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14.05.2025 11:21
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Oben das Restaurant „Beast“ und unten das Pressecafé „Costa“

Das Restaurant "Beast" über dem "Pressecafé" in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Neueröffnung im zweistöckigen „Pressecafé“ unweit vom Berliner Alexanderplatz. Alexander Freund eröffnet im August den Steakclub „Beast“ im Obergeschoss und zeitnah das „Pressecafé“ im Untergeschoss, das seit 2019 im Dämmerschlaf ruhte. Der 48-jährige gebürtige Naumburger an der Saale ist Vollblutgastronom. Er betreibt mehrere Restaurants und Projekte in Berlin. Zu diesen gehören unter anderem das „Strandbad Grünau“, welches 1908 als erstes Familienbad öffnete, das „Jäger & Lustig“ im Friedrichshain, das „Fischer & Lustig“ im Nikolaiviertel und das „Pirates“ an der Spree, gelegen im historischen Mühlenspeicher von 1907 nahe der Oberbaumbrücke.

Alle seine Betriebe befinden sich in denkmalgeschützen, einzigartigen Häusern. Freund hat eine klassische Restaurantfachausbildung absolviert. Berufliche Stationen waren zuerst das Berliner Interconti, danach folgten Erfahrungen in der Schweiz auf einem Kreuzfahrtschiff und weitere Stationen, bis er sich 1999 mit dem Restaurant „Dante“ am Hackeschen Markt und „Beachclubs“ selbstständig machte.

Im Restaurant „Beast“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024
Im Restaurant „Beast“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024
Im Restaurant „Beast“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024
Im Restaurant „Beast“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Sein neuestes Projekt „Beast“ im Pressecafé ist ein hippes, gut designtes Restaurant mit fantastischem Ausblick an einem historischen Ort mitten in Berlin, welches es so nicht noch einmal gibt. Alexander Freund hatte das Gebäude inspiriert und er war Fan von Gerhard Spitzer, „welcher hier das ‚Escados‘ betrieb und offensichtlich mit seinen Steaks bekannter war als ‚Blockhaus‘ und ‚Maredo‘ zusammen“, so Freund. Vor einigen Jahren sei es kein Problem gewesen, ein reines Steakhaus zu führen, aber heute müsse man sich etwas breiter aufstellen auf Grund der geänderten Ernährungsgewohnheiten, meint Alexander Freund, der vegane Gerichte in die Speisenkarte integrierte, darunter Tatar aus der Bete oder Spitzkohl aus dem Beefer.

„Wir wollen nicht ‚Grill Royal‘ werden, sondern ein Restaurant für Jedermann sein und begrüßen gerne alle im Beast“, meinte Alexander Freund.

© Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Ein Dry Ager befindet sich sichtbar im Restaurantbereich. Hier reift Regionales aus Schleswig-Holstein, kanadischer Bison, US-Beef, irisches und australisches Fleisch. Eigene gelabelte Weine von der Durbacher Winzergenossenschaft und ein speziell gebrautes deutsches Craft-Beer-Bier aus einer Thüringer Brauerei werden angeboten.

Abends wird das „Beast“ ab 17 Uhr geöffnet und an den 290 Sitzplätzen inklusive dem Barbereich wird bis circa 21 Uhr ein normales Restaurant-Geschäft betrieben.

Danach gibt es Klaviermusik mit Gesang in klassischer Clubatmosphäre.

Im Restaurant „Beast“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Der Raum sei, so Freund, bewusst zweigeteilt, damit die Gäste nicht nur zum Essen kommen, sondern ebenfalls die große Auswahl an Cocktails genießen können. Der terrassenartige Innenraum bietet von allen Plätzen einen unverbauten Blick aus der großen Fensterfront.

Im „Beast Berlin“ werden zur Zeit fünf Köche ausgebildet. „Wir bilden unseren eigenen Nachwuchs mit Blick in die Zukunft betriebsbezogen aus“, sagt Freund. Der Gastronom ist an einem georgischen Azubi-Projekt, bei dem die meisten Lehrlinge bereits eine Vorausbildung in der georgischen Hotelfachschule vorweisen können, beteiligt. Momentan funktioniert es gut mit der Personalthematik. Faire Bezahlung, Nachtzuschläge, Sonntagszuschläge, Messergeld als steuerfreien Zuschlag, Schulgeld, ein modernes Arbeitsumfeld und eine flache Führungshierarchie werden konsequent verfolgt.

Am Gebäude darf seit vier Jahren aus Denkmalschutz-Gründen keine weitere Außenwerbung angebracht werden. Nur „NO STEAK NO LIFE“ an der Fensterfront wurde erlaubt und bezieht sich ausschließlich auf den Steakclub, das Restaurant „Beast“.

Das „Pressecafé“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Im großzügig gestalteten, unterhalb befindlichen Pressecafé „Costa“ stehen 100 Innenplätze und fast 350 Außenplätze den Gästen zur Verfügung. Hier werden eine reichhaltige Auswahl an Getränken, verschiedene Kuchenspezialitäten und wechselnde Tagesgerichte angeboten.

Das „Pressecafé“ am Alexanderplatz war ein bekannter Treffpunkt im Osten Berlins und in der DDR, insbesondere für Journalisten und Intellektuelle. Untergebracht im Erdgeschoss des Hauses des Berliner Verlages, am Alexanderplatz 5. Es eröffnete am 4. November 1967 und wurde schnell zu einem populären Ort, nicht nur wegen seiner zentralen Lage, sondern auch wegen seiner besonderen Atmosphäre und seines Angebots. Bekannt aber auch wegen seiner modernistischen Innenausstattung, die sich stark von anderen gastronomischen Einrichtungen in der DDR abhob und für die damalige Zeit sehr ansprechend war. Viele Journalisten, Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle zogen das Café an. Es diente als Treffpunkt für Diskussionen, Informationsaustausch und um zu Netzwerken. Hier wurden oft politische und kulturelle Themen besprochen und es war ein Ort, an dem man auf dem neuesten Stand der Ereignisse bleiben konnte.

Das „Pressecafé“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

In der DDR war das „Pressecafé“ mehr als nur ein gewöhnliches Café. Es war ein Ort des freien Austauschs innerhalb der Grenzen des Möglichen und Erlaubten und somit ein wichtiges Element der Kulturszene in Ost-Berlin. Neben typischen Café-Spezialitäten wie Kaffee und Kuchen bot das Pressecafé auch verschiedene Zeitungen und Zeitschriften an, die direkt vor Ort gelesen werden konnten. Dies trug zur besonderen Anziehungskraft des Cafés bei. Das Pressecafé existierte bis in die Zeit nach der Wende und wurde in den Jahren der Transformation Berlins nach der Wiedervereinigung geschlossen. Es bleibt in der Erinnerung vieler Menschen, die die DDR-Zeit miterlebt haben, als ein symbolträchtiger Ort. Die zentrale Lage nahe am Ost-Berliner Alexanderplatz, einem der wichtigsten Plätze in der ehemaligen DDR, machte das Pressecafé leicht zugänglich und zu einem belebten Treffpunkt.

Das „Pressecafé“ in Berlin. © Foto/ BU: Klaus-Dieter Richter, Ort und Datum der Aufnahme: 26.7.2024

Nach der Wende 1989 befand sich in den Räumen das Steakhaus „Escados“, und jetzt, nach einer Zeit des Leerstandes, erwachen die Räumlichkeiten zu neuem Leben. Das Restaurant „Beast“ und das Pressecafé „Costa“ sollen zu einem neuen Treffpunkt an dieser exponierten Lage werden.

Wenn durch Berlin reisen, dann im Restaurant „Beast Berlin“ und im Pressecafé „Costa“ speisen.

