachsene Passagiere und deren Gepäck.

Das Ladevolumen hat sich gegenüber dem Vorgänger um 31 Liter auf 326 Liter erhöht. Sind die Rücksitzlehnen umgeklappt, passen 1042 Liter in den Gepäckraum. Praktisch ist der serienmäßige doppelte Ladeboden mit einem flachen Fach für Kleinkram. Weniger praktisch ist die relativ hohe Ladekante.

Auch im Innenraum hat sich einiges getan: Cockpit und Mittelkonsole sind moderner gestaltet, die Rundinstrumente klar gezeichnet, und der digitale Bordcomputer hält alle wichtigen Informationen bereit. Es gibt verschiedene praktische Fächer und Ablagen – unter anderem auch zwei Becherhalter sowie Platz für große Trinkflaschen in den Türen. Nichts auszusetzen gibt es am Geräuschniveau im Innenraum.

Die Basismotoren – Benziner und Diesel – leisten jeweils 55 kW/75 PS. Stärkster Motor ist der 1,4-Liter- Benziner mit 74 kW/100 PS und einem maximalen Drehmoment von 134 Newtonmetern, der mit einem Sechsgang-Handschalter kombiniert ist. Damit kostet das Fahrzeug ab 15 450 Euro. Auf Wunsch ist dieser Motor auch mit einem Automatikgetriebe lieferbar. Auf der Probefahrt war schnell zu bemerken, dass er das rund eine Tonne schwere Fahrzeug deutlich besser beschleunigt. Nach einem kleinen Anlauf kommt der Motor ordentlich auf Touren, und mit ihm kann der i20 auch auf der Autobahn gut mithalten.

Tempo 160 als Reisegeschwindigkeit ist ohne weiteres möglich. Dabei bleibt der Motor – ein Vierzylinder – angenehm leise, und auch die Windgeräusche halten sich in Grenzen. Ein komfortabel, aber nicht zu weich abgestimmtes Fahrwerk und die angenehm direkte Lenkung ermöglichen auch flotte Kurvenfahrten bei sicherem Fahrgefühl. Sehr zu Hause fühlt sich der i20 in der Stadt. Dank seiner kompakten Maße ist die Parkplatzsuche meist erfolgreich und das Einparken keine Hürde. Der Normverbrauch wird mit 5,5 Litern pro 100 Kilometer beziffert; als Durchschnittsverbrauch in der Praxis ergab sich ein Wert von 7,3 Litern über diese Distanz.

Der Navara ist mehr als ein Arbeitstier – Neuer Pickup von Nissan ist wieder als King Cab und Double Cab zu haben

© Nissan

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Auf der Frankfurter IAA im September feierte er seine Weltpremiere, wurde bereits als Pick-up des Jahres 2016 ausgezeichnet: der neue Nissan NP300 Navara, der jetzt zu Preisen ab 26 795 Euro in den Handel kommt.

Gewaltig und muskulös wirkt der neu aufgelegte Pickup Nissan NP300 Navara – er ist 5,33 Meter lang und dominiert die Straße. Die Front des Fahrzeugs trägt das neue erfolgreiche Markengesicht von Nissan eindrucksvoll zur Schau. Das Passagierabteil des Pick-up fasst nicht nur zwei bequeme großzügige Plätze in der ersten Reihe, sondern – als Double Cab – auch eine Rückbank mit drei vollwertigen Sitzplätzen; als King Cab bietet es nur zwei Notplätze im Fond.

Doch als Doppelkabiner eignet sich das Fahrzeug sogar als Familienkutsche, zumal auf seine Ladefläche eine Menge davon passt, was eine Familie so zu transportieren hat. Außerdem ist auch ein Hardtop im Angebot, das den Navara fast in einen Transporter verwandelt. Die Ladefläche misst in der Breite wie bisher 1,13 Meter; in der Länge hat sie um 67 Millimeter auf 1,58 Meter zugelegt. In der King-Cab-Variante beträgt die Pritschenlänge jetzt sogar 1,79 Meter.

Aber auch Trag- und Zugfähigkeit des Navara wurden verbessert. So beträgt die Nutzlast des Neuen eine Tonne, und die Anhängelast konnte auf 3,5 Tonnen vergrößert werden. Nur die Einstiegsversion des King Cab kann mit Heckantrieb geordert werden kann, ansonsten wird der Navara NP300 als Allradler ausgeliefert.

Als Antrieb wurde ein 2,3-Liter-Turbodiesel mit Common-Rail-Technik unter die Haube gepflanzt, der wahlweise mit 118 kW/160 PS oder 140 kW/190 PS erhältlich ist und schon in der Basisversion für ganz ordentliche Fahrleistungen sorgt: Aus dem Stand reißt er in zwölf Sekunden die 100 km/h-Marke und schafft garantiert Tempo 172.

Wer den Navara aber als Zugfahrzeug nutzen will, sollte schon die größere Version wählen – sie braucht für den Beschleunigungslauf 10,8 Sekunden und schafft eine Spitze von 184 km/h. Das sind schon beeindruckende Werte für diesen schweren Jungen. Und der durchschnittliche Normverbrauchswert von 6,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern, der für beide Motoren angegeben ist, muss als sehr moderat bezeichnet werden. Serienmäßig sind Sechsgang-Handschalter verbaut, auf Wunsch gibt es auch eine Siebengang-Automatik.

