Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Daß es in Berlin Schwalben gibt, das weiß jeder Vogel- und Vögelfreund. Ich besuchte ein Schwalbennest am Berliner Kurfürstendamm, aber weder eines einer aus der artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel noch eines von Bordsteinschwalben.
Wer sich anstelle dessen an das Kleinkraftrad der Deutschen Demokratischen Republik erinnert, das von Lohnarbeitern bei Simson, genauer: dem volkseigene Betrieb VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl in Suhl, hergestellt wurde, der liegt so falsch nicht. Doch die Schwalben im Schwalbennest am Berliner Kurfürstendamm, der im 16. Jahrhundert angelegten einstigen Dammweg, dann Boulevard, später Einkaufs- und Falnierstraße, die heute zum Berliner Bindestrich-Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gehört, ähneln nur noch optisch der Simson-Schwalbe.
Auch der Name ist etwas anders. Von einer „eSchwalbe“ (Eigenschreibweise) ist beim Hersteller, Govecs AG mit Sitz in München, die Rede. Dort wurde auf die „eVolution im Motorroller-Markt“ gesetzt und also auf die „eSchwalbe“ im „E-Mobilitätsmarkt“. Verkauft werden E-Schwalben beispielsweise im „eSchwalbe Pop-Up-Store Berlin“, Kurfürstendamm 63, 10707 Berlin. Gute Gäste und Kunden dürfen dort eine E-Schwalbe im Kiez kennenlernen, aber auch darüber hinaus durch diese Stadt, die niemals schläft, fahren.
Im eSchwalbe Pop-Up-Store Berlinkönne man „neuen eSchwalben und die generalüberholte Variante“ kennenlernen und kaufen. Der Laden ist so modern wie die Heimatseite im Weltnetz. Probefahrten dürfen sogar online gebucht werden. Und an Tagen wie Sonnabend, den 21.10.2023, stehen am Vormittag jede Menge E-Schwalben vor der Tür. Draußen und drinnen läuft Musik eines privaten Hörfunksenders in Berlin. Zur neuen Musik mit den Retro-Rollern gibt es schwarzen Kaffee. Ich wähle erst einen Espresso und dann noch eine klassische Kaffeespezialität, bevor ich einen der Stromer auf zwei Rädern zum Testen bekomme. Mein fahrbarer Untersatz mit E-Batterie sowie Plaste und Elaste ist nicht cremeweiß, sondern sonnenorange. Der Herbst kann kommen!
Auf der Heimatseite ADAC im Weltnezt heißt es mit Datum 21.09.2023 zur „Govecs E-Schwalbe“: „Der E-Roller-Hersteller Govecs hat sein Modell E-Schwalbe technisch überarbeitet. Die wichtigste Neuerung sind herausnehmbare statt festinstallierte Akkus. Zunächst wird es den Retroroller als 45 km/h schnelle L1e-Version mit 2,3 kW/3 PS starkem Nabenmotor geben. Eine schnellere Variante wird später folgen. Das neue Modell erhält einen neun Kilogramm schweren Akku mit 1,7 kWh Kapazität. Die Reichweite soll bei rund 50 Kilometer liegen. Mit einem optionalen zweiten Akku lässt sich Reichweite verdoppeln. Das Gewicht beträgt dann insgesamt 110 Kilogramm.
Darüber hinaus hat die E-Schwalbe ein neues TFT-Farbdisplay. Dank individualisierter NFC-Karte lässt sich der Roller schlüssellos an- und ausschalten. Zudem sollen 2024 weitere Konnektivitäts-Funktionen zur Verfügung stehen. Die Produktion der neuen E-Schwalbe ist bereits angelaufen. Erste Exemplare werden laut Govecs noch 2023 ausgeliefert. Die Preise starten bei strammen 7.990 Euro.“
Der Pop-up-Store genannte Laden des Händlers Autohaus König wurde schon am 13. August 2023 eröffnet. So lange stehen dort bereits „ikonische eSchalben“, aber nicht lange, denn sie werden gekauft. Wenig später wurden am 26. und 27. August 2023 in Berlin erstmals E-Schwalben mit Wechselbatterien vorgestellt. Auch über diese „grüne Mobilitätslösung entwickelt und produziert in Europa für Europa“ scheint man in München und Berlin gleichermaßen großen Wert zu legen. Alles scheint bereitet für einen zweiten Frühling der Kult- und Zweiradmarke mit dem hinzugefügten e. Das Leuchtturmprodukt E-Schwalbe möge lange glänzen und das auch in dieser glitzernden Großstadt mit Schwalbennest am geschichtsträchtigen und von vielen Berlinern, Brandenburgern und Besuchern von weither geliebten Kurfürstendamm.
Frankfurt am Main, Deutschland (Roads’R’Us). Gateway Gardens liegt weder vor noch in London, sondern an einem Flughafen, der als einer bei der Großstadt Frankfurt am Main gilt. Schaut man von oben und also genauer, dann befindet sich dieser große Flughafen mit seinen vier langen Rollbahnen für Starts und Landungen zwischen mehreren großen Städte. Neben Frankfurt am Main sind Rüsselsheim am Main, Mainz und Wiesbaden, die am Rhein liegen, aber auch Darmstadt und Weiterstadt und so weiter zu nennen. Keine Frage, daß der Ballungsraum von Bewohnern als Rhein-Main-Gebiet, auch als Metropolregion Frankfurt/ Rhein-Main bekannt, bezeichnet wird und eine von elf Metropolregionen der Bundesrepublik Deutschland ist. Für diese Millionen von Menschen und noch viele, viele mehr braucht es nicht nur Roll- und Autobahnen, sondern auch Gärten und Hotels.
