Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Lange hat es gedauert, aber jetzt scheint der Knoten geplatzt: Immer mehr Autokäufer entscheiden sich aktuell für ein reines Elektrofahrzeug oder eines mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Eine wichtige Stellschraube war und ist deren Förderung. „Seit dem Start der Umweltprämie im Juni 2016 sind über 530 000 Fahrzeuge vom Bund gefördert und rund 2,1 Milliarden Euro dafür ausgegeben worden“, unterstreicht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Im Rahmen der Corona-Konjunkturprogramme war die Förderung deutlich aufgestockt worden. „Für Elektrofahrzeuge, die weniger als 40 000 Euro netto kosten, beträgt die maximale Fördersumme nun 9000 Euro, für Hybrid-Autos sind es 6750 Euro“, schiebt Altmaier nach.Aktuell sind rund eine Million E-Autos in Deutschland zugelassen
Nach einem eher verhaltenen Anlauf gehört der Volkswagen-Konzern in punkto Elektromobilität inzwischen zu den Vorreitern. Allen voran die Marke VW. Der Hersteller plant insgesamt 20 elektrische Fahrzeuge und will bis 2025 rund neun Milliarden Euro in Entwicklung, Bau, Vertrieb und Lade-Infrastruktur investieren. Der Wegbereiter zur emissionsfreien Autoflotte der Wolfsburger ist der ID.3, der mit einer Länge von 4,26 Metern zwar in die Golfklasse passt, jedoch dank des kleinen E-Motors und der Akkus im Wagenboden einen deutlich größeren Innenraum als andere Fahrzeuge mit herkömmlichen Antrieben in dieser Klasse bietet.
Während sich die Entwickler des ID.3 an den europäischen Bedürfnissen orientiert haben, startet der VW ID.4, das brandneue Elektro-SUV des Herstellers, quasi als Weltauto und wird unter anderem auch in Asien und in den USA verkauft. Das 4,58 Meter lange Fahrzeug ist etwas größer als der Tiguan und bietet komfortable Platzverhältnisse sowohl in der ersten Reihe, als auch im Fond. Wie in jedem SUV, ermöglichen die erhöhten Sitze einen bequemen Ein- und Ausstieg und eine gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen.
In den Gepäckraum passen 543 Liter; nach Umklappen der Rückbanklehnen vergrößert sich das Volumen auf 1575 Liter. Wer mehr Gepäck zu transportieren hat, kann sich noch bis zu 75 Kilogramm aufs Dach packen. Die dafür notwendige Dachreling ist serienmäßig an Bord. Zusätzlich kann der ID.4 gebremste Anhängelasten von bis zu einer Tonne an den Haken nehmen. Diesen baut VW auf Wunsch an. Dabei stört er nicht die Optik, wenn das Fahrzeug ohne Hänger unterwegs ist – der Haken lässt sich seitlich wegklappen.
Als Antriebe stehen drei Versionen zur Wahl. Die Versionen der Leistungsstufen 109 kW/148 PS und 125 kW/170 PS sind mit der kleineren Batterie mit einer Kapazität von 52 kWh gekoppelt. Die Reichweiten dieser Versionen werden mit rund 340 Kilometern angegeben. Der stärkste Motor leistet 150 kW/204 PS und ist mit einem 77-kW-Akku kombiniert. Damit soll der ID.4 mit einer Batterieladung bis zu 522 Kilometer schaffen.
Der Motor bietet ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern, und das vom Start weg. In 8,5 Sekunden schafft diese Version Tempo 100; die Spitze wird bei 160 km/h elektronisch abgeregelt. Serienmäßig sind alle ID.4-Modelle mit einem CCS-Ladeanschluss für Schnellladesäulen ausgestattet. An diesen kann der Akku des ID.4 in 35 Minuten bis 80 Prozent wieder aufgeladen werden.
Last but not least: Das Basismodell ID.4 Pure mit der kleinen Batterie kostet 36 950 Euro – abzüglich der Förderung reduziert sich der Preis auf rund 28 000 Euro. Doch vielen wird an einer höheren Reichweite gelegen sein. Die Preise für Versionen mit der großen Batterie starten bei 44 500 Euro. Die Top-Version des ID.4, die kaum Wünsche offen lässt, kostet knapp 22 000 Euro mehr als das Basismodell.
Das sind die Fakten. Doch wie fühlt sich das Fahren in einem E-Auto von VW an? Welche Besonderheiten sind zu beachten? Wie funktioniert das „Stromtanken“? Wer es mal ausprobieren will, sollte sich an einen der VW-Handelsbetriebe wenden und einen Termin fürs Probefahren vereinbaren.