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An der Nordseeküste zwischen Elbe und Weser – In und um Cuxhaven kommen Feinschmecker auf einen guten Geschmack

Wattenmeer bei Cuxhaven. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Cuxhaven, Niedersachsen, Deutschland (Weltexpress). Das beginnt in Cuxhaven selbst mit der Fischmeile entlang des Alten und des Neuen Fischereihafens an der Elbe. Hier in den Backsteingebäuden an den Kaianlagen reiht sich Fischrestaurant an Fischrestaurant, mit so klangvollen Namen wie Fischhus, Fischkiste, Fischbörse oder Seeteufel, nur unterbrochen von Fischverkäufen, Andenkenläden und 15 Infotafeln, die Wissenswertes über die Cuxhavener Fischindustrie vermitteln.

Für Gourmets kocht Sternekoch Rennhack

Cuxhaven hat aber auch für den Gourmet ein Angebot, das man als Fan von gutem Essen kaum ablehnen kann: Das Badhotel Sternhagen mit zwei Restaurants sowie einer Bar mit Bistro, ausgestattet mit fünf Sternen und einem S sowie mit dem Sternekoch Marc Rennhack. Auf der Speisekarte klingen die Edel-Speisen dann so:

Hauptgang im Badhotel Sternhagen. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024
  • Hauptgang: Gebratenes Nordsee-Kabeljaufilet unter einer Haube von Frühlingskräutern mit Hummersauce dazu grüner Spargel und hausgemachte Rote Bete-Tagliolini
Dessert im Badhotel Sternhagen © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024
  • Dessert: Beeren gratiniert mit einer Quarkhaube und hausgemachtem Erdbeersorbet

Aber die Gäste kommen nicht allein wegen der exquisiten Küche in das Hotel. Sie lockt auch der einzigartige Panoramablick von den Tischen auf die Nordseeküste. Besonders schön die Sonnenuntergänge am Horizont hinter dem weiten Wattenmeer.

Kutterhafen Spieka-Neufeld. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024
Die Krabbenpul-Maschine von Alwin Kocken. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024
Ganz frisch: Brötchen mit Nordseekrabben. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Der Panzerknacker mit seiner Krabbenpul-Maschine

Eine gute Möglichkeit, die Vielfalt der kulinarischen Angebote zu entdecken, bietet der rund 59 Kilometer lange Radweg „De Küst“, der von Cuxhaven zu den Kutterhäfen entlang der Wattenmeer-Küste führt. Der kleine Fischerort Spieka-Neufeld steht für eine Delikatesse der Nordsee, die auf keiner Speisenkarte fehlen darf – die Nordseekrabbe. Eigentlich ist sie keine Krabbe, sondern eine Garnele, fettarm, eiweißreich, mit Mineralien und Vitaminen – für viele ein Leibgericht, am Spieß, auf Brot, mit Spiegelei oder Rührei oder mit Bratkartoffeln.

Gleich hinter dem Deich steht die Krabben-Großhandlung Alwin Kocken. Er hat für das mühevolle Pulen des Krabbenfleisches aus dem Panzer der Krabbe Anfang der 70er Jahre eine Krabbenschälmaschine erfunden und gebaut. Sie funktioniert und arbeitet bis heute. Die regionalen Zeitungen bezeichneten den Krabbenhändler und Erfinder Kocken gern als Panzerknacker. Allerdings ist die Ausbeute an Krabbenfleisch durch die maschinelle Bearbeitung um ein Viertel geringer als mit der Handarbeit. Da ist es mittlerweile für Teile der verarbeitenden Industrie preisgünstiger, die Krabben mit billigst Arbeitskräften in Marokko schälen zu lassen. Doch viele Kunden kaufen lieber die frischen und weniger konservierten Krabben, gepult oder ungepult. Für sie hält der Krabbenhändler selbstverständlich einen Imbiss bereit. Die Spezialität ist ein Brötchen, belegt mit frisch geschälten Krabben.

Bianca Holst empfängt im „Melkhus“. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Den Geschmack im Melkhus wieder entdecken

Am „De Küst“ Radweg liegt auch die Fahrrad-Gaststätte Melkhus. Hier findet der Besucher nicht nur ein gemütliches kleines Ausflugsziel in einem grünen Garten, sondern auch Milchprodukte der Molkerei Hasenfleet in vielen Variationen. Die vor mehr als 100 Jahren gegründete kleine Molkerei, angesiedelt in Oberndorf zwischen Cuxhaven und Stade, hat sich weder von den Zeitenwenden noch von großen Milchkonzernen unterkriegen lassen und behauptet sich dank einer Genossenschaft von 35 engagierten Landwirten der Landkreise Cuxhaven und Stade.

Die Landfrau Bianca Holst hat sich darauf spezialisiert, auf ihrem kleinen Hof in Manufaktur die Hasenfleeter Milch zu verschiedenen Milchprodukten zu verarbeiten wie Joghurts oder Quark. „Ein besonderer Verkaufsschlager ist das Butterfass, gebuttert nach altem Sauerrahm-Rezept. Da erfahren viele Kunden, wie Butter schmecken kann und werden Stammkunden“, so Bianca. „Sie sagen dankbar, sie haben ihren Geschmack wiederentdeckt.“

Reibekuchen mit Röhrkohl. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Röhrkohl – einfach einzigartig im Geschmack

Die Region hat auch ein ganz außergewöhnliches, exotisches Gemüse zu bieten: Den Röhrkohl. Er sieht dem Schnittlauch ähnlich, man kocht ihn wie Grünkohl, manche essen ihn mit Milch oder als Beilage. Er wächst in dem Fischerort Wremen auf den Salzwiesen und darf nur von Anfang Mai bis Mitte Juni auf dem Gebiet des Naturparks geerntet werden. Und da er auf der roten Liste geschützter Pflanzen steht, gibt es noch zusätzlich die Verordnung, dass nur Bürger aus Wremen, die hier geboren und aufgewachsen sind, den Röhrkohl ernten dürfen, und auch nur für den Eigenbedarf. Der Verkauf ist streng untersagt.

Der vor 300 Jahren gegründete älteste Gasthof von Wremen „Zur Börse“ hat als einziges Restaurant eine Sondergenehmigung, Röhrkohl in seinen Speisen einzusetzen. Der traditionsbewusste Gastwirt Björn Wolters begann schon vor 25 Jahren, den Röhrkohl aus der Vergessenheit zu holen. Ständig kreiert er neue Rezepte. Wolters schwärmt: „Der Röhrkohl ist einfach einzigartig im Geschmack, mit einem Hauch von Koriander, sogar ein wenig süss und in der Küche sehr flexibel einsetzbar, auch weichgekocht.“ Zu seinen Favoriten gehört der Reibekuchen mit Röhrkohl. Wer dieses Gericht kostet, versteht warum.

Die Salzwiesen bei Wremen, bewachsen vom Röhrkohl. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Das riesige Büfett für die Wasservögel

Alle Wege in der Region führen an das Wattenmeer der Nordseeküste. Hier präsentiert Cuxhaven den zum UNESCO Weltnaturerbe gehörenden Nationalpark Wattenmeer, der von den nördlichen Niederlanden, entlang der deutschen Nordseeküste bis nach Dänemark reicht. Er erstreckt sich über 500 Kilometer Länge und umfasst eine weltweit einzigartige Wattfläche von fast 12.000 Quadratkilometern. Besonders beliebt ist das Wattwandern, der unvergleichliche Spaziergang auf dem Meeresboden. In immer wiederkehrendem Wechsel fällt das Watt zweimal täglich trocken, um dann wieder vom Meer überspült zu werden. Für den Touristen wird eine große Zahl von Watt-Führungen angeboten, vom „Schnupperwatt“ – einer zweistündigen Kennenlerntour – bis zur vierstündigen Wanderung zur Insel Neuwerk.

