Von null auf hundert oder Opel Astra mit Euro 6d-TEMP-Diesel

0
483
Opel Astra
Astra 1.6 BiTurbo Diesel. © Opel Deutschland GmbH, Foto: Thorsten Weigl

Frankfurt am Main, Deutschland (Roads’R’Us). Es gab Zeiten, da wurden Motoren wie folgt vorgestellt: Aus dem Stand meistert die Maschine Mann und Maus von null auf hundert in neun Sekunden. Genauer: 9,0 Sekunden. Super. Superdiesel.

Heute wird der Motor unter der Haube Triebwerk genannt und das soll kompakt und reibungsarm sein. Mit der Armut geht es gleich weiter: verbrauchsarm sei er, der Diesel.

Und zwar laut Hersteller wie folgt: „Kraftstoffverbrauch gemäß NEFZ: innerorts 6,6-6,1 l/100 km, außerorts 4,4-4,1 l/100 km, kombiniert 5,2-4,8 l/100 km, 137-127 g/km CO2;; Kraftstoffverbrauch Sports Tourer: innerorts 6,6-6,3 l/100 km, außerorts 4,4-4,2 l/100 km, kombiniert 5,2-5,0 l/100 km, 137-131 g/km CO2 Kraftstoffverbrauch gemäß WLTP: kombiniert 5,8-5,2 l/100 km, 153-135 g/km CO2.“

Nicht, dass verschwiegen werden würde, dass „der 110 kW/150 PS starke Spitzendiesel … mit sequenzieller zweistufiger Turboaufladung“ fahren und „aus großem Lader mit fester Turbinengeometrie bei niedrigem Druck und kleinem Hochdrucklader mit variabler Geometrie“ bestehen würde, doch herausgestellt wird bereits in der Überschrift seine Armut bei Abgasen beziehungsweise, dass er ein Euro 6d-TEMP-Diesel sei.

Und dass diese Abgasnorm Euro 6d-TEMP „auch Fahrsituationen des realen Straßenverkehrs“ berücksichtigen würde, das wird gleich hinterhergeschoben. Falsch ist das nicht.

Doch wahr ist wohl auch, dass der Selbstzünder „bei Überholvorgängen im fünften Gang … in gerade einmal 7,1 Sekunden von 80 auf 120 km/h“ zieht und er „die Spitzengeschwindigkeit … bei 225 km/h“ erreicht.

Oder will der Mann seine Maus etwa damit beeindrucken, dass im SCR-System mit AdBlue-Einspritzung die im Abgas enthaltene Stickoxide (NOx) hocheffizient neutralisiert werden und die wässrige Harnstofflösung im SCR-Kat mit den vom Motor emittierten Stickoxiden zu ungiftigem Stickstoff und Wasser „reagieren“ würde. Wer das liest, der möchte sich abreagieren. Harn, Urin … was soll die Scheiße? Von null auf hundert, darauf kommt es an!

Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Opel Deutschland GmbH unterstützt.