Auf ersten Probefahrten mit dem Double Cab zeigte sich schnell, dass auch das Fahrverhalten des Navara deutlich verbessert wurde. Das Geheimnis ist die neue Hinterachse mit Mehrlenker-Hinterradaufhängung samt Schraubenfedern statt Starrachse und Blattfeder. Das erhöht den Straßenkomfort, doch auch abseits der Straße kommt der Navara damit gut zurecht. Dort kann der Fahrer im ganz schwierigen Terrain auch das Mitteldifferential sperren, und zusätzlich unterstützt eine Geländeuntersetzung dort das Fahren und Klettern. Eine Rundum-Kamera zeigt das Fahrzeug dabei aus der Vogelperspektive und hilft beim Manövrieren.

Echte Konkurrenz in der Golfklasse – Renault schickt den Mégane in vierter Generation ins Rennen

© Renault

Berlin, Deutschland (RoadsRus) Der Mégane ist ein Bestseller bei Renault – weltweit über 6,6 Millionen Einheiten des Kompakten wurden seit seinem Marktstart im Jahre 1995 verkauft. Jetzt steht die nunmehr vierte Generation des Mégane am Start – zunächst als Limousine und als sportliche Version GT. Ab März sind die Neuen im Handel, zu Preisen ab 16 790 Euro.

Mit neuem Design, modernerer Technik, besserer Ausstattung und höherwertigen Materialien sowie einer peniblen Verarbeitung von Karosserie und Interieur will das Fahrzeug weiter Fahrt aufnehmen und in der heiß umkämpften Golfklasse punkten. Dort musste es sich dem Peugeot 308 geschlagen geben. Umso größer der Ansporn, wieder der Kompakte Nummer eins aus Frankreich zu werden und im Segment ein gehöriges Wörtchen mitzusprechen.

Die erste Begegnung mit dem neuen Mégane: Ein schickes Auto hat Renault da kreiert, natürlich mit dem aktuellen Gesicht der Marke. Im elegant geformten Grill, der mit seinen Ausläufern die streng blickenden LED-Scheinwerfer zu umarmen scheint, thront das große Logo. Ein Hingucker ist aber auch das Heck mit seinen über die Fahrzeugbreite gezogenen Rückleuchten, die auch am Tage angeschaltet bleiben und eine markante Grafik bilden.

Mehr Sportlichkeit verheißen die neuen Proportionen des Fahrzeugs. Es hat an Länge zugelegt, auch an Radstand und Spurbreite. Dazu hat es etwas an Höhe verloren. So steht der neue Mégane gefühlt satter auf der Straße und bietet im Innenraum mehr Platz, und trotz verlorener Höhe ist selbst im Fond genügend Kopffreiheit verblieben. An den Sitzen ist in Bezug auf Größe, Seitenhalt und individueller Anpassung nichts zu deuteln. In den Gepäckraum passen je nach Stellung der Rückbanklehnen 384 bis 1247 Liter – das entspricht in etwa dem, was man auch in einen Golf packen kann. Allerdings wird nach Umklappen der Lehnen keine ganz ebene Ladefläche erreicht.

Für einen neuen Eindruck im Innenraum sorgen unter anderem Lichtstreifen in den Seitentüren und in der Mittelkonsole. Akribisch verarbeitet wirken die Materialien, die einen hochwertigen Eindruck hinterlassen. Ganz klar wird das Cockpit von einem bis zu 8,7 Zoll großen vertikalen Touchscreen dominiert. Über dieses Gerät lassen sich unter anderem das Navi und die Multimedia-Funktionen bedienen. Es wirkt erst einmal durch die Fülle möglicher Einstellungen etwas verwirrend, doch findet man sich bei etwas gutem Willen überraschend schnell damit zurecht. Leider ist das Navi etwas träge, und so ist es oft nicht eindeutig, welchen Abzweig von zwei nahegelegenen man wählen soll. Was gut gefällt: Für die Wahl von Lautstärke oder die Einstellung der Klimaanlage gibt es herkömmliche Knöpfe zur direkten Einstellung, ohne über zig Untermenüs gehen zu müssen.
Als Antriebe stehen drei Diesel mit Leistungen von 66 kW/90 PS bis 96 kW/130 PS und drei 74 kW/100 bis 151 kW/205 PS starke Turbobenziner zur Wahl. Im Kurztest war der bislang größte Selbstzünder, der dCi 130, zu fahren. Ehrlich gesagt – mehr Power braucht man gar nicht. Maximal bietet er 320 Nm Drehmoment, die fast sofort anstehen und bis in einen hohen Drehzahlbereich nutzbar sind. Dabei bleibt das Fahrzeug gut beherrschbar und der 1,6-Liter-Motor erstaunlich leise. Präzise und leichtgängig arbeitet der zugehörige Sechsgang-Handschalter.

Sportliches Spitzenmodell ist der Mégane GT, der für 29 090 Euro angeboten wird. Unter seiner Haube arbeitet der 205-PS-Motor, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert ist. Schaltpaddel am Lenkrad lassen auch manuelle Gangwechsel zu. Ausgestattet ist der GT mit einem Sportfahrwerk und Sportsitzen. Ein Highlight ist die Allradlenkung, die es ermöglicht, auch enge Kurven noch schneller und bequemer zu nehmen. So vermittelte der GT bei einer ersten Erprobung auf kurvenreichen Straßen Fahrspaß pur. Eine Spitze von 230 km/h ist drin, ließ sich auf limitierten Autobahnen aber nicht ausprobieren. Übrigens: Dank Allradlenkung ist auch der Wendekreis nur 10,4 Meter klein.

