Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Wer kennt den Spruch „Zwei Hände, zwei Eier, zwei Takte – Puch“ eigentlich nicht? Gut ist auch dieser: „Unterschätze niemals einen alten Mann mit einem Puch Maxi.“ Den Schnack kann man sogar noch steigern und zwar mit „alter weißer Mann“.
Daß sich auch junge schwarze Frauen auf einem guten Motorrad von Puch der Jahre 1900 bis 1987 schön machen würden, das ist wohl auch wahr. Gutes, Schönes und Wahres bietet zur Motorrädern zwischen 1900 und 1987 der Puch-Werke, die 1899 von Johann Puch gegründet wurden, das Buch „Puch – Motorräder 1900-1987“ von Frank Rönickes. So sachlich und also nüchtern geht es auch auf den 280 Seiten zu, die wirklich reich bebildert sind. Rund 350 Abbildungen von Kult-Motorräder aus Graz werden geboten.
Rönicke, der als Fachmann in Sachen DDR-Motorisierung und Motorräder, insbesondere mit Zweitaktmotoren, gilt, ist ein namhafter Autor von über 40 Titeln zum Thema und steuerte bestimmt aus seinem umfangreichen Foto-Archiv, das Kenner als mächtig gewaltig beschreiben, die eine oder andere Fotografie zur umfassenden Chronik der Zweirad-Klassiker aus der Steiermark.
Dazu teilt der Motorbuch-Verlag mit: „Johann Puchs erste Fabrikationsstätte stand an der Strauchergasse in Graz. Später, im größeren ‚Einser-Werk'“ wurden „auch Motorräder und Autos“ gebaut. „Wie so vielerorts in den 20er und 30er Jahren“ des 20. Jahrhunderts „fusionierte die Austro-Daimler-Puchwerke AG 1934 mit der Steyr-Daimler-Puch AG. Nach der Umfunktionierung zur Rüstungsproduktion im Zweiten Weltkrieg folgten nach dessen Ende wieder friedliche Fahrzeuge. Nach fast 100 Jahren Produktionsgeschichte gingen die Markenrechte an Piaggio, das bis zur Jahrtausendwende Fahrräder und Mopeds mit dem Puch-Logo produzierte.“ Auch das ist Geschichte und Frank Rönicke sorgt mit diesen, seinem Prachtband dafür, daß sie nicht vergessen wird.
Bibliographische Angaben
Frank Rönicke, Puch – Motorräder 1900-1987, 280 Seiten, ca. 350 Abbildungen, Format: 265 x 230 mm, Verlag: Motorbuch-Verlag in Paul-Pietsch-Verlage, Stuttgart, 1. Auflage, Januar 2022, ISBN: 978-3-613-04449-4, Preis: 29,90 EUR (Deutschland)