Fast ein Geheimtipp für Premium-Kunden – Lexus ist seit 25 Jahren auf dem europäischen Markt und will nun auch hier besser ankommen

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© Lexus

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Vor 32 Jahren meinte Eiji Toyoda, damals Chef von Toyota, dass die Marke Toyota mit einem Spitzenmodell gekrönt werden sollte, und er ließ seine Entwickler daran tüfteln. Und sieben Jahre später konnte er es mit dem LS 400 präsentieren – dem ersten Fahrzeug der neuen Marke Lexus.

Auf der North American International Auto Show in Detroit feierten die Automobilmarke Lexus und die Luxuslimousine LS 400 mit Achtzylinder-Motor im Januar 1989 ihre Premieren. Als neue Premium-Marke wollte Lexus den Platzhirschen Mercedes-Benz und BMW Paroli bieten. Dazu bot schon das erste Modell der neuen Marke mehr Ausstattung in Serie, eine weitgehend ebenbürtige Technik und dabei ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

450 Prototypen waren von diesem Modell gebaut und auch auf deutschen Autobahnen und Rennstrecken erprobt worden. Im Laufe der siebenjährigen Entwicklungsarbeit konnten rund 300 Patente angemeldet werden. Und der LS 400 blieb nicht das einzige Modell der Marke, die im Laufe der Jahre immer wieder Zeichen setzte. Schon 1990, beim Start der Marke in Deutschland, gewährte Lexus für seine Fahrzeuge eine damals einzigartige Neuwagen-Garantie von 100 000 Kilometern oder 36 Monaten auf das komplette Fahrzeug. Hervorzuheben ist die Pionierrolle von Lexus bei der Einführung des Vollhybrid-Antriebs.

Mit seinem Konzept konnte Lexus von Beginn an die Autokäufer in den USA überzeugen und dort zeitweise zur absatzstärksten Premium-Marke avancieren. Eigentlich kein Wunder: Der LS 400 wurde im kalifornischen Laguna Beach nahe Los Angeles entwickelt. Toyota hatte Ingenieure und Designer beauftragt, die amerikanische Fahrkultur und die Ansprüche der Kunden zu erforschen und ein passendes Fahrzeug zu kreieren. Heute rangiert Lexus in den USA bei den Verkäufen von Premium-Fahrzeugen auf Rang drei nach BMW und Mercedes-Benz: 2014 wurden rund 310 000 Fahrzeuge der japanischen Edelschmiede abgesetzt.

In Deutschland wartet Lexus bis heute auf den Durchbruch – hier, im Mutterland von Mercedes-Benz, BMW und Audi haben Premium-Fahrzeuge aus anderen Ländern bislang nur wenig Chancen. Wer hier glaubt, sein Prestige durch den Auto-Kauf dokumentieren zu müssen, greift eben noch immer nicht zu einem Lexus. Gerade mal 1320 Fahrzeuge konnte Lexus im vergangenen Jahr hierzulande verkaufen.

Dabei bieten die Japaner modernste Technik, ein Premium-Ambiente im Innenraum, nach wie vor Bestausstattung in Serie. Und seit einiger Zeit ist man auch mutiger und damit markanter im Design. Neben Limousinen werden auch Coupés und Cabrios sowie SUV’s angeboten. Schon 2004 kam mit dem Lexus RX 400h das erste Hybrid-SUV auf den Markt – mit einem V6-Benziner und zwei Elektromotoren als Antrieb. Heute wird bereits die vierte Generation dieses Fahrzeugs angeboten.

Ein Jahr später wurde die dritte Generation des Lexus GS ebenfalls mit Hybrid-Antrieb vorgestellt – mit einer Systemleistung von 250 kW/340 PS. Erstmals tauchte 2006 auch ein 130 kW/177 PS starker Dieselmotor auf – in der Sport-Limousine Lexus IS. Zeitgleich startete die vierte Generation des Lexus LS – mit LED-Abblendlicht und dem umfassenden Sicherheitssystem „Advanced Pre-Crash Safety-System“, einer Kombination verschiedener Fahrer-Assistenzsysteme.

Der erste Kompaktwagen wurde im Jahre 2010 mit dem CT 200h präsentiert – ein Fahrzeug, das ausschließlich mit Hybridantrieb angeboten wird. Ein eher zäher Bursche mit nur 73 kW/99 PS Leistung, der ehrlich gesagt nicht so recht zur Marke passt. Sportlich überraschte dagegen der 412 kW/560 PS starke Lexus LFA, ein auf 500 Stück limitierter Supersportwagen mit Carbon-Karosserie und Zehnzylinder-Motor, der 2012 den Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring errang.

2014 ist der Lexus IS mit deutlich gewandeltem Design – unter anderem mit einem auffälligen Kühlergrill im Waben-Design – in dritter Generation aufgelegt worden. Und mit dem IS 300h, dem ersten Vollhybrid seiner Klasse, ist ein Highlight auf den Markt gekommen. Mit ihm schließt Lexus bezüglich des Vollhybrid-Antriebs die Lücke zwischen dem Kompaktmodell CT 200h und dem GS 450h in der oberen Mittelklasse. Ein weiteres sportliches Highlight ist der RC-F, ein Coupé der „Performance Range“. Doch dieser Sportler ist vor allem ein Prestige-Objekt des japanischen Herstellers.

Mehr Volumen wird auch bei Lexus künftig den SUV’s zugetraut. Der jüngste Lexus-Beitrag auf dem boomenden SUV-Markt heißt „NX“. Das Fahrzeug mit dem grimmigen Blick und den markanten seitlichen Stromlinien ist mit Hybrid-Antrieb oder einem neuen 170 kW/228 PS starken Turbo-Benziner lieferbar und will dem BMW X3 und dem Mercedes-Benz GLK Konkurrenz machen. Und auf der Shanghai International Motor Show präsentierte Lexus unlängst das SUV RX 200t mit dem neuen Turbo-Otto als Weltpremiere.

„Wir wollen ein Auto bauen, das sich mit den besten der Welt messen kann und dazu den besten Service bietet“, betonte einst Eiji Toyoda im Hinblick auf das geplante Flaggschiff des Konzerns. Diesem Anspruch stellt sich Lexus heute mehr denn je. Das wird nicht zuletzt mit der neuen NX-Reihe dokumentiert, die eine Eroberungsrate von bis zu 80 Prozent verbuchen kann. Markantes mutiges Design, Leistungsstärke bei bewusstem Umgang mit Ressourcen und edles Ambiente sowie kompetenter Dienst am Kunden sollen die Pfeiler des Erfolgs von Lexus sein.

Und der soll sich nun auch noch deutlicher in Europa einstellen, wobei in Großbritannien auch heute schon rund 11 400 Einheiten pro Jahr verkauft werden können. Doch jetzt ist man auch für Deutschland optimistischer: Im ersten Quartal 2015 konnte ein Plus von 36 Prozent verzeichnet werden. Diesen Trend will Lexus unbedingt aufrechterhalten und sein Händlernetz wieder ausbauen.