Lugang, Taiwan (Roads’R’Us). „Aber nein“, beteuert Meister Wu Dun Hou, der als Malerlegende den Buddhismus schon seit vielen Jahrzehnten künstlerisch durchdrungen hat. Seine Malerwerkstatt liegt in der Küstenstadt Lugang, wo sich auf der Terrasse kunstvoll verzierte Lampions harmonisch im Abendwind wiegen. Soeben tritt er mit einem gewinnenden Lächeln heraus auf die Terrasse seines Hauses. Längst hat er, wie er stolz gesteht, sein 90. Lebensjahr vollendet. Und doch hat das Leuchten in seinen Augen nichts von seiner ursprünglichen Intensität eingebüßt. Wie viele Andere ließ sich selbst Lady Gaga, so beweist ein Foto am Hauseingang, von diesem sympathischen Blick verzaubern.
Und natürlich auch von den kunstvollen Motiven eines 74 Jahre währenden erfolgreichen Berufslebens als Laternenmacher. So schmerzt es ihn besonders, wenn heute im Zeitalter der Massenproduktion kaum noch jemand bereit ist, einen angemessenen Preis für diese handwerkliche Kunst zu bezahlen. Was unter anderem dazu führte, dass nur noch einer seiner fünf Söhne es wagt, sein künstlerisches Erbe anzutreten.