Gateway Gardens gilt jedoch weniger als Garten, dafür umso mehr als ein neuer Stadtbezirk innerhalb des Stadtteils Flughafen von Frankfurt am Main. Bis 2005 war befand sich dort eine Siedlung von Soldaten aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Siedlung für rund 2 500 Soldaten samt Angehörigen war relativ abgeschirmt. Das neue Gateway Gardens mit Straßen, die nach internationalen Persönlichkeiten der Luftfahrt benannt wurden, ist dagegen von allen Seiten mit Autos und Motorrädern, Bussen und Bahnen sowie mit Flugzeugen sogar von oben zu erreichen. Zur Jean-Gardner-Batten-Straße, Bessie-Colemann-Straße, Thea-Rasche-Straße, Amelia-Mary-Earthart-Straße, Rita-Maiburg-Straße und Edmund-Rumpler-Straße geht es auch zu Fuß. Eine nach dem deutschen Erfinder und Luftfahrtpionier Georg Baumgarten, der am 21. Januar 1837 in Johanngeorgenstadt geboren wurde und am 23. Juni 1884 in Colditz starb, benannte Straße gibt es auch. Im ganzen Viertel stehen an den Straßen Hotels. An der Georg-Baumgarten-Straße befindet sich das Hotel „b’mine Frankfurt Airport“ (Eigenschreibweise) mit der Hausnummer 1.
Dieses b’mine verfüge laut einer Pressemitteilung der ad publica Public Relations GmbH (Eigenschreibweise) mit dem Betreff „b’mine hotels eröffnen erstes Haus in Gateway Gardens“ vom 16. März 2022 „über 241 Zimmer, darunter nach 160 Smart Rooms, 40 Smart Double, 40 CarLoft verteilt auf die 1. bis 10. Etage sowie 1 SkyLoft in der obersten Etage“.
In dem modernen Gebäude fallen vor allem die „CarlLifts“ ins Auge, mit denen die Fahrzeuge, Autos und auch Motorräder, „direkt vor die CarLoft Zimmer“ – 40 an der Zahl – gebracht werden können, und das große „Rooftop“ in der 12. Etage mit Bar, Frühstücksbuffet und Gastronomie samt Ausblicken ins Rhein-Main-Gebiet. Fernglas mitbringen!
Zu den „CarLofts“ heißt es: „Alle Stellplätze vor den Zimmern, die sogenannten CarLoggien, sind zukunftsorientiert mit einer Wallbox zum Laden von Elektroautos ausgestattet. Ein großes Plus an Komfort: die Suche nach Parkplatz und Ladestation entfällt. Das CarLoft-Konzept wurde von seinem Entwickler Johannes Kauka in anderen Immobilien bereits umgesetzt. Beim b’mine hotel Frankfurt kommen nun zum ersten Mal überhaupt auch Hotelgäste in den Genuss der CarLofts, die nicht nur Komfort und Sicherheit bieten, sondern auch barrierefrei sind.“
Wer mag, der darf sein Auto anscheinend auch mit ins Seminar bringen. Dafür und für „Business Meetings, Konferenzen und private Feiern“ ist Platz in der elften Etage. Wer anders schwitzen möchte, der gehe in den Fitnessraum und/ oder in die Sauna. Laufbänder und Räder, die nicht ankommen, lange und kurze Hanteln und mehr werden für Kraft und Ausdauer geboten.
Daß „die Architektur des durchdachten Baukörpers s… aus einer Berliner Kreativschmiede“ und „die Innenarchitektur aus dem kreativen Stuttgarter Büro GEPLAN DESIGN um die Gebrüder Cord und Rolf Glantz“ stamme, das wird nicht verschwiegen. Die hellen Zimmer mit allerlei Lichtquellen und großen Fensterfronten sind modern und technisch top ausgestattet, verfügen nicht nur über „eigens angefertigte Design-Möbel“, sondern über „funktional platzierte Vorhänge“. Wer sein Fahrzeug nicht mehr sehen möchte, der möge diese nutzen oder einen der Lichtschalter, so daß das gute Stück bestens bestrahlt werden kann.
Bestens versorgt werden Gäste morgens, mittags und abends im „The Roof“ genannten Restaurant in der zwölften Etage. Dort ist nicht nur das Frühstücksbuffet mit Aussicht beachtlich. Regionale Klassiker werden auch und vor allem mittags und abends geboten. Beim Zubereiten darf man von drei Seiten in die offene Schauküche und den Köchen über die Schulter schauen.
Mit anderen Worten: Buchen Sie einen Flug so, daß Sie am Abend vorher in Ruhe mit dem eigenen Fahrzeug ankommen, abends nach Sport und Sauna noch auf ein geistiges Getränke an die Bar und am nächsten Morgen ausgiebig frühstücken können – Ausblick inklusive! Wohlsein im
b’mine Frankfurt Airport
Adresse: Georg-Baumgarten-Straße 1, 60549 Frankfurt am Main
Stralsund, Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). 2022 erhielt Finnlines schon drei Superschiffe aus der VR China, im September und Dezember 2023 sind es noch einmal zwei, die aufhorchen lassen. Sie sind nicht nur die größten ihrer Ostsee-Flotte, sondern setzen auch im Hinblick auf Technik und Design völlig neue Maßstäbe.
Im Januar 2020 hat die zur italienischen Grimaldi-Gruppe gehörende Reederei Finnlines, Helsinki-Vuosaari, die beiden Hybrid-Ro/Pax-Fähren bestellt. Auftragnehmer war die China Merchants Shipyard Jinling in Weihai.
Das erste Schiff dieser innovativen Klasse wurde im April 2022 auf Kiel gelegt und bereits am 30. August 2022 zu Wasser gelassen. Am 18. Juli 2023 konnte „Finnsirius“ schließlich nach einer erstaunlich kurzen Bauzeit an ihre Auftraggeber abgeliefert werden.
Kapitän Johnny Forss übernahm das Schiff zu Beginn der Überführungsreise. In Yantai legte er vom 23. Bis 25. Juli einen Zwischenstopp ein. Dabei wurden 1000 chinesische Exportfahrzeuge für Europa (Gioia Tauro/Italien und Antwerpen/Belgien) geladen. In Singapur ging „Finnsirius“ zum Bunkern vor Anker. Am 8. September erreichte der Neubau seinen Endhafen, womit der Transfer abgeschlossen war.
Am 13. September 2023 fungierte Tiina Ahola in Naantali als Taufpatin für das Finnlines-Flaggschiff. Sie ist Repräsentantin des Familienunternehmens Ahola. Die besonderen Wert auf Umweltfreundlichkeit legende finnische Logistik-Gruppe kooperiert schon seit langem mit der Reederei Finnlines. Seit nunmehr 75 Jahren ist sie größter Transporteur im finnischen Im- und Export und eine der Hauptsäulen der finnischen Industrie. Darauf sei er besonders stolz, so Tom Pippingsköld, Präsident und CEO von Finnlines. Line-Manager Antonio Raimo betonte in seiner Taufrede, dass die besonders öko-effiziente „Finnsirius“ und der Folgebau Teil des 500-Millionen-Green-Investment-Programms der Reederei seien.