Technische Daten:

Renault Mégane dCi 130
Hubraum: 1598 ccm
Leistung: 96 kW/130 PS
Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Innerorts: 4,7 Liter
Außerorts: 3,6 Liter
Kombiniert: 4,0 Liter
CO2-Emissionen: 103 g/km
Höchsttempo: 199 km/h
0 auf 100 km/h: 10,0 s
Länge: 4359 mm
Breite: 1814 mm
Höhe: 1438 mm
Radstand: 2669 mm
Kofferraum: 384 – 1274 Liter
Leergewicht: 1393 kg
Zuladung: 497 kg
Preis: ab 25 090 Euro

Toyota Mirai: Brennstoffzelle in Serie – Fehlende Infrastruktur behindert den Vormarsch der Wasserstoff-Technik

© Toyota

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Die Entwicklung von Hybrid- und Elektroautos beschäftigt die Automobilindustrie immer stärker. Doch sie gelten eher als Zwischenlösungen. Erklärtes Ziel für den Straßenverkehr von morgen ist die Serienausstattung der Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieben. Diese Technik hat entscheidende Vorteile: In den Brennstoffzellen reagiert der gasförmige Wasserstoff (H2) mit dem Sauerstoff (O2) der Umgebungsluft.

Beim Fahren entstehen Wasser und Wärme, aber keine umweltschädlichen Emissionen – lediglich Wasserdampf verlässt den Auspuff. Doch der Kraftstoff Wasserstoff ist nicht wie Erdgas oder Kohle vorhanden – er muss erzeugt werden. Damit auch bei der H2-Produktion die Umwelt geschont wird, muss der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft und Solarenergie gewonnen werden.

Eine wesentliche Bremse für die Entwicklung serienreifer Brennstoffzellen-Autos ist das noch immer fehlende Wasserstoff-Tankstellen-Netz. Zudem sind die Produktionskosten noch immer zu hoch. Dennoch hat Toyota jetzt den Schritt gewagt und bringt ein Brennstoffzellen-Fahrzeug auf den Markt. Über 20 Jahre hat sich der japanische Hersteller mit dieser Technik beschäftigt und intensiv geforscht.

Jetzt steht der Mirai in den Startlöchern – eine viersitzige, 4,89 Meter lange Luxus-Limousine in Voll-Ausstattung. Im Herbst kommt sie in Deutschland für 78 580 Euro auf den Markt. Ein stolzer Preis – doch das Fahrzeug ist auch etwas Besonderes, Zukunftsweisendes. Und vor einiger Zeit ging der Preis für ein solches Fahrzeug in die Millionen. Doch werden höhere Stückzahlen gefertigt, reduzieren sich die Kosten, und die Preise werden weiter fallen.

Die unter den Vordersitzen installierten Brennstoffzellen im 1,85 Tonnen schweren Fahrzeug wiegen lediglich 56 Kilogramm und erzeugen eine Leistung von 113 kW/153 PS. Damit soll der Mirai eine Spitze von 178 km/h erreichen. Die beiden unter einem Druck von 700 bar stehenden kohlefaserverstärkten Kunststoff-Tanks fassen fünf Kilogramm Kraftstoff – damit hat der frontgetriebene Mirai eine alltagstaugliche Reichweite von 500 Kilometern. Das kann kein reines Elektrofahrzeug.

Derzeit wird der Mirai in Japan in Handarbeit zusammengebaut. Seine Tanks werden sofort befüllt und auf Dichtheit geprüft. Aktuell können drei Fahrzeuge pro Tag produziert werden. Insgesamt will Toyota in diesem Jahr sollen rund 700 Mirai ausliefern. 2016 sollen dreimal so viele Fahrzeuge zur Verfügung stehen.

Neben Toyota beschäftigen sich auch andere Hersteller mit der Brennstoffzellentechnik – so beispielsweise Hyundai, Honda und Mercedes-Benz. Die Stuttgarter wollten die B-Klasse F-Cell ursprünglich auch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Das Fahrzeug ist fertig, aber Mercedes-Benz hat den Start um zwei Jahre verschoben. Der Grund ist das fehlende H2-Tankstellen-Netz.

Derzeit gibt es erst 23 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen; bis zum Jahresende sollen es 30 sein. Doch ein ausreichendes Netz sollte erfahrungsgemäß 1000 Tankstellen umfassen. Das würde nach Aussagen von Experten 800 Millionen Euro kosten – was ist das schon im Vergleich zu den Jahr für Jahr vergeudeten Milliarden an Steuergeldern für unsinnigste Projekte!

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Eva-Maria Becker wurde 23. Juni 2015, um 09:48 Uhr MEZ im WELTEXPRESS veröffentlicht.

Über ein Poesiealbum ohne Poesie von Posern – Kurzkritik zu „Auf der Vespa durch die USA“

© Delius Klasing

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). „Einmal mit alten Vespas quer durch die USA“ sei ein Traum, schreibt das „Team Motorliebe“ im Vorwort (S. 4). Richtig, die Autoren stellen sich zu Beginn des Buches nicht vor und das ist falsch. Nirgendwo wird deutlich, wer was schreibt. Das ist kein Journalismus, das ist kein Buch. Das ist Bloggerblödsinn auf Papier gepresst.