Das Prachtexemplar eines Wattwurms. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Im Meeresboden ist ein unermesslich großes Tierreich zu finden, erklärt unsere Wattführerin Gabi von „Wunderwelt Watt“. Sie ist mit einer Forke bewaffnet, um uns die Tierwelt aus dem Wattboden näher zu bringen. Denn beispielsweise der Wattwurm „wohnt“ 30 Zentimeter tief. Auf einem Quadratmeter Schlick sind allein etwa 100.000 bis 150.000 klitzekleine Schlickschnecken zu finden und, wenn man genau schaut, auch ohne Mikroskop zu sehen. Darüber hinaus sind bei Ebbe auch Seepocken, Strandkrabben, Muscheln und Wattwürmer zu entdecken. Es ist für die Watt- und Wasservögel ein riesiges Büfett angerichtet. Sie tanken hier Energiereserven für ihren langen Zug zwischen den Brutgebieten im Hohen Norden und den Gebieten zum Überwintern in südlichen Gefilden. Und plötzlich hat Wattführerin Gabi den von ihrer Wandergruppe erwarteten Fund ausgegraben. Das Prachtexemplar eines dicken schwarzen Wattwurms, auch Pierwurm (Arenicola marina) genannt, liegt auf ihrer Hand und muss nun als Fotomotiv herhalten.

Wandern im Wernerwald. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Cuxhaven, 2024

Genuss-Wandern im Wernerwald

Hier an der Nordseeküste rund um Cuxhaven kann der Tourist nicht nur mit Genuss wandern, sondern am Genuss-Wandern teilnehmen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine von Manuela Bleek im Jahr 2016 ins Leben gerufene Initiative, die inspirieren will, die Natur zu entdecken. Organisiert wird das Genuss-Wandern unter anderem vom Badhotel Sternhagen für seine Gäste, aber auch für interessierte Urlauber.

Wenn man auf schmalen Wegen durch die abwechslungsreiche Landschaft des etwa 320 Hektar großen Wernerwaldes wandert, vorbei an sehr alten Bäumen, Mooren und klaren Bächen, dann kann man die Natur in ihrer Pracht erleben und dem Alltag entfliehen. Manchmal lugt auch das Wattenmeer durch Büsche und Bäume.

Dann ist ein kleiner Rastplatz im Wald erreicht für das kulinarische Genießen. Ein winziger Gaskocher wird aufgebaut. In der Pfanne braten Würste aus dem Fleisch von Wildschweinen und Damwild, die extra von einem Jäger geliefert wurden. Die Genuss-Wanderer erleben ein ganz neues „Bratwurst“-Gefühl. Dass einer der Höhepunkte von kulinarischen Spaziergängen an der Nordseeküste ein Picknick mit edelsten Wildfleisch-Bratwürsten sein kann – das wird wohl auch so manchen Touristen überraschen.

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Speisen wie ein Konsul – Das Restaurant Le Consulat in Berlin

"Le Consulat" in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Der Konsul (lateinisch consul), war derjenige, der das höchste Amt im Römischen Reich erreichte. Die Konsuln, die von der comitia centuriata enannten Volksversammlung gewählt wurden, waren die höchsten Beamten Roms. Lucius Iunius Brutus gilt als der erste Konsul Roms. Konsule gehörten damals dem Stand der Patrizier an, also der adeligen Oberschicht im antiken Rom.

Der Begriff Konsul und Konsulat hat sich bis heute gehalten. Bekannt ist vor allem das Französische Konsulat. Vom 10. November 1799 bis zum 1. Dezember 1804 reagierte Napoleon Bonaparte als Erster Konsul, bis er dieses höchstselbst beendete, indem er sich am 2. Dezember 1804 zum Kaiser krönte und das Erste Kaiserreich das Französische Konsulat ablöste. Der Übergang vom Direktorium zum Konsulat erfolgt übrigens durch einen Putsch. Der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII vom 9. November 1799 markiert das Ende der Französischen Revolution. Die französische Küche ist geblieben, obwohl sie auch eine Revolution erfuhr, so daß von einer Haute Cuisine und Grand Cuisine die Rede ist, sondern von einer Nouvelle Cuisine.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Haute Cuisine, Grand Cuisine und Nouvelle Cuisine

Für die gehobene Küche im vergrößerten Westfrankenreich beziehungsweise die hohe Kochkunst stehen namhafte und weltberühmte Köche wie Marie-Antoine Carême und Auguste Escoffier sowie der Gastrosophen und Autor Jean Anthelme Brillat-Savarin mit seinem Werk „La Physiologie du Goût“. Die Zeit der Haut Cuisine ist die des 18. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution von 1789 bis 1799.

Die Köche, die beim Adel in Lohn und Brot standen, mußten sich als Arbeitslose anschließend selbständig machen. Sie gründeten Restaurants. Die Grande Cuisine, die auch als Cuisine classique bezeichnet wird, hielt gut und gerne 170 Jahre und also bis 1971. Die Nouvelle Cuisine ging ebenfalls vom République française genannten Reich der Franken aus. Ihr wohl berühmtester Koch ist Paul Bocuse, der am 11. Februar 1926 in Collonges-au-Mont-d’Or bei Lyon geboren wurde und dort am 20. Januar 2018 starb. Kenner und Kritiker, die seinerzeit etwas auf sich hielten, kehrten wenigstens einmal in ihrem Leben im weltbekannten Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges ein.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Le Consulat

Wer im „Le Consulat“, das eine Mischung aus Bistrot und Restaurant im Herzen Charlottenburgs sein solle, einkehrt, der dürfte sich wundern, daß kein Blau, Weiß und Rot zu finden ist, aber viel Grün und edler Glanz. Adrett gekleidete Kellner tragen zum gehobenen Ambiente bei.

Horsd’œuvre

Die Köche im Berliner Restaurant Le Consulat lassen Brillat-Savarin zwar nicht links liegen, scheinen sich aber an Bocuse zu orientieren. Zu den Horsd’œuvre genannten Vorspeisen zählen Parfait aus Geflügelleber im Glas – mit einer Note Cognac, pavé au levain, poivre rose. Die „Escargots à la bourguignonne“ sind sechs Schnecken an der Zahl, die nach Burgunder Art in Kräuterbutter gratiniert werden.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Délices de la Mer

Des Délices de la Mer lesen sich klassisch. Sowohl das Bisque de fruits de mer und also die Fischsuppe mit einer Auswahl von verschiedenen Edelfischen und Meeresfrüchten als auch das Filet de sandre, das besonders bei Berlinern und Brandenburgern Beifall finden dürfte, denn nichts geht hierzulande über ein flottes Filet von einem frisch zubereiteten jüngst in der Havel gefangenen Zander. Daß dazu Zuckerschoten oder Erbsenpüree passen, das versteht sich von selbst, doch beides gleichzeitig?

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus
„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Plats principaux

Als plats principaux genannte Hauptgerichte werden derzeit ein Steak au poivre und also Rinderfilet mit Pfeffersauce, grünem Spagel, Rosmarin-Kartoffeln und Honigtomaten angeboten und auch ein Oeuf poché pané (gebackene pochierte Eier mit Spinatsalat, Sauerteigbrot, Grana Padano und Balsamico.

„Le Consulat“ in Berlin. © Leibniz Gastro GmbH, BU: Jean Camus

Entre-temps

Wie wäre es zwischendurch mit Klassikern wie Elsässer Flammkuchen und Käse? Pavé au levain (Sauerteigbrot, Meersalzbutter und Olivenöl) reichen den Schönen. Rôti de boeuf möchte sein sowie

Dessert

Derzeit steht ein Mousse au Chocolat auf der Karte, für das dunkle Callebauld-Schokolade und Dulce de leche Verwendung finden. Köstlich ist auch – keine Frage – eine Crème brûlée mit frischen Beeren. Und das ist auch klassisch.