Ab Anfang 2024 schließlich wird MS „Finncanopus“ (Baubeginn: 8.10.2021, zu Wasser: 30.12.2022), die sich noch in der Ausrüstung befindet, ihre Schwester im Finnland-Schweden-Dienst unterstützen. Dafür werden „Europalink“ und „Finnswan“, die zur Finnstar-Klasse (2006) gehören, nach Travemünde abgezogen und dann im Malmö-Dienst verkehren. Gegenüber der Star-Klasse, die um 16,2 Meter kürzer ist, steigt die Kapazität der Neubauten um fast 24 Prozent von 4215 auf 5200 Spurmeter (250 LKW, 200 PKW) und die der Passagiere von 554 auf 1100. Denen stehen 323 Kabinen zwischen acht und 46 Quadratmetern auf Deck neun und zehn zur Verfügung. Für die Crew sind es 64 Kabinen.
Die rund 310 Seemeilen lange Fährstrecke zwischen Naantali in der Nähe der alten Hansestadt und ehemaligen finnischen Hauptstadt Turku gilt als besonders reizvoll. Sie führt durch ein Labyrinth von etwa 6500 Inseln, die während der letzten Eiszeit entstanden. Sie scheinen noch so unberührt zu sein wie vor 10.000 Jahren. Der geschwindigkeitsangepasste (16 kn) naturschützende Kurs schlängelt sich eindrucksvoll und geradezu filmreif durch bewaldete und völlig kahle Inseln und Inselchen, Schären genannt, die aus luftiger Deckshöhe gut zu betrachten sind. Auf Fasta Aland, der größten, liegt auch Langnäshamn. Der kleine Hafen wird statt Mariehamn, der Inselmetropole im Westen, angelaufen. Nach einem nur kurzen Stopp von zehn Minuten steuert das Schiff die schmalste Stelle der Alandsee an, schwedisch Södra Kvarken genannt. Während es im Seegebiet des Archipels ruhig zugeht, kann es hier auf offener Ostsee auch schon mal kräftiger blasen. Doch muss keiner der privaten Passagiere oder Fernfahrer Seekrankheit fürchten. Für den „Fall der Fälle“ werden dann die Stabilisatoren ausgefahren, die das Rollverhalten deutlich abmildern. Schließlich ist dieser Teil der Strecke nur relativ kurz.
Außerdem soll die rollende Fracht, Standbein und Herz von Finnlines, sicher und trotzdem schnell mit maximal 21 Knoten transportiert werden. Auf nachhaltige Art und Weise: mit Hochleistungsbatteriebänken, die der Power von 200 Tesla-Elektrofahrzeugen entspricht; ein Landstromanschluss verhindert schädliche Emissionen während der Hafenaufenthalte; die automatische Anlegevorrichtung sorgt für ein effizienteres und schnelleres Anlegen; hinzu kommt eine Unterwasser-Luftschmierung zur Minderung des Reibungswiderstandes (und damit weniger Treibstoffverbrauch) sowie das hydrodynamisch optimiertes Unterwasserschiff; eine Wärmerückgewinnungsanlage, die ebenfalls für Einsparungen sorgt; die Abgasreinigung modernster Provenienz generiert weitgehend schadstofffreie Emissionen der vier treibstoffeinsparenden 7200-kW-Wärtsilä-Hauptmaschinen und Generatoren; Ballastwasser wird biologisch aufbereitet, bevor es in die See gelangt; das energieeffiziente Promas-Lite-System verbessert die Anströmung und damit den Propellerschub.
Kein Party-Disco-Dampfer
Empfehlenswert für „Seh-Leute“, die eines der beiden Superschiffe mit all ihren Annehmlichkeiten genießen wollen, ist es, eine Rundfahrt von Naantali via Langnäs ins schwedische Kapellskär nördlich von Stockholm und zurück zu buchen (s. finnlines.com). Man startet am späten Vormittag, kann das Schiff während des Tages rund acht bis neun Stunden erkunden und das Landschaftspanorama an sich vorüberziehen lassen. Abends schließlich sollte man sich den Genüssen widmen, die reichlich geboten werden, um dann in einer der gemütlichen, geschmackvoll eingerichteten Kabinen zu übernachten. Am nächsten Morgen ist man dann nach einem opulenten Frühstück mit Blick auf die gewaltigen Neubauten der Meyer-Werft Turku entspannt zurück in Finnland. Ein schwedischer Mitpassagier, befragt nach seinen Eindrücken, meinte: „Wir fahren oft von Schweden zu unseren finnischen Verwandten. Aber dies ist etwas absolut Neues: kein Party-Disco-Schiff mit Lärm und Betrunkenen wie das auf anderen Schiffen üblich ist“. Die Gäste genießen das Verwöhnprogramm und gehen dann ins Bett, wie zu beobachten war.
Es hat sich offenbar gelohnt, viel in einen gehobenen Service zu investieren, der dem Komfort und Erholungsbedürfnis der Reisenden sehr zugutekommt. Dem liegt ein neues Konzept zugrunde , wie Antonio Raimo betont. Er spricht hier von einem Angebot an „upgraded services and more travel comfort than in the previous generation of ro-pax-vessels“. Finnlines werde damit verbesserte Dienstleistungen anbieten, darunter mehrere Themenrestaurants, eine breite Palette von Kabinenkategorien, Konferenzräume, einen großen Shop, Lounges, um nur einige zu nennen.
Die finnisch-italienisch inspirierte und kreierte Inneneinrichtung – Farben der Inselwelt des Fahrtgebietes standen hier Pate: grün, gelb, grau, beige, blau, braun als Grundfarben – besticht durch viel Licht, das große Panoramascheiben ermöglichen. Der Kontakt zur Natur, die stellenweise so nah ist, dass man glaubt, sie zu berühren, ist ein wesentliches Gestaltungselement.
Darüber hinaus haben alle öffentlichen Bereiche ihr eigenes Design und Service-Konzept. Das Herz dabei ist die Arcaden-Ebene, „ein erweitertes Experiment aus intelligenter Beleuchtung und Ventilation“, wie es die Finnlines-Designer formuliert haben.