„Die Idee für diese Kultur-Tour war irgendwann da“, heißt es ebenfalls im Vorwort. Wann und wer hatte die Idee und wie genau lautet die Idee? Von einem, der sich nicht zu erkennen gibt – oder mehrere? -, wird behauptet, dass „die Freunde schnell begeistert“ gewesen seien und als „Team Motorliebe“ starteten. Wer die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) anschließend als „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ bezeichnet, beweist nur die Begrenztheit seines Verstandes.

Das Inhaltsverzeichnis offenbart eine Gliederung in zehn Kapiteln, die sich nach Streckenabschnitten von der West- zur Ostküste aufteilen und wie „von a nach b klingen“. Wem`s gefällt. Die Überschriften der Kapitel eignen sich gut als Untertitel, als Titel aber sind sie schlechter Stil.

Die vielen bunten Bilder im Blog als Buch sind frisch, flott und frech, doch überwiegend wirken sie inszeniert. Der Fetisch wird in Szene gesetzt. Orte in den USA werden zum Hintergrund der Roller. Das „Team Motorliebe“ besteht aus Michael Blumenstein, Dani Heyne und Lars Ringel, die sich als drei postadoleszente Poser entpuppen. Das ist nicht schön, das ist scheiße.

Die Texte, angeblich von Dani Heyne, sind noch schlimmer. Sie sind inhaltsarm und alles versickert im seichen Talk. Die Sag-mal- Interviews, mit denen man sich bei jeder Bewerbung für eine Journalistenschule blamieren würde, beleidigen die Würde sowohl der Befragten als auch der Leser und beweisen, dass der oder die Fragensteller schlicht nicht geschult sind. Der Blog als Buch ist kein Journalismus, das ist PR-Schrott.

Besser gesagt: „Auf der Vespa durch die USA“ ist ein Poesiealbum ohne Poesie von Posern.

Bibliographische Angaben

Team Motorliebe, Auf der Vespa durch die USA, 1. Auflage, 272 Seiten, 256 Fotos (farbig), 12 Fotos (s/w), 11 Abbildungen (farbig), 3 Abbildungen (s/w), Format: 16,9 x 24 cm, Klappenbroschur, Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2015, ISBN: 978-3-667-10179-2, Preise: 19,90 Euro (D), 20,50 Euro (A)

Superb hat weiter an Charakter gewonnen – Der große Skoda ist optisch und technisch neu aufgestellt worden

© Becker

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Skoda ist weiter auf dem Vormarsch: Im vergangenen Jahr konnte die Ein-Millionen-Marke bei den weltweiten Verkäufen gerissen werden. Und auch 2015 hat erfolgreich für die Tschechen begonnen. Zum weiteren Erfolg wird ab Mitte Juni auch der ganz neue Superb beitragen.

Und er ist wirklich ein ganz Neuer: Quasi soll kein Stein auf dem anderen geblieben sein. Er wurde komplett neu konstruiert, zeigt sich jetzt noch eleganter, kraftvoller und dynamischer. Das rassige Design wird vom Wechselspiel konkaver und konvexer Flächen, von feinen Linien und scharfen Kanten beherrscht.

Insgesamt zeigt der Superb jetzt noch mehr Charakter – vor allem durch die neu gestaltete Fahrzeugfront mit dem mittig positionierten Logo im breiten und flachen Kühlergrill, den scharf geschnittenen Scheinwerfern und der stark konturierten Motorhaube.

Auch das Heck wurde neu geformt – vor allem, um die Breite des Fahrzeugs noch besser hervorzuheben. Von der Seite wirkt das neue Fahrzeug mit seiner nun fast coupéhaften Silhouette noch sportlicher und eleganter als der Vorgänger. Außerdem wurden dem Neuen größere Räder verordnet, und die Reifen haben einen größeren Querschnitt als bisher. Das neue Superb-Räderprogramm umfasst zehn Räderdesigns in vier Rädergrößen von 16 bis 19 Zoll. Außer für die Basisversion werden Leichtmetallräder geliefert.

Deutlich haben sich auch die Maße der nunmehr 4. Superb-Generation (die erste kam bereits in den 1930er-Jahren auf den Markt!) geändert: Bei verkürztem vorderen Überhang haben die Fahrzeuge an Länge, Radstand sowie Breite und damit auch an Raum gewonnen. Die Höhe wurde nur minimal angehoben, so dass perfekte Proportionen erreicht wurden. In der ersten Reihe, aber auch im Fond kann man es sich richtig bequem machen.

Das Gepäckabteil der Limousine, die als erste Karosserieversion ab 13. Juni zu Preisen ab 24 590 Euro verkauft wird, fasst jetzt 625 Liter – das sind 30 Liter mehr, als im Vorgänger untergebracht werden konnte. Nach Umklappen der Rückbanklehne steht ein 1760-Liter-Fach zu Verfügung. Beides sind Spitzenwerte im Mittelklasse-Segment, zu dem der Superb gehört. Der Kombi, der für den Herbst angekündigt ist, wird in dieser Hinsicht sogar noch eins drauflegen.

Der Passagierraum des Superb ist deutlich aufgewertet worden. „Der neue Superb bietet ein Ambiente, in dem man sich wohlfühlt. Bedienelemente und Schalter sind gut sichtbar und leicht erreichbar, genauso wie das große Touch Display. Hinzu kommt eine umfassende Komfortausstattung – von der Dreizonen-Klimaautomatik über die adaptive Fahrwerksregelung bis zur großen Heckklappe, die sich elektrisch per virtuellem Pedal öffnen lässt“, betont Skoda- Entwicklungsvorstand Dr. Frank Welsch.

