Janz jewaltig Jazz – und zwar von Honda

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© Honda

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Hört man Jazz und sieht man Sunset Orange, dann denkt man unweigerlich an die Musik, die in der Stadt am Delta des Mississippi zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts entstand und in nach dem zweiten Weltkrieg als New Orleans Revival eine Wiedergeburt erlebte.

Mit dem Jazz des Autoherstellers Honda ist das anders. Von Wiedergeburt kann keine Rede sein, im Gegenteil, alle paar Jahre erlebt die 1983 in Europa als City eingeführte Kombilimousine einen Generationswechsel. Weil das City nicht zählte, gilt der im Frühjahr 2002 in Europa eingeführte Honda Jazz als erste Generation. Folglich kam die dritte Generation im Herbst 2015 hierzulande in die Autohäuser. Mit knapp vier Metern Länge, eineinhalb Metern Höhe und beinahe einssiebzig Metern Breite ist der Personenkraftwagen nicht gerade groß, auch wenn das Gefährt um 9,5 cm Länge gewachsen ist, wobei der Radstand auf 2,5 Meter gesteigert wurde. Aber das Auto ist geräumig.

Der erste Eindruck: da steht ein Raumgleiter auf Rädern, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger mehr Ecken und Kanten, aber auch Dellen und Rillen zeigt. Potsdaus, er liegt auch flacher auf der Piste liegt – wie ein Rennwagen. Er sieht also flott und frech aus. Vermutlich wollen seine Fahrer, die nicht gerade die Jüngsten sein dürften, so und nicht anders gelten. Honda selbst beschreibt das Ganze als „raffinierter kleiner Bursche“.

Nicht nur außen, auch innen sei der Kerl „komplett überarbeitet“ worden, um „mehr Platz für Sie und Ihre Passagiere“ bieten zu können. Das angeblich „beste Raumangebot seiner Klasse“ bietet mir und den Meinen vorne und hinten die „Kopf- und Beinfreiheit“, die ich erwarte. Damit steche der Jazz „in der Kleinwagenklasse alle Konkurrenten aus“. Kann man so sagen.

Zur Markteinführung verkündete Projektleiter Makoto Konishi forsch: „Wir bieten sogar mehr Innenraum als eine aktuelle Mercedes S-Klasse.“ Wenn jetzt auch noch die Sternfahrer zu Honda wechseln, kann dann der Daimler dichtmachen?

Der Innenraum sei laut Konishi „um fast zwölf Zentimeter verlängert“ worden, weil die Sitze wie in Flugzeugen dünner wurden. Die Magic Seats nennt Honda „ausgeklügelt“ und sitzen kann man darauf auch ordentlich. Vorne sind beide Sitze beheizbar. Außerdem kann man die Sitze hinten wie im Kino nach oben umklappen, um Stauraum zu gewinnen. Wenn man die ganz hintere Sitzbank zudem einklappt, dann wächst der Kofferraum nicht nur für Koffer nach Herstellerangaben von 354 Liter auf 1314 Liter.

Kommen wir im Auto von hinten nach vorne und also zum Motor. Der neue Jazz sei mit dem „effizienten 1.3 Liter i-VTEC-Motor ausgestattet, der 75 kW (102 PS) bringe und auf der „Earth Dreams“-Technologie von Honda basiere. Er verbrauche nur 4,6 Liter auf 100 Kilometer. Bei meinen Fahrten schien ein wenig die Kraft bei niedrigen und mittleren Drehzahlen zu fehlen, dafür war der Verbrauch (Super bleifrei E10, 95 ROZ) und also recht niedrig. Die Gänge legte ich mit einem Sechs-Gang-Schaltgetriebe ein. Das ging gemütlich und geschmeidig. König Kunde kann aber auch ein Automatikgetriebe wählen. Dann sei laut Honda bei dem Benziner der kombinierte Kraftstoffverbrauch mit (4,9-4,6 l/100 km) sowie der CO2-Ausstoß (114-106 g/km) noch etwas niedriger. Der Honda Jazz mit Drei-Wege-Katalysator erfüllt die Abgasnorm EURO 6.

Bemerkenswert ist, dass Honda für den Jazz serienmäßig einen City-Notbremsassistenten bietet, der in verkehrsberuhigten Zonen funktioniert, sowie einen adaptiven Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, der Verkehrsschilder zu erkennen scheint und abbremst. Beeindruckend. Das ist in dieser Klasse wirklich unüblich.

Das Navigationssystem ist mit Sieben-Zoll-Touchscreen Infotainmentsystem inklusive Garmin Navigationsfunktion und CD-Player ist MP3-fähig, hat Internet-Radio, Internet-Browser und App-Integration. Shoppen beim Fahren ist also durchaus drin.

Je nach Ausstattungsvariante (Trend, Comfort oder Elegance) und Getriebe variieren die Preise zwischen 15.990 Euro und 20.290 Euro.

Die Leistungen zu den Preisen ist für den geräumigen Fünftürer samt satter Serienausstattung Musik in meinen Ohren. Anders gesagt: Das alles ist janz jewaltig Jazz – und zwar von Honda.