Alleine für diese Süßspeise aus Eigelb, Sahne und Zucker, die nicht nur aromatisiert wird, sondern karamelisiert, möchte man laufen wie der letzte Universalgelehrte. Richtig, die Rede ist von Leibniz, Gottfried Wilhelm Leibniz. Mein Leibniz hätte Haute Cuisine, Grand Cuisine und Nouvelle Cuisine genossen und wie der Konsul Napoleon Bonaparte gerne gegessen im

Le Consulat

Adresse: Leibnizstraße 46, 10629 Berlin

Kontakt: Telefon: 030 28645269, E-Brief: reservierung@le-consulat.de

Heimatseite: le-consulat.de

Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Leibniz Gastro GmbH unterstützt.

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Wege durch das Waidlerland

Wanderweg im Bayerischen Wald am „Goldenen Steig“. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Waldkirchen, Mai 2024

Waldkirchen, Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Bayerisch ist nicht gleich Bayerisch. Das lernt man sehr schnell, wenn man den Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien besucht. Die Bewohner sprechen im Waidler-Dialekt und nennen sich gern auch die Waidler. Als der Architekt Manfred Stockinger zusammen mit seiner Schwester Eva die Idee hatte, in ihrem Heimatort Mauth Ferienhäuser zu errichten und ein kleines Feriendorf zu bauen, stand für sie der Name ihres Projektes schnell fest. Es konnte nur Waidlerland heißen. Denn sie sind beide hier zu Hause, hier steht ihr Elternhaus, diese Landschaft mit ihrer Naturschönheit sollte auch die Urlauber erfreuen. „Als Architekt und Waidler war es mir ein tiefes Anliegen, mit modernen Holzchalets im Herzen des Bayerischen Waldes meiner Heimat etwas zurückzugeben. Ich konnte gemeinsam mit regionalen Betrieben etwas Zeitloses und Beständiges erschaffen,“ so Manfred Stockinger.

Und so schlüpfte er auch in die Rolle eines Hoteliers. Pünktlich zu den Silvesterfeiern 2019/2020 wurde das Waidlerland auf einer 10.000 Quadratmeter großen Anlage in Mauth im südlichen Teil des Nationalparks Bayerischer Wald eröffnet.

Waidlerland und seine Chalets am Erlauzwieseler See. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Erlauzwiesel, Mai 2024
Blick vom Haus „Natur“ in Mauth auf den Bayerischen Wald. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Mauth, Mai 2024

Anziehungspunkt Landschaft und Ruhe

Ein Markenzeichen von Waidlerland sind die individuell gestalteten Chalets, die traditionell aus Holz gefertigt sind, und eine Vielzahl von Annehmlichkeiten bieten, von einem eigenen Outdoor-Whirlpool auf der Terrasse, einer voll ausgestatteten Küche, Infrarot-Kabine bis zu einem Kaminofen mit ausreichend Holzscheiten zum Nachlegen. Eine Kurzformel könnte lauten: Naturidylle Deluxe. Es ist genügend Platz für die ganze Familie, für bis zu sechs Personen, und auch die vierbeinigen Familienmitglieder sind willkommen.

Zum Service gehört auch, dass der Feriengast bis zu vier E-Bikes kostenlos ausleihen kann. Bei Ankunft steht eine zünftige Brotzeit im Kühlschrank und eine Flasche Wein auf dem Tisch, jeden Morgen hängt vor acht Uhr früh ein Brötchenbeutel an der Chalet-Tür.

Sauna und Kamin sind besonders im Winter gefragt, denn das Waidlerland empfängt das ganze Jahr seine Gäste. Im Winter kann der Nationalpark dann auf mehr als 80 Kilometern gespurter Langlaufloipen und auf 500 Kilometern geräumter Winterwanderwege erkundet werden – allein im Skigebiet Mauth-Finsterau.

Den Gästen ist vor allem die wunderbare Landschaft und die Ruhe wichtig. Es kann schon vorkommen, dass man bei seinen Wanderungen durch den Bayerischen Wald keiner Menschenseele begegnet.

Abendstimmung im Waidlerland am Erlauzwieseler See. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Erlauzwieseler See, 14.5.2024
Hausboote auf dem Erlauzwieseler See © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Erlauzwieseler See, 14.5.2024

Waidlerland 2.0 am Erlauzwieseler See

Der Erfolg vom Waidlerland in Mauth hat sich schnell bis in den 25 Kilometer entfernten Ort Waldkirchen herumgesprochen, dem mit 10.000 Bewohnern einwohnerstärksten und jüngsten Städtchen der Region. Für den Tourismus günstig am Fernwanderweg „Goldenen Steig“ gelegen, gibt es hier viele Möglichkeiten für den Aktivurlaub. Und der Bürgermeister von Waldkirchen winkte mit einem Angebot, das Architekt Stockinger nicht ablehnen konnte: Zwei Hausboote auf den Erlauzwieseler See zu setzen. Und so entstand das Feriendorf Waidlerland 2.0 mit insgesamt zehn Chalets und den Hausbooten. Auch hier hat jedes Haus sein unverwechselbares Design und den gleichen Komfort wie in Mauth.

Markt mit Brunnen in Waldkirchen. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Waldkirchen, Mai 2024
Der Gartenschau-Rundweg führt durch die Lindenallee an der Karoli-Kapelle vorbei. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Waldkirchen, Mai 2024
Der Bienenweg am Erlauzwieseler See. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Erlauzwiesel, Mai 2024

Der See mit einem Bienen-Erlebnisweg

Die Einladung in die Natur des Bayerischen Waldes beginnt bereits direkt vor der Tür des Chalets. Hier führt ein Spazierweg rund um den Erlauzwieseler See. Ein Bienen-Erlebnisweg mit hübsch gestalteten Schautafeln informiert über die Welt der fleißigen Honigsammler. In jedem Chalet steht ein kleines Glas Bienenhonig auf dem Tisch und der Gast kann von der fleißigen Arbeit der Bienen am See etwas kosten.

Wer etwas weiter wandern möchte, der erkundet die Saußbachklamm, folgt dem Gartenschau-Rundweg rund um Waldkirchen oder entdeckt im „Zauberwald“ mystische Wesen und Drachen. Wer ganz gut zu Fuß ist, der kann auf dem „Goldenen Steig“ den Spuren der Säumer folgen, die im Mittelalter Salz in die böhmischen Städte transportierten. Der Weg führt gut 20 Kilometer durch den Bayerischen Wald, vorbei an verlassenen Dörfern wie dem Dorf Leopoldsreut nach Bischofsreut, von dort kann man in einer Mehrtagestour weiter über die Grenze bis ins böhmische Prachatice wandern.

Und wer eine kleine Wanderpause einlegen möchte, dem bietet die Karoli-Welt in Waldkirchen Indoor- und Outdoor-Badespaß, eine Saunawelt und im Winter eine Eissporthalle für Eislaufen, Eisstockschießen und Eishockey.

Freilichtmuseum Finsterau. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Finsterau, Mai 2024
Schmiede im Freilichtmuseum Finsterau. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Finsterau, Mai 2024

Bauernhofmuseum erzählt Geschichten des Alltags

Wenn man die Komfort-Zone seines Ferienhauses bei Mauth oder Waldkirchen verlässt, dann hat man die Qual der Wahl dank einer stattlichen Reihe von Besichtigungs- und Wanderzielen im Nationalpark Bayerischer Wald. Ein besonders spannendes Ziel für Familien mit Kindern ist das Freilichtmuseum Finsterau, nahe von Mauth. Es liegt auf einer Höhe von 935 Meter und hat sich gleich mehrere Namen gegeben. Es will ein Wind- und Wettermuseum und auch ein Wandermuseum sein, sowie ein Frühling-Sommer-Herbst-und-Winter-Museum. Zuallererst ist es ein Bauernhofmuseum, wo Bauernhäuser und komplette Höfe aus dem ganzen Bayerischen Wald wieder aufgebaut wurden, darunter eine imposante Dorfschmiede.