Erstmals werde die Dreizonen-Klimaautomatik in einem Skoda eingesetzt, die es ermöglicht, dass Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere die gewünschte Temperatur in ihrem Bereich unterschiedlich voneinander einstellen können. Mit der adaptiven Fahrwerksregelung könne der Fahrer die Fahreigenschaften des Fahrzeugs individuell an seine Fahrweise anpassen: normal, sportlich oder komfortabel. Zudem gibt es weitere neue Assistenzsysteme für mehr Sicherheit, Umwelt und Komfort, die eher aus höheren Fahrzeugklassen bekannt sind.

Und was die Sicherheit betrifft: Das Fahrzeug, das jetzt eine noch festere Karosseriestruktur aufweist und damit torsionssteifer ist, wird mit bis zu neun Airbags ausgestattet; fast alle sind serienmäßig an Bord. Außerdem läuft jeder Superb mit ABS, Antriebsschlupfregelung, dem Bremsassistenten, einer elektronischen Differenzialsperre, dem elektronischen Schleuderschutz ESP, dem Fahrlicht-Assistenten und Nebelscheinwerfern vom Band.

Neu ist die serienmäßige Multikollisionsbremse, die verhindert, dass das Auto nach einem ersten Zusammenprall ungebremst und ungesteuert weiterfährt. Außerdem hat der Front Assist inklusive City Notbremsfunktion Premiere im Superb. Er warnt den Fahrer bei Geschwindigkeiten zwischen fünf und 210 km/h vor einer drohenden Kollision und unterstützt das Bremsen. Auf Wunsch gibt es unter anderem die automatische Distanzregelung ACC, den Spurhalteassistenten und den Totwinkel-Assistenten.

Die Motorenpalette umfasst zum Marktstart drei Benziner mit Leistungen von 92 kW/125 PS bis 162 kW/220 PS sowie drei Selbstzünder mit Leistungen von 88 kW/120 PS und 140 kW/190 PS. Die Aggregate haben um bis zu 20 Prozent an Leistung zugelegt. Sie erfüllen die Euro6-Norm und sollen nun bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen.

Dazu wurden die Start-Stopp-Automatik und ein System zur Bremsenergie-Rückgewinnung bei allen Motoren serienmäßig eingesetzt. Außerdem machen sich die Gewichtsreduzierung und die verbesserte Aerodynamik in diesem Zusammenhang bemerkbar. Der sparsamste Superb wird derzeit mit einem Normverbrauch von 4,1 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer angegeben.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Eva-Maria Becker wurde am 3. Juli 2015, um 12:22 Uhr MEZ im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

„Drôme Aktiv“ – Eine Motorradpressereise an die Drôme

© Foto: Dr. Bernd Holstiege, 2013

Avignon, Frankreich (RoadsRus). In das Departement Drôme führte diesmal eine Motorradpressereise, die Jochen Ehlers von Endurofun Tours in Zusammenarbeit mit dem Touristikbüro Drôme veranstaltete. Die Drôme, es reicht von Lyon bis Avignon, ist bei uns im Gegensatz zu dem Departement Ardeche, das an der Rhone gegenüberliegt, weniger bekannt, aber umso mehr eine Reise wert. Ähnlich wie die Ardeche ist sie ein Zentrum des Weinbaus mit Spitzenweinen, des Cotes du Rhones, des Olivenbau, der Lavendelfelder, des Ziegenkäses, des berühmten Picodons, der Mandelbäume, des Nougats und der Trüffel.

Es waren noch andere Erlebnisse integriert, nämlich eine Elektro-Fahrrad-Tour durch die Weinberge von Tain L’Hermitage, eine Schlauchbootfahrt auf der Drôme, nach der das Departement bezeichnet wurde, und als „Sattelwechsel“ ein kleiner Ritt zu Pferde.

Zur Hinfahrt mit meiner Hyosung Aquila 650 nahm ich mir zweieinhalb Tage Zeit, ich wollte noch durch die Vogesen über den Grand Ballon und dann schräg durch die Landschaft bis hinunter nach Tain. Am Nachmittag des ersten Tages fuhr ich bis Freiburg, wo ich einen Freund besuchte, und wir in vergangenen Erlebnissen schwelgten.
Am nächsten Tag machte ich Fotos in Breisach und Colmar, aber verzichtete infolge schlechten Wetters auf den Abstecher über den Grand Ballon, sondern fuhr über Belfort, in dessen Baustellen ich mich verfranzte, bis Baume les Dames, einem romantischen Städtchen an der Doubs, wo ich im Hotel Central wie vor einigen Jahren übernachtete.

Am nächsten Morgen fuhr ich über Bundesstraßen, ab Lyon, das ich links liegen ließ, landschaftlich wunderschön an der Rhone entlang bis nach Tain L’Hermitage, wo ich schon um 14:30 Uhr ankam. Das hübsche Hotel Les Deux lag malerisch an der Rhone, die reißend Hochwasser führte, an einer Fußgängerbrücke, gegenüber dem Departement Ardeche. Dahinter erhoben sich die Weinberge.