Shopping spielt eine nicht unbedeutende Rolle, wobei ebenfalls neue Wege gegangen werden mit elektronischem Vorordern und Bezahlen. Die Preise sind erstaunlicherweise relativ gemäßigt (1 Stange Zigaretten z. B. ab 41 Euro), das gelungene 25 Zentimeter lange Schiffsmodell ist mit 85 Euro allerdings sehr teuer.
Die Bars schließlich bieten ein loungeähnliches Ambiente mit bequemen, geschmackvollen Sesseln und kleinen Tischen aus chinesischer und finnischer Produktion. Dazu erfreuen den Gast wieder Lichtspiele der besonderen Art. Auch ein flammender Kamin gehört zu diesem Ambiente.
Für Konferenzen stehen mehrere Räume mit hochwertiger Kommunikationstechnik zur Verfügung.
Überall finden sich urgemütliche Sitzzonen mit hochwertigen Möbeln. Sogar Hängesessel an freier Luft wie auch im Wellnessbereich gibt es, der durch seine fantastische lichtdurchflutete Sauna besticht. Auch ein Fitnessbereich gehört dazu. Im Ruheraum suggerieren Vogelstimmen des Archipels das Gefühl, im Wald zu sein, auf den man großer Deckshöhe herabschaut.
Die Wintergartenterrasse auf Decks 12 preist sich mit 300 Quadratmetern als die größte im gesamten Ostseeraum. Hier lässt es sich auch bei stürmischem Wind und Regen zu alle Jahreszeiten hinter und unter Glas entspannt und ohne zu frösteln aushalten.
Die Terrasse „Under the Stars“ ist indirekt den Schiffsnamen gewidmet. Sirius und Canopus repräsentieren die am hellsten leuchtenden Sterne in der Galaxie, soll heißen: Unter den Fähren dürften FINNSIRIUS und FINNCANOPUS zur Zeit Klassenbeste sein. „Sie verdienen eher den Begriff ´Kreuzfahrtfähren`“, kommentierte ein Gast begeistert, „wer Abendprogramme braucht, der kann sich in Restaurants mit Sternegerichten, Bars, Weinlauben mit Probiermöglichkeiten und Wellnessbereichen zur Genüge unterhalten (lassen)“.
Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Eine gute Address sei die von Suzuki, die Address 125. Ein paar Tage fuhr ich das flotte Fahrzeug in der klassischen Roller-Gestaltung mit einem Hauch Fernost und einer Prise Pazifik in der Migranten-Metropole Berlin, die für manche Leute vom Land ziemlich migrantisch und exotisch anmuten mag, vielleicht auch sexy und arm. Der Roller hingegen glänzt in seinen Farben, die vom Hersteller als Weiß, Blau und Matt-Rot beschrieben werden. Nicht nur die Lampen scheinen. Chrom glänzt auch.
Insgesamt wirkt der Roller mit seinen geschwungenen Linien richtig Retro und dennoch (r)echt en vogue. Alle Achtung!
LED-Scheinwerfer mit -Standlicht sorgen dafür, auch von hellen Köpfen im Dunkeln gesehen zu werden. Und dunkle Gestalten geraten in den Lichtkegel nicht nur in Lichtenberg, sondern auch auf anderen Berliner Bergen, womit nicht nur der Kreuzberg und der Prenzlauer Berg gemeint sind. Höher sind im auch Hauptstadt genannten Berlin der Karlsberg (79 Meter über NN), der Murellenberg (62 Meter über NN), der Pichelsberg (ebenfalls 62 Meter über NN) und der Dachsberg (61 Meter über NN). Nur die Trümmerberge, die von damals, sind höher, darunter der Teufelsberg (120,1 Meter über NN) und der Drachenberg (99 Meter über NN). Diese und weitere schafft die Address 125 mühelos. Zählt man die Arkenberge im von Konrad Adenauer Pankoff ausgesprochenen Pankow hinzu, dann führen diese mit 6 Zentimetern.
Der luftgekühlte Einzylinder führt mit vier Ventilen für diesen einen Zylinder und einem Hubraum von 124 ccm. Laut Hersteller käme er auf 8,0 PS (6,0 kW) bei 6 750 U/min und einem Drehmoment von 10 Nm bei 5 500 U/min. Der Motor, der 1,9 Liter auf 100 km verbrauche, solle eine Höchstgeschwindigkeit von 88 km/h schaffen. Auch das habe ich mehr oder weniger in der Autostadt Berlin, die auch eine Bus- und Bahnstadt ist, gut testen können. Die Raserei auf Berlins Straßen ist beachtlich und beschränkt sich nicht nur auf Fahrzeuge mit vier Rädern, sondern auch auf solche mit mehr und weniger Rädern, die Rennen auf der Avus und dem Flughafen Tempelhof nicht mitgerechnet.
Jedes Jahr werden im Stadtstadt Berlin annähernd 1 000 Rasereien festgestellt. 2020 sollen Amts- und Staatsanwaltschaft 871 Verfahren wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen eingeleitet haben, 2021 sollen es 799 und 2022 sollen es 755 gewesen sein. Nicht mehr lange, dann wird auch diese Grenze überschritten. Laute Autos und Motorräder kommen noch hinzu. Die Address 125 hingegen ist leise, wirklich leise, so daß ein Fahrer sich in dieser eher lauten Millionenstadt mitunter durch Hupen bemerkbar machen muß. Der Klang der Hupe könnte durchaus eindringlicher sein.
Platz für Strafzettel und kleine Einkäufe ist ausreichend: unter der Sitzbank und in den vorderen Staufächern. Sogar ein Fläschchen Goldkrone oder eine Dose Berliner Luft finden ihren Platz sowie ein Handy, das man an einem USB-Anschluß sogar aufladen kann. Klasse!
Hilfreich und gut ist auch ein Haken für Taschen und Tüten, die ansonsten zwischen den Beinen freies Spiel haben. Das freut Hunderte – gefühlt Tausende – Taschendiebe, denen man seine Flüche vor allem in fremder Sprache hinterherrufen sollte, um Gehör zu finden, keine Gnade. Gut, daß bei Suzuki das Zündschloß der Address 125 nur mit dem passenden Schlüssel aufzuschließen ist. Das Zündschloß wird mit einer Blende abgedeckt und ist nur mit dem Magnetcode in der Schlüsselspitz zu öffnen. Daß ein abgedecktes Zündschloß den Langfingern einen kurzen Diebstahl erschwert, das versteht sich von selbst. Mit dem Zündschlüssel wird übrigens auch die Sitzbank geöffnet. Eine Drehung am Zündschloß reicht dafür.