Die im Wohnhaus des Schmieds angebrachten Informationstafeln schildern anschaulich und recht informativ den Alltag in früheren Jahrhunderten. Da war der Eisenklopfer in den kleinen Dörfchen auch Tierarzt, Feuerwehrmann, Nachrichtenagentur und Bauer. Auch die Frau des Schmieds musste in der Werkstatt mit dem Hammer umgehen und selbst die Kinder mussten mit anpacken. Da kann dann heutige vorhandene Romantik über die „gute alte Zeit“ etwas verloren gehen.

Nach dem großen Rundgang auf dem Museumsgelände kann der Besucher sich in einer „echten“ Tafernwirtschaft mit standesgemäßer deftiger regionaler Küche stärken, an einer Fleischstrudelsuppe oder einem Topfenstrudel mit heißen Blaubeeren. Oder er sinniert bei einem ganz frisch gebackenen Bauernkrapfen, in welch überzeugender Weise hier in den Wäldern und Bergen des Nationalparks, dicht an der böhmischen Grenze, die bäuerliche Vergangenheit ein Reservat gefunden hat– und ebenso die nationale Identität der Bayern.

Der Dreisessel-Felsen. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Dreisesselfelsen, Mai 2024

Blick von den Dreisesseln auf die Alpen

Ein weiteres sehr eindrucksvolles Tour-Ziel sind die Gesteinsformationen am Dreisesselmassiv nahe dem Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Österreich. Der Dreisesselstein besteht aus drei aufragenden Felsen, die wie Sessel über dem Hochwald thronen. Der Sage nach teilten hier die Monarchen von Bayern, Böhmen und Österreich ihre Ländereien auf und stritten über die Grenzziehung. Gleich daneben hat sich ein Berggasthof etabliert, der natürlich auch Dreisessel heißt. Eine kleine Wanderroute führt zu weiteren Felsen wie dem Nashornfelsen oder dem Hochstein. Zu dessen Spitzenplateau, ausgestattet mit einem riesigen Gipfelkreuz auf 1333 Metern, führt ebenfalls wie beim Dreisesselfelsen eine lange steinerne Treppe in die Höhe. Bei guter Sicht sind am Horizont sogar die Schnee- und Eisfelder der Alpen-Gebirgskette und der Dachstein-Gletscher zu sehen.

Panoramablick vom Dreisesselberg bis zu den Alpen. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Dreisesselberg, Mai 2024
Quelle am Wanderweg. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Waldkirchen, 16.5.2024

Nachdenkliches bei wunderbaren Aussichten

Auf der Terrasse des Berggasthofs kann man beim Bier trinken und Suppe löffeln die wunderbare Aussicht genießen. Weit und breit verschandeln keine Windräder die Landschaft. Die Gastwirtin bestätigt uns, dass sich die Bevölkerung gegen das Aufstellen der Windräder im Naturpark gewehrt hat und schließlich die Landesregierung gesetzliche Regelungen traf, um Windräder keinesfalls in Naturparks und nur in ausreichender Entfernung von Wohnhäusern zuzulassen. Dagegen schaut der Gast von der Terrasse auf insgesamt acht abgestorbene Baumstämme. Sie müssen, weil es sich um einen Teil des Naturparks handelt, stehenbleiben. Angeblich hilft sich die Natur selbst. Dem Borkenkäfer wird diese Regelung gefallen.

Allerdings gibt es im Unterschied zum Harz im Bayerischen Wald mehr Vernunft bei den Fachleuten der Forstwirtschaft, die kranken Bäume abzuholzen und Mischwälder anzupflanzen. Gerade hat die Nationalparkverwaltung entschieden, zwei Flächen mit der Größe von 18 Hektar aus dem Nationalpark herauszulösen und damit das aktive Management der Flächen zu ermöglichen und gegen den Borkenkäfer vorzugehen. Im Restaurant wartet man auf den Mann mit der großen Säge, der auch hier die kranken Baumstämme aus dem Blickfeld entfernt und Mischwald aufforstet.

Der Haidel-Turm im Graineter Wald. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Haidel, Mai 2024

Park-App beim Parken im Wald

Ein beliebtes Wanderziel im Bayerischen Wald sind Aussichten auf Bergplateaus und Aussichtstürme, wie den Turm Haidel, der im unteren Bayerischen Wald auf einer Höhe von 1167 Metern steht. Die Anfahrt mit dem Auto endet auf einem unbefestigten Parkplatz entlang eines Waldweges, um von hier die Wanderung zu starten. Dieser Parkplatz ist allerdings, um den Regeln zu entsprechen, nur mit einer Park-App zu benutzen. Um ein Ticket gegen Barzahlung zu bekommen, müsste man wieder 12 Kilometer nach Bischofsreut zurückfahren, also „umweltfreundliche“ 24 Zusatzkilometer. Parkgebühr für einen Waldparkplatz? Ein Tagesticket kostet fünf Euro, wer sich früher per App zurückmeldet, zahlt weniger. Aller Protest von Touristen und Anwohnern half nichts. Die Bürokratie der Gemeinden kassiert digital im Wald – schöne neue Welt.

Ortseingangsschild für das verlassene Dorf Leopoldsreut. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Leopoldsreut, Mai 2024
Die höchstgelegene Kirche Deutschlands in Leopoldsreut. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Leopoldsreut, Mai 2024

Das verlassene Dorf am Wegesrand

Der Standort des Parkplatzes ist ebenfalls spannend, weil der Besucher zum Haidel-Turm noch einmal in die alte Welt früherer Jahrhunderte eintauchen kann. Auf dem Weg zum Turm passiert der Wanderer das verlassene Dörfchen Leopoldsreut direkt am „Goldenen Steig“. Nur wenige einsame Häuser sind noch vorhanden und in voller Größe auf dem Bergrücken mitten im Wald steht die Sankt-Johannes Nepomuk Kirche. Sie ist mit 1108 Meter die höchstgelegene Kirche im Bistum Passau und im Bayerischen Wald. Dezent in der Landschaft am Weg platziert sind für den interessierten Besucher viele Informationstafeln mit knappem Text und historischen Fotos aufgestellt. Sie schildern das harte Leben in dem vor rund 60 Jahren verlassenen Dorf über die Jahrhunderte auf kargen Böden an der Grenze zu Böhmen.

Panoramablick vom Aussichtsturm auf dem Haidel im Graineter Wald. © Foto/ BU: Dr. Ronald Keusch, Ort und Datum der Aufnahme: Haidel, Mai 2024

Blick vom Haidel-Turm auf die Alpen

Die Entstehungsgeschichte des Haidel-Turms ist auf eine Wetterkatastrophe vor knapp einhundert Jahren zurückzuführen, bei dem damals der gesamte Baumbestand auf dem Haidel-Berg großen Stürmen zum Opfer fiel. Da war Platz für einen Aussichtsturm, der über die Jahrzehnte immer wieder erneuert wurde. Heute hat man von dem 35 Meter hohen Turm, der auf 158 Treppenstufen zu ersteigen ist, einen herrlichen Blick über das Alpenvorland, den Bayerischen Wald und den Böhmerwald bis hin zu den Alpen.

Der Naturpark Bayerischer Wald erstreckt sich von der Donau bis zur tschechischen Grenze und gehört zu den größten Naturparks in Bayern und in ganz Deutschland. Für die zwei kleinen Feriendörfer Waidlerland ist die Verbindung zur Natur das Allerwichtigste, die Natur vor der Tür, das Abschalten und Durchatmen, die Ruhe, die Muße haben für die Schönheiten der Landschaft und Geheimnisse noch ursprünglicher Wildnis.