Es gab mir genügend Zeit über die Fußgängerbrücke das gegenüberliegende Ufer von Tournon-sur-Rhone zu erkunden und an einem malerischen Motorradtreff einen Cappuccino zu trinken. Nach und nach trafen die anderen Teilnehmer ein, insgesamt waren wir acht Motorradfahrer, die ich zum Teil schon kannte.

Am ersten Tag ging es mit dem Elektrobike von der Weinhandlung von Fabien Luis aus durch die Weinberge von Tain bis zur berühmten Kapelle. Hermitage ist eine der vorzüglichsten Lage an der ganzen Rhone, dem größten Weinanbaugebiet Frankreichs, dem Cote du Rhone mit den Rebsorten Syrah, Marsanne, Roussanne und andere mehr. In den Flachstücken wurden vorzügliche Aprikosen angebaut. Auf den sonnigen Terrassen des Rhonetal gedeihen die wohlschmeckensten und wohl strukturiertesten Weine. Wir genossen den Elektroschub des Bikes und den Ausblick über die Weinberge an die Rhone. In der Weinhandlung durften wir allerdings nur einige Tropfen des vorzüglichen Weines probieren, als Rotweine einen Grenache noir und einen Syrah und als Weißweine einen Clairette blanc und Rousanne. Na, wir bedauerten, mit dem Motorrad unterwegs zu sein.

Anschließend fuhren wir mit den Motorrädern mit vollem Gepäck über Alixan in die Berge des Vercorsmassivs, ein durch den späten Frühling immer kargeres Gebirge bis 2400 m hoch. Pass reihte sich an Pass (Col de Tourniol, Combe Laval, Kaffepause am Col de la Machine, Col de Rousset), wenn auch nur bis 1300m hoch, mit atemberaubenden Felsformationen und Abgründen. Man konnte recht gut die Klimazonen studieren, vom grünsprießenden Rhonetal, in diesem Jahr spießte wie bei uns alles auf einmal bis zu den schneebedeckten Bergen am Horizont. An manchen Hängen klebten die Dörfer, ein abwechslungsreiche Landschaft mit Weinbergen, Lavendelfeldern und Obstbäumen und -plantagen. Hier war das Rückzuggebiet der Resistance, der französischen Widerstandsbewegung im 2. Weltkrieg, an deren Mahnmalen wir vorbei gekommen sind.

Verspätet gelangten wir an den Ausgangspunkt unserer Schlauchbootfahrt in Saillans. Wir fuhren im Bus mit Anhänger 13 km die Drôme aufwärts, und dann ab hinein ins Vergnügen.

Die Drôme führte reichlich Wasser, so dass die Fahrt eine Stunde statt zweieinhalb Stunden dauerte. Es spritzte und gurgelte, ab und zu musste der Führer das Boot wieder flott machen, und wir paddelten nach Leibeskräften. Nach einem Umtrunk fuhren wir weiter bis zu unserem Hôtel la Petite Auberge in Die an der Drôme. Die Stadt ist weit über die Grenzen durch die Transhumance bekannt, wo nach einem uralten Brauch Ende Juni mitten durch die Stadt Tausende von Schafen auf die Alm getrieben werden. Wir sahen ein ausgewildertes Geierpärchen seine Kreise ziehen. Die ist von Weinbergen umsäumt, alles hervorragende Lagen.

In der La Petite Auberge übernachteten wir und genossen ein vorzügliches Abendessen mit hervorragenden Weinen, vor allem den Clairette Die. Bei Jean-Claude Raspail bestellt laut Frederic sogar Renate Künast von den Grünen ihre Weine. Dann muß sie Weingeniesserin sein.

Am nächsten Tag trafen wir uns an dem Campingplatz Les Foulons in Luc-en-Diois mit Hugues, der uns auf der weiteren Fahrt durchs Valdrome über den Col de Carabes bis zur Quelle der Drôme begleitete: Anschließend fuhren wir über den Col de Cabre und Remuzat durch einen atemberaubenden Canyon nach Crupies in das Hotel Moulin de Crupies, einer ehemaligen ausgebauten Mühle.

Das Hotel wird von dem Schweizer Ehepaar, Daniela und Hansruedi Rohrbach, geführt, die uns freundlich mit einem vorzüglichen Essen bewirteten und zugleich eine Winzerin Audrey Chauvin und Käsehersteller Herve Barnier aus der nahen Umgebung eingeladen hatten. Beide berichteten, sie führten ihr Unternehmen in einem Familienbetrieb, die Winzerin von der Produktion bis zum Vertrieb in einer Hand, während ihr Vater noch den Wein an die Genossenschaft abgegeben hatte. Der Ziegenkäsehersteller hielt sich seine eigenen Ziegen, über 400 Stück, aus denen er seinen eigenen Käse herstellte. Durch Stoppen der Fermentierung und durch Lagerung stellt er aus einem Fromage blanc die verschiedenen Käsesorten unter anderem die berühmten Picodons (AOC) her. Uns verblüfften bei völlig verschiedenen Produkten die ähnlichen Abläufe in der Wein- und Käseherstellung.

Am nächsten Tag fand ein Stattelwechsel statt, ein Ausritt. Zuerst mussten wir die Pferde abbürsten und die Hufe auskratzen, erst dann konnten wir sie besteigen. Auf dem Ausritt liebte mein Pferd Gras zu fressen, trabte anschließend hinterher, so daß ich als unerfahrene Reiter mich mit Mühe oben halten konnte, für einen Reiter kein besonderes Erlebnis, für uns schon.

