Gotland (Roads’R’us). Weiter geht´s über Skär an der strandgesäumten Nordküste entlang, zurück auf die Inselhauptstraße und bei Mölnor direkt nach Norden. Nach etwa sieben Kilometern und ein paar Metern Fußweg vom Parkplatz ragen sie vor einem aus den Klappersteinfeldern auf: die Riesen-Raukar von Langhammars, bizarr geformte Kalksteinsäulen mit über zehn Metern Höhe. Wind und Wellen haben lange gebraucht, um sie aus dem Gestein heraus zu präparieren, das sich nach der letzten Eiszeit um bis zu 82 Meter aus dem Meer hob.
Auf der malerischen Küstenstraße folgen wir der faszinierenden Spur der Raukar, Sie führt immer am Wasser entlang. Seh-Pause an dem Häuflein Fischerhütten von Helgumannen. Hier wird scheinbar noch mittelalterlich gefischt und gelebt. Die auf den Strand gezogenen Holz-Klinkerboote warten hier auf ihren nächsten Einsatz.
Die nächste Stein-Show schließt sich nahtlos an: Digerhuvud, größte Raukar-Ansammlung von Gotland auf über drei Kilometer Länge. Farö ist hier Spitzenreiter. Insgesamt gibt auf Gotland 14 solcher Monument-Arenen mit bis zu 27 Meter Höhe.
Fährt man schließlich über Lauter weiter und biegt am See Farnavik nach rechts ab, erreicht man nach rund fünf Kilometern das Naturreservat um den halbmondförmigen Gamlahamn, den 1000 Jahre alten Wikingerhafen, einer von fünfzig, mit den Überresten der St. Olaf Kirke. Vom 7. Jahrhundert an siedelten und handelten die Wikinger auf der Insel, die von den Hansekaufleuten im 11. Jahrhundert verdrängt wurden.
Nach einer kurzen Wanderung durch Krüppelkiefer-Gehölz über einen von der Brandung hoch aufgeschütteten Strandwall mit reichhaltiger Vegetation staunt man vor dem wohl berühmtesten Rauk, der einen Torbogen bildet und als Symbol, wegen seiner Form nur „Kaffeepannan“/„Kaffeekanne“ genannt, überall für Gotland wirbt. Fotomotive bieten sich auch hier jede Menge.