Darwin, Australien (Roads’R’Us). Die Kenworth-Sattelzugmaschine, eine in Australien gebaute verstärkte Version des US-Vorbildes, spult Meile um Meile auf der schmalen, geraden und flachen Straße ab, die sich im Kegel der über drei Kilometer weit reichenden Bull-light-Scheinwerfer zum Horizont hin verengt. Hinter uns folgen wie gut dressierte Hunde drei vollbeladene Anhänger. Ziel ist Darwin, „ganz oben“ im tropischen Norden. „Top-End-Express“ heißen wir denn auch.
8.000 Kilometer in neun Tagen, wie soll das zu schaffen sein? Und doch: im Non-Stop-Verkehr auf der längsten, härtesten und schnellsten Lkw-Linienverkehrsstrecke der Welt.
Die Straßenwahl hängt normalerweise vom jeweiligen Wetter ab, oder, wie es Dough, mein australischer Fahrer-Kollege, ausdrückt: „Wenn wir glauben, daß das Wasser auf der kürzeren Strecke bis an die Windschutzscheibe heranreichen wird, nehmen wir den längeren Weg.“ In der trockenen Jahreszeit wählen die Fahrer normalerweise eine Route, die quer durch das Outback führt. Wenn das Wetter schlecht ist und sich so mancher Straßenabschnitt in eine Schlammwüste verwandelt und unpassierbar wird, fahren sie zunächst entlang der Küste nach Norden.