Für den anschmiegsamen Mitfahrer gibt es auf der Sitzbank genug Platz und die üblichen Sozius-Fußrasten zum Ausklappen inklusive Fersenschutz. Apropos Füße, die in Schuhen stecken. Die Address ein flaches Trittbrett, das breit genug ist. Wer möchte, der mag sich noch ein sogenanntes Topcase (27 Liter) mit Rückenlehne kaufen. Ich darf das empfehlen.
Beachtlich ist die Eco-Drive-Anzeige für alle, die – so nennt es der Hersteller – „extra kraftstoffeffizient“ fahren wollen. Wer mit seinem auch Scooter genannten Gefährt in den Urlaub rollen möchte, der sollte jedoch wenigstens auf einen auf einen Burgman 400 umsteigen.
Der Address 125 genannte Roller mit 6,4 kW (8,7 PS)/ 124 cm³ wird auf einer deutschsprachigen Heimatseite von Suzuki im Weltnetz aktuell mit einem Ab-Preis von 2.700 EUR angeboten. Ob die Technik auf Dauer zuverlässig ist, das konnte ich in ein paar Tage nicht testen, doch während dieser war alles sicher, hilfreich und gut – und sah auch noch schön aus. Kurzum: sexy. Und gar nicht mal so teuer. Will man auf den Bergen in Berlin und im Berliner Sumpf mehr?
Bekanntlich stammt der Name aus einer slawischen Sprache und der bedeutet so viel wie Sumpf, auch wenn das Wappentier ein Bär ist. Und mit in ist schlicht eine Heim- und Wohnstätte gemeint. Beispiele hierzulande gibt es mit Schwerin und Stettin genug. Kurzum: Berlin war ein Ort im Sumpf, der im Laufe der Zeit trockengelegt wurde. Nach wie vor stehen in Berlin viel mehr Häuser auf Stelzen als in Venedig. Es gibt hier auch mehr Brücken und nicht nur Berge als dort. Und mehr Suzuki Address 125!
Jesolo, Italien (Roads’R’Us). Dort, wo der Piave (deutsch Ploden) ihre letzten Bögen macht, liegt das Ristorante Al Traghetto. Am Ende einer Biegung des Flusses befindet sich umgeben von Wiesen und Feldern das Restaurant am rechten Ufer. Still fließt der Piave die letzten Meter der Adria entgegen.
An dieser Stelle kurz vor der Mündung überqueren zwei kleine Brücken den 220 Kilometer langen Fluss, der bei Bladen in den Karnischen Alpen entspringt. Die eine wurde für ein Rohr gebaut, die andere für röhrende Autos und Motorräder. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger nutzen die auf Pontons liegende Brücke über den Piave, der einen Kilometer weiter nördlich von Lido di Jesolo ins Meer mündet. Die Benutzung der Brücke kostet übrigens ein paar Cent Gebühr.
An ihrer, dieser Stelle säumt viel Schilf den langsam fließenden Piave und allerlei Akazienbäume stehen bei Windstille stumm. Immer wieder tauchen Stege auf und quadratisch-praktische Fischernetze, die an Kränen hängen. Auch das Ristorante Al Traghetto verfügt über einen Bootsanleger von stattlichen 45 Metern Länge und einen kleinen Kran zum Fischefangen, der mit einem Motor betrieben wird. Spiegelnetzfang wird diese Art des hier üblichen Fischens genannt. Aale, Schollen, Flunder und Wolfsbarsche werden aus dem Fluss gehoben.
Frisch aus dem Piave oder vom renommierten Fischmarkt von Caorle kommt die Fracht in die Küche des Ristorante Al Traghetto, das mit einem großen Speisesaal sowie einer großen Terrasse in einem eingeschössigen modernen Flachdachbau untergebracht ist. Einerseits modern, andererseits althergebracht. Die Familie Capiotte, die das Restaurant Al Traghetto betreibt, blickt auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück.
Die Frische der Fische, ihre Qualität von Fisch und Meeres- sowie Feldfrüchten und das Können der Capiotto-Köche, daraus Augenweiden und Geschmacksfreuden zu zaubern, lassen das Ristorante Al Traghetto zu einem der besten der Gegend gehören.
Köstlichkeiten aus Adria, Piave und der Laguna Vineta (deutsch Lagune von Venedig) kommen in die Küche, aber auch Tomaten, Zucchini und Auberginen sowie Paprika und frische Salate aus dem eigenen Garten. Der schmückte wie auch die Bäume und Blumen das Gelände rund um das Restaurant. Deswegen sitzen viele Gäste gerne draußen und blicken aufs Grün und den Piave. Rund 40 Plätze werden auf der Terrasse geboten und noch einmal 70 Plätze im hellen, freundlich eingerichteten Speisesaal mit vielen Fenstern.
Gerne wird das alles, was aus dem Fluss kommt, gegrillt – auch das Gemüse – und zwar auf herkömmliche Art auf einem „Bronse“ genannten großen, gemauerten Grill, dessen Feuer mit Maiskolben gefüttert wird. Mit dem Bronse und Sergio Capiotto fing alles 1964 an.
Doch noch heute werden auf traditionelle Weise werden auch andere Gerichte zubereitet. Wir empfehlen Klassiker der venezianischen Küche wie Sardinen in Soar und einen Granseola-Salat. Gedämpfte Tintenfische, gekochte Meeresfrüchte, Schwertmuscheln und Jakobsmuscheln auf der Platte, alles prächtig.
Risotto und hausgemachte Pasta, vorzüglich die handgemachte Pasta aus Gragnano bei Neapel, sind es auch und erst die Fischsuppe. Famos! Das alles ist mehr als nur Antipasti. Das alles ist allererste Sahne wie diese auf einem Rotbarsch. Das schmeckt richtig lecker.
Als Hauptgericht muss Fisch vom Grill sein und darf es Seezunge und Seeteufel aus der Adria sein. Der gegrillte Aal gilt als Spezialität des Hauses. Der ist also auch ein Muss auf Tisch und Teller. Hauptsache, es bleibt nach dem Hauptgang noch Platz für süße Sachen, tolle Desserts und hausgemachten Backwaren.