Auf die Frage, warum Waidlerland so gut von seinen Gästen angenommen wird, gibt es im besten bayerisch auch eine ganz knappe Antwort: „Weil`s bei uns einfach sche is.“

Reisehinweis:

www.ins-waidlerland.de

Anzeige:

Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch Reisen durch das Waidlerland –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.

Das neue Mercedes-AMG GT 43 Coupé oder Ganz schön gelb

"Das neue Mercedes-AMG GT 43 Coupé" (2024). © Mercedes-Benz AG

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Das neue Mercedes-AMG GT 43 Coupé ist da und wie Sie sehen: gelb! In einer Pressemitteilung von der Mercedes-Benz AG vom 19.3.2024 heißt es dazu, daß „das Portfolio des neuen AMG GT Coupeś“ erweitert worden sei eingangs zum AMG GT 43 mit einem 2,0-Liter-Turbomotor liefert 310 kW (421 PS) Leistung: „(Energieverbrauch kombiniert: 10,3 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 235 g/km, CO2-Klasse: G)“, wobei der Hinweis nicht fehlt, daß „die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren WLTP (Worldwide harmonised Light-duty vehicles Test Procedures) ermittelt“ worden seien und sich „die angegeben Spannweiten … auf den deutschen Markt“ beziehen, womit wohl der BRD-Markt gemeint scheint.

Ob und wie sich „die Kombination aus verhältnismäßig leichtem Vierzylindermotor auf der Vorderachse und reinem Hinterradantrieb“ beim „neue Modell“ auswirkt, vom „agilen Kurvenkünstler mit äußerst dynamischem Fahrverhalten und viel Fahrspaß“ ist in Bezug auf den AMG GT 43 die Rede beim Hersteller, den üblichen wie üblen Werbenutten und Trendhuren, bei den Hofschranzen der Hauptabflußmedien sowie den Blödbloggern und Beeinflussern, die wie eine Krankheit klingen, aber bei uns erst dann, wenn wir das auch getestet und geprüft haben. Solange ist ein Mercedes-AMG GT 43 Coupé nur eines: ganz schön gelb.

Rampenlicht für einen Roadster oder Ein Autobahnkurier

Ein Mercedes-Benz 500 K Spezial-Roadster im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart. © Mercedes-Benz Heritage GmbH

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Vor 90 Jahren wurde der 500 K noch auf der Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin vom 8. bis 18. März 1934 präsentiert. Heute wird der Mercedes-Benz 500 K Spezial-Roadster (W 29) im Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart ausgestellt und zwar „im Raum Mythos 3: Umbrüche – Diesel und Kompressor, 1914 bis 1945“, wie es in einer Pressemitteilung von der Mercedes-Benz Heritage GmbH vom 12.3.2024 heißt.

Damals wie heute: Rampenlicht für einen Roadster, dessen „Eleganz mühelos aus den 1930er-Jahren bis in die Gegenwart“ strahle. Damals wurde das luxuriöse Automobil übrigens Autobahnkurier genannt. Kannste mal seh’n: in Stuttgart.

Mercedes auf dem Moritzsee

Mercedes auf dem Moritzsee. © Mercedes-Benz Heritage GmbH

St. Moritz, Schweizerische Eidgenossenschaft (Roads’R’Us). Wer in St. Moritz auf dem Moritzsee Mercedes sehen will, der sollte zur „International Concours of Elegance“ (I.C.E.), die am 23. und 24. Februar 2024 veranstaltet wird, in diese Gemeinde im Engadin reisen und nicht in die Nähe von Leipzig im Bundes- und Freistaat Sachsen, wo es auch einen See gibt, der Moritzsee genannt wird.

In einer Pressemitteilung von der Mercedes-Benz Heritage GmbH wird wird darüber informiert, daß „sportlich-luxuriöse Klassiker aufs glitzernde Eis des zugefrorenen und verschneiten St. Moritzersees“ gebracht würde und mittenmang statt nur dabei „unter anderem der ikonische C 111 sowie der repräsentativen Mercedes-Benz 600“ seien. C 111 Richtig, mit V8-Motor.

The I.C.E. St. Moritz. Video aus dem Jahr 2023. Fahraufnahme auf dem zugefrorenen St. Moritzersee. Mercedes-Benz C 111 mit V8-Motor, Mercedes-Benz 300 SLS (W 198), Mercedes-Benz 230 SL „Rallye-Pagode“ (W 113) und Mercedes-Benz 600 (W 100). © Mercedes-Benz Heritage GmbH

Weiter im Text: „Zwei Modelle bringt Mercedes-Benz Classic nach St. Moritz: einen 300 SE Renntourenwagen (W 112) von 1963 und den 300 SEL 6.8 AMG Renntourenwagen (W 109) von 1971. Die Vorläufer der S-Klasse begegnen in St. Moritz den aktuellen Typen dieser einzigartigen Familie von Mercedes-Benz Luxusfahrzeugen.“

Fotoreportage: Mit dem neuen Amarok im alten Horstwalde

Testfahren mit dem neuen Amarok im Dezember 2023 in Horstwalde, Brandenburg. © Volkswagen Aktiengesellschaft, Ort und Datum der Aufnahme: Horstwalde, 14.12.2023

Horstwalde, Brandenburg, Deutschland (Roads’R’Us). Am Donnerstag, den 14. Dezember 2023, fuhren Personen mit neuen Amarok von Volkswagen durch das alte Horstwalde im Bundesland Brandenburg, aber sehen Sie selbst!

Anmerkung:

Siehe auch den Beitrag

im Magazin Roads’R’Us.

Der neue Amarok

Testfahren mit dem neuen Amarok im Dezember 2023 in Horstwalde, Brandenburg. © Volkswagen Aktiengesellschaft, Ort und Datum der Aufnahme: Horstwalde, 14.12.2023

Horstwalde, Brandenburg; Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Amarok ist ein Name aus der Sprache der Eskimo, genauer: der Inuit, die zu den Eskimo gehören. Eigentlich müßte es anders heißen, denn wenn ein Inuk zwei meint, dann sagt er Inuuk. Richtig, Inuk heißt Mensch. Daß der eine Mensch dem anderen ein Wolf sein könne, das erzählt man sich auch dort, wo die Eskimo leben und also von Sibirien, das zur RF gehört, über Alaska, das seit 1867 zu den VSA gehört, das Königreich Kanada bis nach Grönland, das zum Königreich Dänemark gehört, erstreckt.

Daß die lateinische Sentenz homo homini lupus aus der Komödie Asinaria (Eseleien) des römischen Komödiendichters Titus Maccius Plautus stamme und im Original der Kaufmann zu Leonida sagte „lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit“ (deutsch Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist“), das erzählt man wohl im noch Latein-Unterricht.

Und der größte Wolf im Norden hört auf den Namen Amarok (oder auch nicht). Dieser Wolf solle, so wollen es diejenigen, die alte Geschichten aus der Vorzeit ihres Volkes erzählen, jeden jagen und fressen, der nicht mit Kameraden und Gefährten auf die Jagd gehe, sondern alleine – so alleine wie der Amarok.

Zwar bin ich schon vielen Geschichtenerzählern begegnet, aber weder diesem Isegrim noch einem Polarwolf, auch Arktischer Wolf (Canis lupus arctos) genannt. Schade eigentlich, allerdings traf ich kürzlich auf einen neuen Amarok in einem Wald in Brandenburg. Einem? Ein ganzes Rudel war vor Ort.

