Der Mazda2 konnte sich neu profilieren – Der Kleinwagen feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum

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© Mazda

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Der Mazda2 ist – wenn man seinen Vorgänger Demio hinzurechnet – seit 1996 auf dem Markt. Seither wurden knapp drei Millionen Exemplare der kleinsten Baureihe des japanischen Herstellers verkauft. Vor einem Jahr ist das Fahrzeug ganz neu aufgestellt worden. Neu ist auch, dass es nur noch als fünftüriges Schrägheck angeboten wird.

Auf den ersten Blick schon hat der Mazda2 deutlich an Stil und Dynamik gewonnen: Er ist mit dem aktuellen Familiengesicht, mit Muskeln und scharfen Linien gezeichnet. Gegenüber dem Vorgänger hat er sich um 14 Zentimeter auf 4,06 Meter gestreckt – das hat den Proportionen des Fahrzeugs sichtlich gut getan. Auch der Radstand ist gewachsen – um acht Zentimeter auf 2,57 Meter.

Damit kann der Kleine sehr ordentliche Platzverhältnisse bieten. Selbst im Fond können Erwachsene noch vernünftig sitzen. Das Gepäckabteil wurde um 30 Liter auf 280 Liter vergrößert, und wenn die Rückbank-Lehnen umgelegt sind, passen unter die Laderaumklappe bis zu 950 Liter. Ein kleines Manko ist die recht hohe Ladekante.

Neu gestaltet ist auch das Interieur – speziell das Cockpit. Es wirkt aufgeräumter, und das kommt vor allem daher, dass auf einige Schalter und Bedienknöpfe verzichtet wurde. Das Info- und Kommunikationssystem sowie der Zugang zum Internet werden über einen Drehknopf in der Mittelkonsole oder per Sprachsteuerung bedient. Alle Infos werden auf einem zentralen Touchscreen dargestellt. Für das Top-Modell ist auch ein Head-Up-Display lieferbar – ein Novum in dieser Fahrzeug-Klasse. Zur Sicherheit sind in jedem Falle sechs Airbags, das ABS, der elektronische Schleuderschutz DSC und die Traktionskontrolle (TCS) an Bord.

Der Kleinwagen, der sich im Polo-Segment tummelt und gerade auch mit diesem Modell in Wettbewerb steht, wird von einem 1,5-Liter-Benziner befeuert. Dieser Motor wird in den Leistungsstufen 55 kW/75 PS, 66 kW/90 PS und 85 kW/115 PS angeboten und mit einem Normverbrauch zwischen 4,7 und 4,9 Litern pro 100 Kilometer ausgewiesen. Anders als der Wettbewerb setzt Mazda im Kampf um Sparsamkeit nicht auf Dreizylinder-Motoren und Downsizing, sondern auf ein extrem hohes Verdichtungsverhältnis des Ottomotors. Außerdem kommt dem Verbrauch zugute, dass der Mazda2 trotz Längenzuwachs nicht an Gewicht zugelegt hat – er wiegt dank Leichtbau nur 970 Kilogramm.

Seit kurzem ist auch ein moderner Selbstzünder als Antrieb im Angebot. Der 1,5-Liter-Turbodiesel leistet 77 kW/105 PS und soll mit 3,4 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern auskommen. Anders als bei der Entwicklung der Benziner wird beim Diesel ein besonders niedriges Verdichtungsverhältnis gewählt. Allerdings kostet der Mazda2 mit diesem Motor unter der Haube 4600 Euro mehr als das 12 890 Euro teure Benziner-Basismodell.

Auf längeren Testfahrten hinterließ der große Ottomotor einen ausgezeichneten Eindruck. Mit diesem Motor unter der Haube kostet der Mazda2 aber auch mindestens 18 890 Euro. Während der kleine Benziner mit einem Fünfgang-Handschalter auskommen muss, kann bei ihm die Antriebskraft über sechs Gänge an die Vorderräder geleitet werden. Präzise und knackig arbeitet dieses Getriebe.

Das Fahrzeug legt sich vom Start weg richtig ins Zeug und beschleunigt erstaunlich gut. In gerade einmal 8,7 Sekunden geht es aus dem Stand auf Tempo 100, und erst bei 200 km/h ist Schluss. Vorbildlich sind Spurtreue und Kurvenverhalten des neuen Mazda2. Der Normverbrauch von 4,9 Litern auf 100 Kilometern war zwar nicht zu erreichen. In der Praxis kam der Mazda2 auf dieser Distanz aber mit reichlich sechs Litern hin – und das ist trotzdem ein akzeptables Ergebnis.