Porsche mit Riesenrückruf – Tausende Cayenne müssen in die Werkstätten

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Quelle: Pixabay

Stuttgart-Zuffenhausen, Deutschland (RoadsRus). Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte, dass Porsche eine illegale Abgas-Software in einem Dieselauto Porsche eingebaut und zum Einsatz gebracht habe. Dobrindt, ansonsten alle drei Affen in einem, ordnete an, Autos vom Typ Cayenne 3,0-Liter-V6-TDI rückzurufen. Nicht nur in Berlin schlug das am Donnerstag ein wie eine Bombe. Ferner sprach der CSU-Mann und Minister von einem Zulassungsverbot für die dicken Dinger und Dreckschleudern.

Die Unschuld von Zuffenhausen

Darauf zu kommen, das Porsche nicht die Unschuld von Zuffenhausen ist, das war wirklich nicht schwer. Das hätte Dobrindt früher sehen, hören und sagen können. Warum? Ganz einfach, Porsche verwendet für die Cayenne mit Diesel Motoren einer anderen Tochter von Volkswagen. Richtig, von Audi.

Den Lug und Betrug will man bei Porsche jüngst höchstselbst bemerkt und dem Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt haben. Das Kraftfahrt-Bundesamt als Bundesbehörde ist wiederum dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstellt. Also Dobrindt.

Genau. Deswegen konnte Dobrindt, der – wie gesagt – alle drei Affen in einem vereint -, am Ende nicht anders, um sich nicht erneut der absoluten Lächerlichkeit preiszugeben. Und dieses Mal hätte wirklich jeder Depp gelacht.

Doch öffentlich räumten Männer bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen das Desaster erst am gestrigen Freitag ein.

Warum? Richtig, die Manager bei Porsche mussten nun bekanntgeben, was der Minister bei Merkel wollte. So ist das, wenn ein Stein ins Rollen gerät.

In Bezug auf den 3,0-Liter-V6-TDI-Modelle des Cayenne sollen europaweit rund 21.500 Fahrzeuge betroffen sein, die laut Dobrindt am Donnerstag, „eine unzulässige Software in der Abgasreinigung“ hätten.

Simulation und Selektion

Warum nur Porsche? Richtig, warum nur Porsche! Was Dobrindt bisher nicht erklären konnte, das fragen sich viele. Warum wird nur Fahrzeugen von Porsche die Zulassung entzogen? Die Betriebserlaubnis in Bezug auf – siehe oben – „eine unzulässige Software in der Abgasreinigung“ hätte auch anderen Autofahrern der Berliner Republik entzogen werden müssen. Warum selektiert Dobrindt? Ist das wieder nur eine Simulation von Politik? Keine Frage: Der Porsche Cayenne mit dem 3,0-Liter-V6-TDI-Motor wird nur von Tausenden Männern und Frauen gefahren. Würde Dobrindt nicht selektieren und simulieren, dann wären Millionen betroffen.

Weitere Fragen drängen sich nach den letzten Stunden auf. Warum behauptet Dobrindt ausdrücklich, dass, wie es in „Spiegel-Online“ (27.7.2017) heißt, das Kraftfahrt-Bundesamt es gewesen sei, „das die Betrugssoftware bei Untersuchungen … gefunden habe“? Wie gesagt: „Den Lug und Betrug will man bei Porsche jüngst höchstselbst bemerkt und dem Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt haben.“

Rollende Rechner auf vier Rädern

Nicht nur Autopapst Ferdinand Dudenhöffer, der als Professor seit 2008 an der Universität Duisburg-Essen lehrt und vor 1990 die Abteilung Marktforschung und Vermakrtungsstrategien der Porsche AG leitete, zudem bei Peugeot und Citroën arbeitete, findet, dass das „jeden Tag schlimmer“ werde. Dudenhöffer fordert den Ausstieg aus der Dieseltechnologie.

Doch Kraftwagen ohne Diesel, ohne Benziner, ohne Verbrennungsmotoren sind am Ende nur noch rollende Rechner auf vier Rädern. Smartphones zum Drinsitzen für den Asphalt der Autostraßen dieser Welt können alle bauen. Richtig, das wäre das Ende von Deutschland als Autoland.

Volvo, der dem chinesischen Konzern Geely gehört, kündigte bereits an, sich vom Diesel zu verabschieden. Wer verkündet das Ende von Dieselmotoren in seinen Automobilen als nächstes?