Testfahren mit dem neuen Amarok im Dezember 2023 in Horstwalde, Brandenburg. © Volkswagen Aktiengesellschaft, Ort und Datum der Aufnahme: Horstwalde, 14.12.2023

Der erste Amarok

solle sich durch „seine Kraft und Robustheit, seine Ausdauer und seine Überlegenheit“, wie Stefan Leichsenring unter dem Titel „VW bringt Pick-up: Der König der Wildnis heißt Amarok“ („Motor 1“, 5.6.2009) schrieb, auszeichnen. Das galt damals, als 2009 die ersten Pick-ups von Lohnarbeitern der Volkswagen AG gebaut und in Südamerika Interessierten vorgestellt worden waren. Leichsenring war wohl dort, um zu berichten, daß der VW-Konzern endlich auch in diesem Fahrzeugsegment etwas anzubieten hatte. Tausende Fahrzeuge folgten 2010 und wurden sogar bis Mai 2020 in Hannover hergestellt. Über 830 000 Amarok sollen in den Jahren verkauft worden sein. Alle Achtung!

Testfahren mit dem neuen Amarok im Dezember 2023 in Horstwalde, Brandenburg. © Volkswagen Aktiengesellschaft, Ort und Datum der Aufnahme: Horstwalde, 14.12.2023

Der neue Amarok

Seit Januar 2023 wird die zweite Generation gehandelt und also verkauft, auch in deutschen Landen, auch in Berlin und Brandenburg. Schon beim ersten Betrachten der Autos wird deutlich, daß der Unterschied zwischen dem VW Amarok I und II auch optisch beachtlich ist.

Daß – nebenbei bemerkt – die erste Generation der Pick-ups mit den bis dahin bekannten Pritschenwagen nicht mehr viel gemein hatte, das wissen Kenner und Kritiker. Bei der neuen Generation sticht das Lifestyle-Statement, wie es neudeutsch heißt, noch stärker hervor, wobei der Nutzwert nicht versteckt wird. Doch der Reihe nach.

Auf dem Gelände des Fördervereins der Verkehrs-Versuchsanlage Horstwalde fuhr ich sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag durchs Gelände, um die besseren Offroad-Fähigkeiten, die über 25 neue Assistenzsysteme und mehr Motor-/Getriebe-Varianten als jemals zuvor“ beim Offroad-Fahren zu testen. Nicht nur, daß der neue Amarok kräftiger wird als der alte, er wirkt bei aller Robustheit besonders beim neuen Amarok PanAmericana auch eleganter. Je nach Ausstattungslinie von dem einen oder anderen Kühlergrill bis zu den neu gestalteten Stylinbars oder Sportsbar und Trittstufen kann König Kunde seine Auswahl nach seinem Gutdünken und Geschmack treffen.

Zudem kann er testen, daß speziell für Karosserie, Fahrwerk, Motor- und Getriebevarianten von den veränderten Dimensionen bis zur deutlich größeren Wattiefe die Offroad-Fähigkeiten echt erweitert wurden. Die hohen Böschungswinkel und die höhere Bodenfreiheit sorgen nicht nur in Horstwalde für mehr Geländegängigkeit.

Ein neuer Amarok. © Volkswagen Aktiengesellschaft

Die Motoren

Die drei Motoren sollen Kraft und Ausdauer, Laufruhe und Effizienz“ bieten. Die drei Aggregate, die von der Volkswagen AG zur Verfügung gestellt werden, sind ein 4-Zylinder-Diesel (Einstiegsmodell) mit 125 kW/170 PS und 405 Nm (als Handschalter), ein 4-Zylinder-Diesel mit 151 kW/205 PS und 500 Nm (als Handschalter oder Automatikgetriebe) und ein 3,0-Liter-V6-Diesel als Automatikgetriebe mit 177 kW/240 PS und 600 Nm. Für die internationalen Absatzmärkte soll Bein Benzinmotor bis zu 222 kW/302 HP und 452 Nm angeboten werden.

Ein neuer Amarok. © Volkswagen Aktiengesellschaft

Die Getriebe

Richtig gelesen. Schalt- oder Automatikgetriebe stehen zur Auswahl. Auf der Heimatseite volkswagen-nutzfahrzeuge.de im Weltnetz heißt es dazu: „Beim Amarok Life und Amarok Style haben Sie die Wahl, wohingegen der Amarok PanAmericana und Amarok Aventura serienmäßig mit einem 10-Gang Automatikgetriebe mit Shift-by-wire kommen. Die Basisversion des Amarok kommt ausschließlich als Handschalter.“ Das ist übrigens eine Fünf-Gang-Handschaltung.

Ein neuer Amarok. © Volkswagen Aktiengesellschaft

Die Fahrmodi

Ob auf märkischem Sand, Eis oder Schnee, der Fahrer entscheidet, ob er mit zuschaltbarem oder permanentem Allradantrieb loslegt und eine flotte Sohle aufs Parkett. Im Laufe der Fahrt kann er bis zu sechs Fahrmodi hinzuschalten. Je nach Modell sind „Normal“ und „Eco“ auch „Rutschig“ für befestigte Straßen sowie „Sand“ für Sand oder tiefen Schnee geeignet. „Schlamm/Spurrillen” unterstützen den Fahrer auf schlammigen oder von Spurrillen durchzogenen Lagen und „Ladung/Anhänger“ hilft, wenn etwas gezogen werden muß.

Ein neuer Amarok. © Volkswagen Aktiengesellschaft

Das Cockpit

Nicht nur für denjenigen, der hinter dem Steuer sitzt, bietet das Premium-Soundsystem von Harman Kardon einen klasse Klang. Wer will, der kann Wölfe heulen hören. Damit ist keine Naturoper gemeint, sondern die Oper „Wolf unter Wölfen“ von Søren Nils Eichberg (freue sich, wer’s kennt). Das Smartphone macht kein Theater, sondern wird mühelos angeschlossen. Das Cockpit ist – keine Frage – ein digitales und der optionale berührungsempfindliche Bildschirm (30,5 cm, 12 Zoll) mit dem sogenannten „Infotainment-System“ bieten genau das: Informationen und Unterhaltung, aber auch Funktionen wie die Steuerung der Klimaanlage oder die Navigation bis hin zur Möglichkeit, sprachgesteuerte Befehlen für dit und dat geben zu können.

Testfahren mit dem neuen Amarok im Dezember 2023 in Horstwalde, Brandenburg. © Volkswagen Aktiengesellschaft, Ort und Datum der Aufnahme: Horstwalde, 14.12.2023

Die Ausstattungslinien

reichen beim neuen Amarok von Amarok über Amarok Life, Amarok Style und Amarok Aventura bis Amarok PanAmericana. Mit dem Premium-Modell möchte man nicht nur in Horstwalde oder durch Brandenburg fahren, sondern auf den Straßen des Panamericana genannten Verkehrswegenetzes und also von der Prudhoe Bay in Alaska bis Ushuaia in Feuerland, um bei dieser langen Reise immer mal wieder ins Gelände ohne Ende zu brettern.

Wenn ich den Amarok PanAmericana und das nötige Geld von der Volkswagen Aktiengesellschaft für eine solche Reise bekommen sollte, dann bin ich für WELTEXPRESS dabei und besuche nicht nur Eskimo und Opern! Wetten, dass..?

Anmerkung:

Siehe auch die

im Magazin Roads’R’Us.

Mehr als drei Meilen oder Zwei Ausfahrten mit einem Dayun ES3

Ein Dayun ES3. © Dayun Auto

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Es begann mit Motorrädern und Lastkraftwagen. Endet es mit Elektroautos, also mit Personenkraftwagen, für die man Batterien und Strom brauch? Wenn es nach den Machern von Dayun geht, dann geht die Reise weiter, immer weiter. Allerdings kommt man mit dem Kleinwagen Dayun ES3 nicht weit.