Ristorante Al Traghetto
Adresse: Via Massaua, 33, 30016 Cortellazzo, Jesolo Venezia, Italien
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch gastrosophische Auto-, Motorrad- und Fahrradreisen -, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.
Berrlin, Deutschland (Roads’R’Us). Oft sind legendäre Autos auch schöne und schnelle. Das trifft jedenfalls aufs fast alle zu, die im Heye-, Wand- und Posterkalender 2024 mit dem Titel „Legendäre Autos“ gezeigt werden. Ich kann mich für April, Mai, Juni und Juli erwärmen.
Der Kalender ist einer in Spiralbindung im Format 44 x 34 cm und also groß genug für die kleinen Liebhaber von schönen und schnellen Autos. Der Heye-Kalender kommt wie viele andere mehr aus dem Athesia Kalenderverlag GmbH mit Sitz in Unterhaching. Beim Verlag heißt es in einer Artikelbeschreibung, daß „sich „Traumautos und Kultwagen bis in die 80er-Jahre“ des vergangenen Jahrhunderts präsentieren werden würden.
Traumautos? Tagträum-Kalender. Ich fahre gerade mit einem Citroen DS (mit zwei Punkten über dem e) durch das vergrößerte Westfrankenreich bis Paris und dann weiter an den Atlantik, aber nur die Nationalstraßen der angeblich Grande Nation, die früher Kaiserstraßen und Königsstraßen genannt wurden. Unter Kaiser Napoleon I. wurden die sich in Bau befindlichen und bereits bestehenden Chausseen in ein Netz von Kaiserstraßen umgewandelt.
Fahren Sie einmal die Kaiserstraßen 1 bis 14. Daß die wichtigsten Kaiserstraßen nach Paris führen, das versteht sich von selbst. Die zweitklassigen Straßen trugen übrigens die Nummern 15 bis 27 und führten auch alle nach Paris, während die Nummern 28 bis 229 drittklassige Verbindungsstraßen im Rest des Reiches waren. Daß die routes nationales einmal vor allem aus militärischen Gesichtspunkten geplant und gebaut wurden, auch das wundert wenig. Umso besser, wenn man auf ihnen nicht marschiert oder mit gepanzerten Fahrzeugen unterwegs ist, sondern mit legendären Autos.
Mit einem aerodynamischen und leichten Rad den Berg hochfahren... Quelle: [´www.bike-components.de | pd-f´], BU: Stefan Pribnow
Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Für Fahrradfahrer, die von sich etwas mehr halten als nur das Rad, kommt es beim eher schnelleren Radeln weiter Strecken darauf an, daß Räder im Tal wenig Luftwiderstand erzeugen beziehungsweise zur strömenden Luft wie die Faust aufs Auge passen, und am Berg leicht sind. Dafür stünde laut Thomas Geisler vom Pressedienst-Fahrrad (PD-F) bereits „eine neue Generation von Rennmaschinen … in den Startlöchern, Gewicht und Aerodynamik zu versöhnen“.
Nun ist nicht jeder, der längere Strecken zum Teil auch einmal schneller fahren möchte, eine Radrennfahrer und braucht das Beste vom Besten, aber Murks für die breite Masse solles auch nicht sein. Unter der Überschrift „Rennradentwicklung: Worauf sich Profis und Amateur:innen freuen können“ gibt Geisler in „PD-F“ (29.6.2023) den einen oder anderen Hinweis für Alleskönner-Fahrräder „für Berg und flache Etappen“. Geisler nennt den Hersteller Cannondale, der für sein neues Rennrad „Super Six Evo“ beispielsweise „mit einem Cockpit, das die Bremsleitungen innen durch Lenker, Vorbau und Rahmen führt“ aufwarten würde, aber auch „einer aerodynamischen Integration von Flaschenhalter und Trinkflasche“. Das Rad würde „als komplette Einheit mit vielen Eigenentwicklungen, z. B. bei Laufrädern, Gabel und Sattelstütze mit Carbon-Rahmen gerade einmal 810 Gramm“ wiegen. Das und noch mehr ist wahrlich etwas für Profis.
Das gelte auch für ein Rad des Herstellers Factor mit dem „Ostro V.A.M.“ genannten Rahmen für das die Waage 830 Gramm anzeigen würde. Geboten werde nicht nur der „Einsatz eines speziellen Layups von Carbonfasern, das eine hohe Steifigkeit bei geringem Materialeinsatz“ erlaube, sondern auch „die Optimiuerng an Sattelstütze und Gabel, die für eine bessere Windschnittigkeit sorgen“ solle.
Der Hersteller Lapierre hat mit „Xelius SL 10.0 Symbiosis Edition“ genannten Rad einen Rahmen von nur „720 Gramm“ Gewicht auf das Wiegegerät gebracht. Das sei auf „ein kompaktes Legen der Carbonlagen, bei dem mehr überschüssiges Harz ausgepresst wird“, zurückzuführen. Mehr Stabilität, weniger Gewicht. Damit oder mit einem Aero-Rennrad für einen, der nicht beruflich Fahrrad fährt, kann man sich nicht nur auf der Waage sehen lassen, sondern möchte sich auf den Mont Ventoux wagen, aber nicht in den Schotter.
Doch einen Stückpreis von 10 000 Euro – Geisler schreibt vo 9.000 Euro aufwärts“ – und mehr mag man weit weniger gerne zahlen. Geislers Ausblick: „Es ist aber bereits zu sehen, dass die Entwicklungen aus dem Profibereich Stück für Stück auch bei günstigeren Modellen Einzug halten bzw. die neu entwickelten Rahmen mit abgespeckteren Komponenten kombiniert sind und dadurch günstigere Einstiegspreise erreicht werden, das Rad allerdings etwas schwerer machen.“
Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Nach sechszehnmonatigen Renovierungsarbeiten wurde im Juni 2023 aus dem legendären Hotel Steigenberger am Los-Angeles-Platz in Berlin-Charlottenburg das erste Hotel der „Full-Service-Marke DoubleTree by Hilton“ (Eigenschreibweise) in Berlin.