Anschließend fuhren wir nach Nyons. Es liegt in einem Talkessel wunderschön am Eygues. Diesen überspannt eine alte Brücke neben einer Olivenmühle am Rande der Altstadt, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, mit dem mittelalterlichen Stadttor und dem Glockenturm. Durch sein mildes Klima wird es auch Klein-Nizza genannt. Es ist das Zentrum des Olivenbaus („AOC“, die kontrollierte Herkunftsbezeichnung) mit 260000 Olivenbäumen und von Lavendelfeldern umgeben, mit einer eigenen Distellerie „Prov. Bleu“. Jedes Jahr wird mit großem Pomp das Olivenfest gefeiert.

Wir besichtigten die Manufaktur La Scourtinie. www.scourtinerie.com Sie ist die letzte Manufaktur, die noch die »Scourtins de Provence« herstellt. Scourtins sind Filter aus Pflanzenfasern, die ursprünglich der Gewinnung von Olivenöl dienten – die zermahlene Fruchtmasse wurde zwischen den Matten ausgepresst. Heute werden auch dekorative Untersätze und kleine geflochtene Teppiche hergestellt. Wir konnten zusehen und ein wenig mitwirken, wie über lange Förderbänder die Scourtins hergestellt wurden. Leider wirkte die Fabrik ziemlich herunter gekommen, soll aber zu ein Museum ausgebaut werden. Am Rande der sehenswerten Altstadt von Nyons aßen wir zu Mittag, bevor wir zum Gipfelsturm auf den Mt.Ventoux aufbrachen.

Der Mt. Ventoux ragt beeindruckend über dem Rhonetal weithin sichtbar über 1900 m hervor und über ihn führt öfter die Tour de France. Ich war vor drei Jahren schon über seine beeindruckende Mondlandschaft hinweg gefahren. Die Hinfahrt ereignete sich etwas komplikationsreich, indem wir Jochen, den Führer, auf winzigsten Sträßchen verloren und per Navi auf gut fahrbaren Straßen gen Gipfel fuhren. Der obere Gipfel war gesperrt, so dass wir an der Absperrung umkehren mussten und weiter nach Mollans-sur-Ouvez zu unserem Hotel Saint Marc fuhren.

Na, wie üblich genossen wir ein hervorragendes Abendessen und sprachen zum Abschied vermehrt den hervorragenden Weinen zu, einem Cinsault noir und einem Carignan noir und als Weißwein ein Marsanne.

Mollans ist ebenfalls ein romantischer Ort, durch den die Ouvez fließt.

Am nächsten Morgen nahmen wir Abschied voneinander, und jeder fuhr für sich alleine nachhause. Ich fuhr in einem Rutsch hauptsächlich über Bundesstraßen. An der Doubs, südlich der Vogesen, fuhr ich noch das romantische Doubstal entlang.

Jochen Ehlers hat die Tour hervorragend geführt. Deswegen fahre ich schon zum 4. Mal mit ihm, 2 mal an die Ardeche, einmal mit Korsika, und ein Mal ins Departement Gard. Jeweils hatte ich mir Maschinen geliehen, diesmal bin ich mit einer Eigenen, einer Hyosung Aquila 650, die sich bewährt hat. Die Zeit war für die Drôme viel zu kurz, wie immer bei einer Pressereise, praktisch nur zum Kennenlernen. Aber die Drôme ist eine Reise wert.

Infos:

Jochen Ehlers von Endurofun Tours veranstaltet auch Gruppen und Firmenreisen onroad und offroad in Südfrankreich und Mecklenburg. Email: info@endurofuntours.com, Telefon: 0049 – 4825 1695

Das Tourismusbüro der Drome: www.ladrometourisme.com/de, Frau Benedicte Seguret, Email: b.seguret@ladrometourisme.com

Anmerkung:

Der Beitrag von Dr. Bernd Holstiege wurde am 29. Mai 2013, um 12:17 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

Der Aviano von Bürstner

© Bürstner

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Bürstner baut seit über 50 Jahren Caravans und Reisemobile. Für uns vom WELTEXPRESS, die wir in der weiten Welt des globalen Dorfes zuhause und unterwegs sind, ist vor allem ein Reisemobil ein wunderbarer Mix aus Mobilität und Wohlfühlen, aus Kraftfahrzeug und wohnlichem Innenraum, den man fast überall hin bewegen und abstellen kann….

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Weltpremiere des Marco Polo in Düsseldorf am Rhein

© Daimler

Düsseldorf, Deutschland (RoadsRus). Wo, wenn nicht in Düsseldorf? Wann, wenn nicht kurz vor Eröffnung des Caravan Salon Düsseldorf? Mercedes-Benz präsentiert wenige Stunden vor Start der weltgrößten Wohnwagenmesse zwei neue Sterne für Freizeit und Fahrspaß und setzt im Segment der kleinen Reisemobile ein feines Ausrufezeichen.

WELTEXPRESS war mittenmang dabei auf der gelungenen Weltpremiere der zwei nagelneuen Vierräder Marco Polo und Marco Polo Activity, die von vorne bis hinten neu entwickelt wurde.

Beide Fahr- und Freizeitmobile würden nach Herstellerangaben „neue Akzente in ihrem Segment“ setzen und sich dabei „durch modernes Design, höchste Funktionalität und herausragenden Schlafkomfort auszeichnen“. Das konnten ein paar Dutzend (Auto-)Journalisten sehen. Probeliegen war auf der zweistündigen Premiere nicht probat, Anfassen aber angemessen.

