Berlin, Deutschland (RoadsRus). Vor fast 55 Jahren hat Alfa Romeo einer begeisterten Autowelt seine erste Giulia vorgestellt – damals begründete das Mittelklasse-Fahrzeug das neue Segment der Sport-Limousinen. Jetzt ist die Giulia wiedergekehrt.
In der Zwischenzeit hat es sich Alfa Romeo so peu á peu mit seinen Freunden verscherzt. Längst liefen keine so rassigen Sportwagen und Coupés mehr aus Italien an. Weder Design, noch Fahrspaß, noch Qualität konnten nicht mehr so recht überzeugen. Als eine neue Giulia angekündigt wurde, war die Vorfreude groß. Und nun ist die rassige, formschöne Mittelklasse-Limousine nach nur drei Jahren Entwicklungszeit zu den Händlern gerollt.
Die freut es ebenso wie die Kunden. Denn mit diesem Modell soll es nun wieder rapide aufwärts gehen mit der Marke, die im Jahr nur noch um die 60 000 Autos absetzen konnte. Bis 2018 sollen die Verkaufszahlen bis auf 400 000 pro Jahr hochschnellen – dank Giulia und anderer neuer Herzensbrecher, die noch in der Pipeline sind. Man darf gespannt sein
Und da steht nun die neue Giulia – mit schnittiger Frontpartie, die vom Airsplit-Lufteinlass, dem klassischen Alfa-Kühlergrill und schmalen Scheinwerfern mit Bi-Xenon- und LED-Licht dominiert wird. Mit ihrem sportlichen Design nimmt die Giulia direkt eine Alleinstellung im Mittelklasse-Segment ein. Standesgemäß ist der schicke Sportler ab Werk mit Leichtmetall-Felgen ausgestattet.
Kommen wir zu den praktischen Werten: Es ist genügend Platz in der ersten Reihe, etwas weniger Beinfreiheit im Fond, wobei die Rückbank nur auf kurzen Strecken mit drei Passagieren besetzt sein sollte. Optimalen Seitenhalt garantieren die serienmäßigen Sportsitze für Fahrer und Beifahrer. Eine ganz gute Alltagstauglichkeit bietet das Gepäckabteil, das 480 Liter fasst.
Der Innenraum präsentiert sich aufgeräumt, und die Instrumente und Schalter sind ergonomisch angeordnet. Die Materialien des Innenraums wirken hochwertig und sind ordentlich verarbeitet. Schon die Basis-Version ist unter anderem mit einem Tempomaten und der Klimaautomatik ausgestattet. Alle wichtigen Bedienelemente einschließlich einer Start-Stopp-Taste sind im und am Lenkrad platziert.
Als Motoren für den Hecktriebler werden vorwiegend Selbstzünder angeboten. Zum Basispreis von 33 100 Euro wird der 100 kW/136 PS starke 2,2-Liter-Diesel unter die Haube gesetzt. Allerdings ist diese Version erst im Herbst zu haben. Bis dahin markiert dieser Diesel in den Leistungsstufen 110 kW/150 PS und 132 kW/180 PS den Einstieg ins Giulia-Vergnügen – zu Preisen von 34 100 Euro beziehungsweise 37 400 Euro. Zwei Vierzylinder-Benziner sowie ein weiterer Diesel sollen noch in diesem Jahr folgen. Mit diesen Motoren ist die Giulia nun ganz oder sehr sportlich unterwegs.
Doch das Topmodell spielt in einer ganz anderen Liga – es ist quasi ein Modell für sich, das aber auch stramme 71 800 Euro kostet. Die Giulia Quadrifoglio Verde wird von einem 2,9-Liter-Biturbo-Sechszylinder beatmet, der 375 kW/510 PS leistet. Der von den Ingenieuren der Ferrari-Abteilung neu entwickelte Vollalu-Motor katapultiert den 1,7-Tonner aus dem Stand in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 und bis zu einer Spitze von 307 km/h. Das relativ niedrige Leergewicht wurde durch den großflächigen Einsatz von Alu und Kohlefaser in der Karosserie erzielt. Eine Keramikbremsanlage ist zur sicheren Verzögerung des Boliden eingesetzt worden.