Der CLA hat ein neues Segment begründet – Das Mittelklasse-Coupé von Mercedes-Benz gibt es mit Front- oder Allradantrieb

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© Mercedes-Benz

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Vor zwei Jahren brachte Mercedes-Benz mit dem CLA eine Mittelklasse-Limousine in Coupé-Optik auf Basis der A-Klasse auf den Markt. Das Fahrzeug ist sozusagen der noch sportlichere Ableger und war neben der A-Klasse das erste Fahrzeug von Mercedes-Benz mit Frontantrieb. Es ist aber auch mit Allradantrieb lieferbar.

Der CLA ist quasi der kleine Bruder des CLS, und die Entwickler von Mercedes-Benz haben viel Geschick und Kompetenz dabei bewiesen, die Ästhetik und Eleganz des großen Coupés auf das kleinere zu übertragen. Das Anliegen war klar: Mit diesem Viertürer wollten die Stuttgarter nicht zuletzt das Interesse neuer und vor allem auch jüngerer Kunden erwecken. Die Preise beginnen aktuell bei 29 214 Euro für den CLA 180.

Eines ist auf den ersten Blick zu erkennen. Der CLA ist deutlich größer als die A-Klasse-Limousine. In der Tat ist er mit 4,63 Metern 34 Zentimeter länger als diese. Seine Verwandtschaft mit der A-Klasse steht dem CLA ins Gesicht geschrieben; die muskulöse Heckansicht erinnert eher an den großen Bruder CLS. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der CLA einen neuen Luftwiderstands-Bestwert erreicht hat: Der cW-Wert von 0,22 des CLA 180 BlueEfficiency Edition setzt Maßstäbe für die Entwicklung windschlüpfriger Fahrzeug-Karosserien.

Das Cockpit des CLA mit den tief liegenden Instrumenten und dem farbigen Multifunktionsdisplay dazwischen, den runden Lüftungsdüsen und galvanisierten Oberflächen entspricht dem der A-Klasse-Limousine. Die Verarbeitung ist erstklassig, und die Auswahl der Materialien lässt kaum Wünsche offen. Stark konturierte und relativ eng geschnittene Sitze sollen den Passagieren einen sportlichen Eindruck vermitteln. Für so manche Figur dürfte es in ihnen aber schon etwas eng werden. Ansonsten mangelt es nicht an Ellenbogen-, Kopf- und Beinfreiheit.

Hinten gibt es zwei „normale“ Sitzplätze und einen Notsitz. Dennoch ist der Platz auch für zwei Passagiere nicht üppig – das hängt unter anderem mit dem nach hinten stark abfallenden Dach zusammen. So eignet sich die Rückbank eher für Kinder oder für Erwachsene auf Kurzstrecken. Der Gepäckraum ist mit 470 Litern aber richtig groß – nur fünf Liter mehr passen in den der C-Klasse. Wird die Rückbanklehne umgeklappt, lässt sich der Stauraum noch deutlich vergrößern. Die relativ kleine Gepäckraum-Öffnung erschwert jedoch das Beladen etwas.

Eine Fülle von Assistenzsystemen unterstützt den Fahrer. Serienmäßig sind unter anderem der Müdigkeitserkenner und der radargestützte Kollisions-Warner an Bord. Abstandstempomat, Spurhalteassistent und Totwinkelwarner, automatisches Fernlicht und Einparkassistent gibt es nur gegen Aufpreis. Dabei ist der Parkassistent sehr zu empfehlen, denn die Übersichtlichkeit nach hinten ist im CLA nicht sehr groß.

Das Fahrwerk des CLA ist mit einer McPherson-Vorderachse und einer Raumlenker-Hinterachse aufgebaut. Zwei Fahrwerksabstimmungen sind wählbar: das Komfortfahrwerk und das optionale Sportfahrwerk mit einer tiefer gelegten Karosserie. Ab Werk verfügen alle Versionen über Direktlenkung. In Verbindung mit dem ESP-Steuergerät wird beim Übersteuern automatisch gegengelenkt, es erfolgen Lenkkorrekturen beim Bremsen auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen, und Einflüsse von Seitenwind und Straßenneigung werden verringert.

Unter der Haube arbeiten ausschließlich aufgeladene Benzin- und Dieseldirekteinspritzer mit Leistungen zwischen 90 kW/122 PS und 155 kW/211 PS. Im Kurztest nahmen wir die Version mit dem stärksten Diesel ins Visier – den CLA 220 CDI, den es ab 38 466 Euro zu kaufen gibt. Der Vierzylinder-Selbstzünder leistet 130 kW/177 PS und verfügt über das maximale Drehmoment von 350 Nm, das bereits ab 1400 U/min zur Verfügung steht.

Diese Werte deuten schon an, was das Fahrzeug kann: In 7,8 Sekunden schafft es den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht die Spitze bei 230 km/h. Der Normverbrauchswert wird mit vier Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern angegeben – in der Praxis waren es etwa anderthalb Liter mehr. Durch die enorme Kraft aus dem Drehzahlkeller, die über das schnell und sauber arbeitende Doppelkupplungsgetriebe an die Räder geleitet wird, kann der CLA wie der Blitz antreten. Überholvorgänge sind mit diesem Fahrzeug sehr sicher abzuwickeln, weil es ein großes Potenzial hat und rasant durchziehen kann.

Die Lenkung arbeitet präzise, der Geradeauslauf ist tadellos, und auch auf kurvigen Bergstraßen neigt der Fronttriebler weder zum Untersteuern noch zum Übersteuern. Das Fahrwerk ist dabei nicht etwa knallhart abgestimmt, sondern leitet den CLA komfortabel über Bodenwellen und Querfugen. Dank seiner Schnittigkeit bietet das Fahrzeug dem Wind nur wenig Angriffsfläche, so dass Windgeräusche auch bei höheren Geschwindigkeiten kaum zu hören sind. Dafür aber der Motor, der sich akustisch doch recht deutlich bemerkbar macht. Für den Autofreak indes ist das eher Musik in den Ohren.