Im Jahr 1981 eröffnete das Hotel Steigenberger. Es war lange Zeit eine der besten Berliner Hotel-Adressen. Hier logierten Alice Cooper, Marlon Brando, Luciano Pavarotti, Tina Turner und viele andere mehr, aber nicht nur Künstler, sondern auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.
Das Hotel kam in die Jahre während der Berliner Hotelmarkt rasant mit zeitgemäßeren Häusern wuchs. Ein Zusammenschluß bestehend aus der VS-amerikanischen Blackstone Group und den Kölner Event Hotels übernahmen das Gebäude und ließ es umfassend renovieren. Das Ergebnis ist nun ein Hotel mit modernen Unterkünften und Annehmlichkeiten für gehobene Ansprüche der Marke „DoubleTree by Hilton“.
Hannes Dreher, Hoteldirektor des Hauses, sagt: „Wir haben in die Gebäudestruktur stark eingegriffen und große Veränderungen vorgenommen. Wir haben ein komplett neues Hotel mit viel Licht, Platz und Raum erschaffen, das für frischen Glanz inmitten des Ku´damms sorgt. Das neue ´Place to be´ für Business- und Eventgäste sowie Städtereisende!“
Mit seinen 420 Zimmern, darunter 15 Suiten sowie einer Konferenzfläche von über 800 Quadratmetern, ist das Hotel eines der größten in der Stadt. Insgesamt elf Veranstaltungsräume mit einer Kapazität von bis zu 500 Personen stehen für Konferenzen und Veranstaltungen zur Verfügung.
Außerdem bekam die Fassade ein modernes Aussehen. Die schwarze massive Marmortreppe aus alten Steigenberger Zeiten wurde entfernt. Der Hotelpool wurde durch einen Fitnessbereich ersetzt und der frühere Frühstücksraum wich einem Dutzend neuer Zimmer. Nach einer Ideen des preisgekrönten New Yorker Designern Virserius entstand eine neue Innenarchitektur. Sein Ansatz: Räume zu schaffen, die nicht nur ästhetisch anspruchsvoll sind, sondern den Menschen helfen, dem Alltag zu entfliehen.
Nachhaltige regionale Küche im Berliner Stil wird im hoteleigenen Restaurant mit seinen 260 Plätzen vom Küchenchef Alexandre Castelain präsentiert. Er arbeitet nach dem Zero-Waste-Ansatz, welcher die Vermeidung von Müll, den bewussteren Umgang mit Ressourcen, bedarfsorientiertes Einkaufen, aber auch die Verwendung von vermeidbaren Abfällen durch ganzheitliche Verwertung der Lebensmittel bedeutet. Berlins erstes Bio-Breakfast-Büfett präsentiert sich dementsprechend mit regionalen und hausgemachten Spezialitäten sowie mit Produkten aus der hauseigenen Konditorei.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt für dieses Haus. Von der Photovoltaikanlage auf dem Dach über die Vermeidung von Papiermüll, die Bevorzugung von Fairtrade-Produkte, der„Zero-Waste-Küche bis hin zur Errichtung mehrerer Bienenstöcke wird Gutes für die Gäste von Morgen getan. Unter der Leitung von Hannes Dreher kümmern sich 80 Mitarbeitende und 15 Auszubildende um das heutige Wohl der Gäste. Die Hälfte des Teams wurde vom Hotel Steigenberger übernommen, welche teilweise über 30 Jahre in dem Haus beschäftigt. Auch das ist gut so!
„Ob der historische Breitscheidplatz, der Zoologische Garten, der Nollendorf-Kiez oder der Savignyplatz – unser Hotel liegt mitten im Herzen von Geschichte, Kultur und Shopping. Unsere Lage am Ku´damm ist ein Pluspunkt für viele Gäste, die Abgeschiedenheit mitten im Geschehen suchen. Unser Hauptaugenmerk ist internationales MICE-Geschäft, ob für kleinere Meetings oder zukünftige legendäre Partys, wie sie hier einst gefeiert wurden“, teilt Hoteldirektor Hannes Dreher mit. Wenn die Gäste mitmachen, dann wird das was am Los-Angeles-Platz in Berlin-Charlottenburg und nicht am Kurfürstendamm.
Valence, Frankreich (Roads’R’Us). Wer es in die Hauptstadt des französischen Départements Drome schafft und also nach Valence am Ufer der Rhone, der möchte Anne-Sophie Pic und ihren Mann David im gemeinsam betriebenen Restaurant „Anne-Sophie Pic“ einen Besuch abstatten und sich im Speisesaal, der um einen Kristall-Kronleuchter herum organisiert scheint, der drei weitere Räume voneinander abgrenzt, welche von großen Glasfronten mit Blick auf die Gärten erhellt werden, wohlfühlen.
Das Interieur mag feminin wirken, seine Farbgebung ist in Grau- und in hellen Rosatönen gehalten. Das eine oder andere mag an Geschichte des Hauses erinnern, allerdings finden sich auch Gegenstände Japan in diesem Gasthaus sowie Grün.
Grün, gut und schön ist das zehn Gänge währende Menü.
en clair – obscur
verdeur fondante
balade entre ronces et sous bois
l’effet papillon ou racines immortelles
nagori d’été
goûter la ferme avec passions ou le sentier de Diane
crémeux de coumarine
escapade dans le jardin d’Eden
carreaux flanqués de fraîcheur
Spätestens bei verdeur fondante schmilzt nicht nur das Eis zwischen Fernost und Frankreich im Drei-Sterne-Restaurant
Anne-Sophie Pic
Adresse: 285 Avenue Victor Hugo, 26000 Valence, Frankreich
Öffnungszeiten: von 12 Uhr bis 14 Uhr und von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr
Kleiderordnung: gehoben
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Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch kulturelle und gastrosophische Reisen durch Frankreich, auch Auto-, Motorrad- und Fahrradreisen -, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.
Blois, Frankreich (Roads’R’Us). Grüne Flussauen umrahmen die träge dahin strömende Loire. Nie hat man offenbar versucht, das flache Gewässer in größerem Stil schiffbar zu machen. So blieb die liebliche Flusslandschaft des Loire-Tales erhalten, die heute auf gut ausgebauten Uferwegen die Fahrradfahrer anlockt. Gerade im Sommer bietet diese reizvolle Naturlandschaft mit ihren prächtigen Königsschlössern ein ganz besonderes Erlebnis.
