Lifestyle in Leichtmetall oder Angeben in Aluminum

0
1275
© Copyright by Stefan Baldauf / SB-Medien

Hamburg, Deutschland (RoadsRus). Vor wenigen Tagen präsentierte die Jaguar Land Rover Deutschland GmbH in Hamburg eingeladenen Journalisten den neuen Jaguar XF und lud zu einer Pressekonferenz und Probefahrt in der Hansestadt an der Elbe.

Vorweg gönnen wir uns einen Rückblick. Der 1954 in Schottland geborene Ian Callum, der nach seiner Anstellung bei Ford TWR mitbegründete und dann bei Aston Martin arbeitete, ist seit 1999 Design Director beim einst englischen Autobauer Jaguar. Jaguar ist mittlerweile eine Marke der Jaguar Land Rover Limited. Und wie der Leaper weg ist – Ältere erinnern sich an das ehrwürdige Statussymbol -, ist alles weg und gehört längst zu Tata Motors, weil die US-Amerikaner von Ford an die Inder verkauften.

Die sorgten sodann für ein verändertes Logo und neue Wagen wie den Jaguar XF, der 2008 auf den Markt kam und zwar anstelle des Jaguar S-Type. Das neue Auto wurde innen und außen wirklich neu von Callum und Kollegen gestaltet. Diese Baureihe mit der Bezeichnung X250 erhielt zwar Ende 2011 ein Facelift und eine eine Kombi-Variante („Sportbrake“), wurde jetzt aber neu entwickelt und basierend auf der ebenfalls neu entwickelten iQ-Plattform. Die zweite Generation – wie man so sagt – des Jaguar XF ist die Baureihe 260, die erstmals bei einer Drahtseilschau über der Themse enthüllt wurde. Das war in London ein echter Eye Catcher. Rund 18 Meter über dem Wasser fuhr der Wagen locker und leicht 240  Meter auf zwei dünnen Seilen mit einem Amulette de cate darunter.

Für das „the world’s longest high-wire water crossing“ war es von Vorteil gewesen, dass das weiße Automobil aus Aluminium ist. Callum und Chris McKinnon, Product Marketing Director bei Jaguar, zeigten sich nach dem Stunt begeistert, auch darüber, dass das Auto smaler, shorter und lower ist und „very simple and very pure“.

Wie für Geschäftsleute gemacht scheint die luxuriös anmutende Limousine, die Jaguar Land Rover als „Business-Limousine bewirbt, wobei auf die „Aluminium-Intensive“-Architektur“ hingewiesen wird, die der geneigte Betrachter nicht sieht, aber bei den Betriebs- und Krankenkosten (die CO2-Emissionen nach Angaben des Herstellers auf 104 g/km gesenkt worden sein). Die leichten Aluminium-Doppelquerlenker-Vorderachse mit der Aluminium-Integral_Hinterachse soll für „höchsten Fahrkomfort“ sorgen. Eine Stunde auf einem gemütlichen Ausflug von Hamburg-Altona auf gut ausgebauten Straßen in den Norden bis Blankenese und darüber hinaus zurück lassen nichts Gegenteiliges erkennen.

Von der Gegend zum Gefährt, das im Jaguar-Land-Rover-Werk in Castle Bromwich vom Band gelaufen ist und dessen Unterbau „zu 75 Prozent aus gewichtssparendem Aluminium besteht“ und dadurch „Gewichteinsparungen von bis zu 190 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger“ vorweisen kann, wobei die „Torsionssteifigkeit um 28 Prozent“ verbessert worden sei (Zitate sind einer Pressemitteilung der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH entnommen). Das ist eine Ansage an die Konkurrenz aus München (5er BMW), Stuttgart (Mercedes-Benz E-Klasse) und Ingolstadt (Audi A6).

Das Alu bleibt, die Ausstattung wechselt von Pure über Prestige, Portfolio R-Sport bis S). Zudem werden drei Diesel und zwei Benzin-Motoren, die nach Euro 6 abgaszertifiziert sind, angeboten. Besonders der „brandneue Vierzylinder Turbodiesel der Ingenium-Baureihe“ ist zu nennen. Der Selbstzünder wird zudem mit 132 kW (180 PS) angeboten und „alternativ“ die Diesel „mit einem manuellen Sechs- oder automatischem Achtgang-Getriebe.

Wer sich für Pure beim XF mit einer Sechs-Gang-Schaltung (120 kW/163 PS) entscheidet, müsse derzeit 41.350 Euro auf den Tisch legen. Die Preisempfehlung inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer sei unverbindlich). Leistungen und Preise steigen bis zumXF S AWD mit Acht-Stufen-Automati (280 kW/380 PS) zu einem Preis von 70.390 Euro.

Auf der Pressekonferenz wurde darauf hingewiesen dass der neue XF um sieben Millimeter kürzer und drei Millimeter flacher als sein Vorgänger sei. Gemerkt hatten wir das wahrlich nicht, dafür sind wir noch immer von der Bein-, Knie- und Kopffreiheit im Fond angenehm angetan. In der Kürze der Zeit, so ist das bei Fahrzeugpräsentationen, war „das komplett neue InControl-Touch-Pro-System nicht auszuprobieren. Das holen wir nach, wenn wir den Testwagen in und um Berlin bewegen. Dann ist Angeben in Aluminium angesagt.

Allen XF ist übrigens der Hinterradantrieb anzumerken. Ausnahmen bestätigen die Regel. Für die Topversionen gibt es Allradantrieb. Und alle XF sollen mindestens 230 km/h schaffen, die V6-Versionen sogar die 250-km/h-Marke knacken, allerdings würden sie elektronisch gebremst werden, damit das nicht passiert. Hmm.

Anmerkung:

Der Beitrag von Tred Prudenter wurde am 4. Oktober 2015 , um 11:04 Uhr MEZ, im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.