Für alle, die in ihrem Leben nicht weit kommen wollen, reicht das rustikale Auto, das modern wirkt und auch ein wenig rundlich und quietschig wirkt, aus. Das ist nicht die Frage. Womit wir bei F wie Farbe wären. Der Dayun ES3 mit dem 35-kw-Elektromotor beziehungsweise synchronen permanentmagnet-angetriebenen Wechselstrommotor, den ich ein verlängertes Wochenende an Elbe und Oste fuhr, trug die Farbe Apfelblüte, was fürs Alte Land wie die Faust aufs Auge paßt. Ansonsten wäre der Zart-Rosa-E-Roller mit vier 16-Zoll-Rädern auch in Artic und also Schneeweiß zu haben sowie in Mint, Ocean und Kirsche, womit wir wieder beim Alten Land wären. Am Rand der Dritten Meile des Alten Landes wird er verkauft, der Dayun ES3, genauer: in Neu-Wulmsdorf. Das Städtchen liegt zwischen Este und Süderelbe. Das Alte Land hingegen, von dem immer mehr schwindet, weil sich die Straßen, Dörfer und Städte mit Wohn und Industriegebieten ausdehnen wie der Wurm im Obst, liegt zwischen der Schwinge, die durch Stade fließt, und der Süderelbe, die auf dem Gebiet der Migranten-Metropole Hamburg, einem Stadtstaat der BRD, liegt.

Mit einer geladenen Batterie kann man kreuz und quer entlang der Elbe durch das Marschland fahren. Durch die Erste Meile zwischen Schwinge und Lühe, durch die Zweite Meile zwischen Lühe und Este sowie durch die Dritte Meile zwischen Este und Süderelbe. Sogar bis über die Oste bis zur Weser reicht eine Batterie-„Füllung“ und durch die relativ großen Fenster sieht man bei einer eher geraden Haltung in den Sitzen während einer gemütlichen Fahrt, daß das Elbe-Weser-Dreieck von Ortschaften, Kultur- und Landschaften, die aus Marsch, Geest und Moor bestehen, geprägt ist.

Gemütlich? Nun, der 35-kW-Elektromotor (48 PS) mit einem laut Hersteller maximalen Drehmoment von 105 Newtonmeter schafft mit Mann und Maus nicht mehr als 100 Kilometer in der Stunde, auch nicht bei Rückenwind. Und Wind weht an den Flüssen und der Küste eigentlich immer – mehr oder weniger.

Ein Dayun ES3. © Dayun Auto

Der Kleinwagen ist 3,70 Meter lang und rund 1,2 Tonnen schwer. Da ist also auf den billigen Plätzen wenig Raum, aber dennoch verfügt er über vier Türen für einen Fahrer und maximal drei Mitfahrer sowie eine Tür für den Gepäckraum. Hinten wird es für Große klein. Ein kleiner Einkauf kann jedoch im Stauraum, der 255 Liter fassen solle, achtern transportiert werden. Unter einer Bodenmatte wäre auch noch etwas Stauraum für Kleinigkeiten. Daher ist es erfreulich, daß sich die Rücksitzbank komplett umgeklappen läßt, so daß ein adäquater Zweisitzer mit richtigem Kofferraum entsteht.

Die LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten sind klein und schmal und mögen modern und flott wirken. Das gilt auch für die Felgen sowie das Interieur, für das der eine oder andere wohl die Beschreibung schlicht und schön verwenden würde, aber auch modern und flott. Das gilt besonders für das Lenkrad mit seinen Knöpfen für Funktionen, aber auch für das Armaturenbrett im Allgemeinen. Die Instrumente werden mehr oder digital angezeigt. Das gilt für das Cockpit mit einem Sieben-Zoll-Bildschirm und ein Acht-Zoll-Sensor-Bildschirm als zentrale Bedieneinheit. Rückfahrassistent, Rückfahrkamera, Tempomat, Reifendruckkontrolle und Berganfahrhilfe hat man also gut im Griff und im Blick.

Um das Auto zu starten und zu stoppen ist noch ein Knopf, auf dem „Power“ steht, da und auch für weitere Einrichtungen für die Klimaanlange und die vorderen Sitze. Das Ein-Gang-Getriebe ist ein Automatikgetriebe und wird mit einem Drehknopf von P über R und N bis D geregelt. Dazu dürfen Fahrer zwischen zwei Fahr-Modi wählen. Doch der Unterschied zwischen „Eco“ und „Sport“ will sich beim Fronttriebler nicht recht einstellen. Immerhin: die elektrische Festsellbremse spürt man. Wenn das E-Auto steht, dann stehen alle Räder still.

Insgesamt scheint die Technik halbwegs auf dem neuesten Stand zu sein, aber die deutsche Sprache nicht zu schätzen. Beispielsweise kann man sein Funktelefon und gewitzigt Smartphone genanntes Endgerät mit dem E-Auto-Rechner über die belustigend Blauzahn (englisch Bluetooth) genannte große Datenübertragung, die auf Harald Blauzahn, der ein kleiner König war – jedoch nicht südwestlich der Elbe, sondern nördlich -, zurückgeht, verbinden. Eine standardisierte Schnittstelle (Universal Serial Bus) wurde neben einer Zwölf-Volt-Steckdose eingebaut.

Beim Fahren wird man nicht in die Sitze gedrückt, denn die Beschleunigung ist beachtlich gemächlich. Auch das normale Laden über eine handelsübliche Steckdose mit einer Spannung von 230 Volt und einer Stromstärke bis zu 16 Ampere mit einem mitgelieferten Kabel, das ich für zu kurz halte, geht nicht schneller. Eine Ladung solle auf rund vier Stunden dehnen. Dafür sind in der Nase zwei Steckdosen unter einer kleinen Klappe unterhalb der Motorhaube. Das Schnellladen hingegen solle keine Stunde dauern. Von „0,9 Stunden“ ist die Rede, um „von 20 Prozent auf 80 Prozent“ zu kommen. Das klingt nach einem gewagten Versprechen. In der Kürze der Zeit und in Ermangelung einer Schnellladestation weit und breit konnte ich das nicht überprüfen.

Einparken gelingt mir immer und in die gefühlt weniger und kleiner werdenden Parkflächen paßt der Dayun ES3 immer. Doch aufgepaßtL: Mit der Batterie unterm Boden, dabei soll es sich laut Hersteller um einen 30,66 kWh ternären Lithium-Ionen-Akkupack halten, kommt man nicht weit. Eine WLTP-Reichweite von bis zu 300 Kilometern wird versprochen, aber darauf würde ich es nicht ankommen lassen, schon überhaupt nicht im Winter.

Der Preis für den adretten Kleinwagen, den mancher Zeitgenosse womöglich der Klasse der Kleinstwagen zuordnen würde, ist ein schlechter Scherz, ja, ein übler Witz aus der Volksrepublik China, der im krassen Widerspruch zur lahmen Ladeleistung und miesen Schnelligkeit steht.

Der Preis ist nämlich heiß und liegt 24.490 Euro. Und weil der kleine Wagen keine EU-Typgenehmigung für Fahrzeuge, die in der Rahmenverordnung 2018/858 g der EU-Bürokratur geregelt wurde, hat, wird der Kauf nicht mit ein paar Tausend Euro gefördert. Selbst dann, wenn man noch ein, zwei Tausend Euro runterhandeln kann, ist der Preis zu hoch.

Für Mittel- und Langstrecken, für deutsche Autobahnen und Bundesstraßen, für Jung und Junggebliebene ist dieses E-Auto nicht geeignet. Für alternde Städter mit Steckdose, die am Wochenende mal zwei kleine, kurze Ausfahrten mit einem E-Auto machen wollen, reicht das Fahrzeug, wenn nur der auch mit erwartbarer EU-Typengenehmigung für 2024 zu hohe Preis für die dafür ausreichende Leistung nicht wäre.

Ein Preis um 15.000 Euro wäre meiner Meinung nach angemessen, ein Preis um 25.000 Euro ist eine Posse nicht nur in der Provinz an Elbe, Ost und Weser.

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