Elektroautos noch nicht in der Käufer-Gunst – In der Aral-Studie 2017 wurden Trends zum Autokauf untersucht

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Gebrauchtwagen, Jahreswagen oder Neuwagen? Die Kaufabsichten der Bundesbürger in den nächsten 18 Monaten. © Aral

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Es ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Mineralölkonzerns Aral unter potenziellen Autokäufern: Nur fünf Prozent der insgesamt 1000 Befragten würden sich derzeit für ein reines Elektroauto interessieren. Nun schon seit Jahren ist der Durchbruch des Elektroautos angekündigt. Indes – bei den Verkaufszahlen der rein Elektrischen hat sich das noch nicht niedergeschlagen. 15 Prozent können sich aber vorstellen, ein Hybrid-Fahrzeug, dessen Verbrenner von einem Elektromotor unterstützt wird, zu kaufen.

Schaut man weiter in die Zukunft, zeigten sich immerhin 55 Prozent der Befragten grundsätzlich bereit, sich ein Elektroauto zuzulegen. Allerdings würden sie eine solche Entscheidung von bestimmten Voraussetzungen abhängig machen. So müsste das Elektroauto eine Reichweite von durchschnittlich 463 Kilometer haben und in maximal 30 Minuten wieder voll aufgeladen sein. Das sind heute im Realbetrieb einfach noch illusorische Werte. Doch selbst wenn einmal solche Werte erreicht würden, wären die Befragten allenfalls bereit, einen Mehrpreis von maximal 3000 Euro gegenüber einem konventionell angetriebenen Modell zu akzeptieren.

Am Ende steht fest: Das Interesse an herkömmlichen Antrieben ist ungebrochen. Allerdings hat der Selbstzünder dank Abgas-Manipulationen und drohender Fahrverbote an Attraktivität eingebüßt – trotz seines sparsamen Verbrauchs und seiner gegenüber dem Ottomotor geringeren Kohlendioxid-Emissionen. So würden sich gegenwärtig nur noch 18 Prozent der Befragten beim nächsten Kauf für ein Fahrzeug mit Dieselmotor entscheiden. Vor zwei Jahren gaben in der Aral-Umfrage noch 31 Prozent an, den Diesel zu bevorzugen. Damit hat der klassische Ottomotor wieder aufgeholt: 52 Prozent der Befragten würden jetzt einen Benziner kaufen.

Interessant ist aber auch, wie sich das Interesse an Fahrzeugen aus bestimmten Segmenten verschoben hat. Glaubt man der Studie, sind die Kleinwagen künftig eher die Verlierer und die SUV’s die Gewinner. Weiterhin beliebt sind die klassischen Limousinen. Änderungen gibt es auch bei der Beliebtheit einzelner Marken. So ist Volkswagen vom bisher stets ersten Platz auf Platz drei gerutscht. Nun ist Audi auf die Spitzenposition vorrückt; auf Platz zwei liegt BMW.

Während fast alle Hersteller jede Menge Energie in das Thema „autonomes Fahren“ stecken, sind die Umfrageergebnisse dazu eher ernüchternd: Nur wenige potenzielle Autokäufer sind bereit, sich dieser Art der Mobilität zuzuwenden. Bei der letzten Befragung im Jahre 2015 konnten sich noch 34 Prozent vorstellen, in einem autonomen Fahrzeug unterwegs zu sein – heute sind es nur noch 20 Prozent. Wenig besser wird das Carsharing beurteilt. 90 Prozent der Befragten kennen das Prinzip, doch nur 22 Prozent der Befragten finden Carsharing attraktiv. Die meisten wollen auch in Zukunft ein eigenes Auto besitzen. 53 Prozent der Befragten wollen es sogar bar bezahlen, anstatt auf Leasing- oder Finanzierungsangebote anzunehmen.