Das mit den Anschauen und Anfassen gilt auch für die Besucher auf dem Caravan Salon in Halle 16, Stand D18, wo die Mercedes-Benz-Mobile noch bis 7. September ausgestellt sind.

„Die neue Marco Polo Baureihe bereichert das Segment der kompakten Reise- und Freizeitmobile um zwei hochattraktive Fahrzeuge für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse“, sagte Klaus Maier, Leiter Vertrieb und Marketing Mercedes-Benz Vans. „Egal ob anspruchsvolle Individualisten, junge Familien oder sport- und freizeitaktive Menschen- mit unseren beiden neuen Marco Polo Modellen haben wir für jeden Bedarf die optimale Lösung. Sie verbinden Alltag und Freizeit perfekt, bieten dabei ein attraktives Design und sind vorbildlich sicher und effizient.“

Die Presse bekam auf der Premier zudem zu hören, dass die kompakten Außenmaße von 5,14 m Länge und 1,93 m Breite (ohne Spiegel) sowie eine elektromechanische Servolenkung für leichtes Rangieren und eine hohe Wendigkeit sorgen würden. Und mit einer Höhe von 1,98 m könnten die Marco Polos in alle gängigen Garagen, Parkhäuser, Tiefgaragen und Waschanlagen einfahren. Doch will man das? Nein, mit einem wie diesem will man raus an die frische Luft, weit weg von jeder Stadt und tief hinein ins Land. Dass in der „Wildnis“ alles zivilisiert ist, dafür sorgt der gute Stern auf allen Wegen, den asphaltierten und den abseits der Strecken. Kurz gesagt: Für Sicherheit sorge eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen. Serienmäßig an Bord sollen der Seitenwind- und der Aufmerksamkeit Assistent sein. Der auf der V-Klasse basierende Marco Polo ist laut Hersteller mit kleiner Küche (mit einem zweiflammigen Gaskocher, einer Spüle und einer Kompressor-Kühlbox mit einem Fassungsvermögen von 40 l komplett), vier mehr oder weniger großen Schlafplätzen, Kleiderschrank sowie klapp- und verschiebbarem Tisch ausgestattet. Der Frischwassertank fasst 38 l und der Abwassertank 40 l. Toll sind die vielen Staufächer und Schubladen sowie mehrere Flaschen- und Becherhalter. Schön scheinen ein ausschwenkbarer und beleuchteter Spiegel.

Außen wie innen wirkt vor allem der Marco Polo extrem elegant. Dazu trägt die Farblosigkeit bzw. der Hell-Dunkel-Kontrast sowie der Bodenbelag in Yachtbodenoptik bei. Die Innen- und Ambientebeleuchtung mit LED-Technik verstärkt den Effekt der Eleganz. Andererseits scheint das Design eher für Best Ager oder Generation Gresch (ein aparter Mix aus Grau und Beige (Besch gesprochen)) zu sein als für Fidele unter Fünfundfünzig.

Praktisch sind serienmäßig das elektrische Ausstellfenster im Fond, die Colorverglasung aus Schwarzglas, ein Campingtisch mit zwei Stühlen für den Außenbereich sowie optional eine separat zu öffnende Heckscheibe und eine erstmals im Segment abnehmbare leichte wie auch leicht zu händelnde Markise an Bord.

Im Marco Polo kann auch auf gleich zwei Decks geschlafen werden. Dafür eignen sich die Sitz- und Liegebank für zwei Personen im Fond. Ihre Rückenlehne ist zweigeteilt und lässt sich auf jeder Seite individuell elektrisch verstellen. Zum Liegen lasse sich die Sitzbank mit wenigen Handgriffen „in ein komfortables Bett … verwandeln“. Das haben wir nicht ausprobiert. Das soll aber so sein.

Höher aber nicht hinaus geht es ins Aufstelldach aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit einem Faltenbalg aus blick- und wasserdichtem Textilgewebe, wo ein weiteres komfortables Doppelbett mit Kaltschaummatratze und punktelastischen Federelementen auf kuschelfreudige Weltenbummler wartet. Manuell und mit elektrischem Antrieb kann das Aufstelldach ein- und ausgefahren werden.

Den ganzen Marco Polo fährt man mit einem 2,1-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel in drei Leistungsstufen (100 kW/136 PS, 120 kW/163 PS und 140 kW/190 PS), Es darf für nicht optimale Untergründe auch ein wenig mehr sein. Daimler bietet dafür als Motor den BlueTEC mit permanentem Allradantrieb 4MATIC und außerdem drei Antriebsvarianten: Vorderrad-, Hinterrad- und Allradantrieb,

Der neue Marco Polo ist in Düsseldorf und Deutschland inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer ab 54.835 Euro erhältlich.

Den Marco Polo Activity kann man ab 38.960 Euro (Preis in Deutschland inkl. 19 Prozent MwSt.) kaufen. Im Unterschied zum Marco Polo verfügt der Marco Polo Activity über eine nach vorn verschiebbare Dreier-Rückbank, mit der das Ladevolumen mehr als verdoppelt werden kann, so dass Surfbretter, Fahrräder, Wasser- oder Winterski und noch viel Sachen mehr innen transportiert werden können. Außerdem fehlt dem Activity die kleine Küchenzeile.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Ted Prudenter wurde am 31. August 2014, um 20:35 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.

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