„VW-Transporter helfen Geld verdienen“ – Annotation zum „VW-Bus“-Buch mit dem Untertitel „Road To Freedom“

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© earBooks/Edel

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Wohl wahr, der VW-Bus mit den Modellen T1 und T2 war ein echter Volkswagen (VW), weil auch eine Menge Volk reinpasste. Der VW-Bus war der zweite zivilie Wagen aus Wolfsburg und nach dem zweiten Weltkrieg ein gutes Gebrauchtfahrzeug (nicht nur für den besonderen Beischlaf) für fröhliche Friedensfreunde.

Das Buch „VW Bus – Road To Freedom“ zeigt den Bulli als Fahrzeug in allen „runden“ Facetten, vor allem aber als T1, der von 1950 bis 1967 gebaut wurde, und T2, der von 1967 bis 1979 hergestellt wurde (danach wurden die VW-Busse eckig, kantig und klobig). Zu danken haben wir das Buch Jos Bendinelli Negrone, der sich um alles von der Konzeption des Buches bis zur Auswahl der Musik kümmerte.

Die ersten VW-Busse, die ab 1950 in Serie gebaut wurden, nachdem 1948 der erste Prototyp das Licht der Welt erblickte, waren noch recht spartanisch und auf das Nötigste und Wichtigste ausgelegt. Bunt war nur die Bemalung der Letzverwerter, die aus dem Nutzfahrzeug einen Love-Bus bastelten. Der Ursprung des VW-Busses geht laut Wikipedia auf den „für Transporte innerhalb des VW-Werkes gebauter Plattenwagen“ zurück und eine Zeichnung von Ben Porn (senior), einem Importeur von VW in Holland, der die Idee für den VW-Bus gehabt haben soll. Diese Zeichnung befindet sich am Anfang des Buches.

Doch Wissenswertes wie in Wikipedia fehlt dem Buch, das nicht nur aus Bildern besteht. Zitate von Jimi Hendrix über John Lennon und Jim Morrison bis Henry David Thoreau in großen Buchstaben schmücken famose Fotos als blödes Beiwerk. Weder werden sie erklärt, noch erklären sie wirklich was war. Sie sind und bleiben schnöde Schnipsel, die wie wahllos ins Werk gekleckst wurden. Ja, das ist schon eine Schmiererei.

Einer der wenigen Sätzen zur Sache befindet sich in den Bilder: „Zwei Wagen in einem – VW-Kombi“ oder „VW-Transporter helfen Geld verdienen“. Selten wurde in der Welt der Werbung etwas prägnanter auf den Punkt gebracht, während der VW-Bus als „Motor des Wirtschaftswunders“ oder als „Ikone der Hippie-Kultur“ wieder verklärt wird. Das formulierte wieder ein Schmierfink, der die Finger hätte davon lassen sollen.

Ein „Track Listing“ in Englisch und eine Liste der VW-Busse in Englisch und Deutsch beenden das Buch.

Kurzum: Das Buch ist nicht besonders gut sondern nur nett gemacht. Immerhin. Wer mehr wissen will als bunte Bilder betrachten und in Erinnerung schwelgen, der surfe nicht auf der Welle der Liebe sondern zu Wikipedia.

http://de.wikipedia.org/wiki/VW-Bus

Bibliographische Angaben

VW Bus, Road to Freedom, mit 16 legendären Flower-Power-Hits als MP3-Download, earBooks, Web: www.earbooks.net, Verlag: Edel Germany, ISBN: 978-3-943573-14-5, Preise: 19,95 EUR (D), 20,60 EUR (A)

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Ted Prudenter wurde am 12. Mai 2015, um 14:51 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.