Stolz überragen die Türme der Stadt Blois diese Flussidylle. Unter ihnen ducken sich die Häuser der verwinkelten Altstadt, die sich um schmucke Straßen, Gässchen und Plätze herum gruppieren. Wenig pompös und ohne Allüren schmiegen sie sich harmonisch aneinander. So erwecken sie zunächst nicht den Eindruck, als handle es sich hier um das östliche Eingangstor zu jener Region, von der aus Frankreich einst regiert wurde, bevor Paris ihr den Rang als Regierungssitz streitig machte.
Die Funktion der Repräsentation erfüllt stattdessen das mächtige Schloss, das sich über den Dächern von Blois auftürmt. Seine unterschiedlich gestalteten Flügel, die den geräumigen Innenhof umschließen, legen Zeugnis ab von den jeweiligen Stilepochen, die sich hier im Laufe der Jahrhunderte vereinigten. Gleichzeitig wecken sie die Fantasie zu überlieferten historischen Ereignissen, die bis heute die Gemüter bewegen. Wie ein Krimi wirkt die Ermordung des Herzogs von Guise. Als Anführer der Katholischen Liga lockte man ihn während der Religionskriege hinter die Festungsmauern, um sich des Konkurrenten im Ränkespiel um die Königsmacht gewaltsam zu entledigen.
Und immer wieder ist es König Franz I., der sich hier wie kein anderer einen Namen machte. Einzigartiges Prunkstück seiner Bautätigkeit ist die im Renaissancestil errichteten weiße Wendeltreppe im Innenhof des Schlosses, von der aus sein Wappentier, ein Feuer speiender Salamander, den Betrachtern Respekt abnötigt. Diese Wirkung war natürlich beabsichtigt, denn immerhin setzte der französische König alles daran, seinem Rivalen Karl V. im Kampf um die Kaiserwürde zu übertrumpfen. Doch der Coup misslang, denn der Habsburger schnappte ihm diesen fetten Brocken vor der Nase weg.
Doch die abgrundtiefe Enttäuschung über das Scheitern der hochfliegenden Pläne barg auch etwas Gutes in sich. Denn aus der Frustration des Verlierers erwuchs der Plan, etwas zu erschaffen, das in seiner Pracht bis in die Ewigkeit Bestand haben sollte. So gab der König ein Bauprojekt in Auftrag, das mit seiner Dachkonstruktion als einer Symphonie aus Kuppeln, Türmen und Türmchen alles Bestehende in den Schatten stellen sollte.
Schon bald nahm das Wunderwerk mit Hilfe des künstlerischen Großmeisters Leonardo da Vinci unter dem wohlklingenden Namen Chambord Gestalt an. Besonders die doppelspiralige Wendeltreppe wollte nach ihrer Vollendung vorgezeigt werden. So sah sich der König in einer Mischung aus Stolz und gekränkter Eitelkeit veranlasst, seinen einstigen Konkurrenten Kaiser Karl V. an diesen Ort einzuladen. Dieser akzeptierte und soll sich laut Überlieferung sogar zu einem Lob herabgelassen haben. Mit diesem Pflaster auf die Wunde des verletzten Machtanspruches ließ es sich dann doch noch leben.
Gefühle verbanden Franz I. auch mit dem Schloss Amboise, in dem er einst aufgewachsen war. Gelegen auf einer Felskante hoch über der gleichnamigen Stadt an der Loire, verfügte das kraftstrotzende Wunderwerk über einen Turm, in dem sich eine schiefe Ebene in vielen Windungen spiralförmig nach oben schlängelte. Zwei Reiter konnten auf diese Weise in voller Rüstung nebeneinander auf den Burghof hinauf gelangen, ohne sich dabei auch nur zu berühren.
Und da sich die umliegenden Wälder mit ihrem Wildreichtum als ein hervorragendes Jagdgebiet anboten, wurde eine dem Heiligen Hubertus gewidmete Kapelle zum Hauptblickfang auf dem Burggelände. In ihren Glasfenstern durfte natürlich die Jungfrau von Orleans nicht fehlen und zu ihren Füßen – welch großmütige Anerkennung seiner Leistung! – das Grab von Leonardo da Vinci.
Als enger Freund und Vertrauter von Franz I. war er hier im Schloss gestorben, obwohl ihm der König in unmittelbarer Nähe mit Clos Lucé ein eigenes Schloss zur Verfügung gestellt hatte. Dort legte er einen heute noch existierenden parkähnlichen Garten an, dem er die Naturstudien vieler seiner Bilder entnahm. Mit Porträts wie dem der Mona Lisa oder der Dame mit dem Hermelin, angebracht in der luftigen Höhe der Baumkronen, wird noch heute das Andenken an den großen Künstler gewahrt.
Als das schönste aller Schlösser an der Loire jedoch gilt Chenonceau, das legendäre Schloss royaler Frauen, Witwen und Mätressen. Von seiner Intention her diente es weniger der Repräsentation als vielmehr dem Wohnkomfort. In großzügig gestalteten Gartenanlagen mitsamt einer eleganten Orangerie konnten sie allesamt stilvoll ihre Zeit genießen.
Das romantische Schloss, errichtet auf den Grundmauern einer ehemaligen Wassermühle, wölbt sich mit seiner Galerie über einen Kanal. Vor allem bezaubert es durch die Leichtigkeit, mit der die über das Wasser gewölbten Steinbögen das Gebäude tragen. So ist es auch heute noch ein Eldorado für Erholung Suchende, bei denen sich die Lieblichkeit des Ambientes herumgesprochen hat. Wahrlich, eine göttliche Landschaft, die dazu einlädt, zu „leben wie Gott in Frankreich“. Und wer wollte sich dazu zweimal auffordern lassen?
Anreise: Mit dem Motorrad oder Auto über Paris nach Blois; mit Bahn nach Paris (mit Thalys ab Köln), weiter nach Tours/Blois; mit Flugzeug über Paris, weiter mit der Bahn, dem Auto oder Motorrad.
Reisezeit: Die Loire lässt sich am besten in den Sommermonaten vom späten Frühling bis zum frühen Herbst genießen.
Vorstehende Reportage von Dr. Bernd Kregel wurde unter dem Titel „Wo Frankreich am französischsten ist – Die Loire im Glanz ihrer Schlösser“ am 8.4.2017 im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.
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