Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Als der „Strichachter“ 1968 erschien, erlebte der neue »kleine« Mercedes bald einen gigantischen Erfolg, knapp zwei Millionen wurden von den Vier- und Sechszylinder-Baureihen gebaut und bis heute sind die schier unverwüstlichen Limousinen noch nicht ganz aus dem Straßenbild verschwunden. Michael Rohde, Spezialist für diese Baureihe, entwickelte 1996 das Standardwerk über den Millionenseller aus Untertürkheim; mit zahlreichen Fakten zu Konstruktion und Hintergründen einschließlich einer Schwachstellen-Analyse.
Die vorliegende Neuauflage des Motorbuch Verlags-Erfolges „Mercedes-Benz/8 W114/115“ enthält neue Texte und neue, meist farbige Bilder, Hintergründe sind vertieft behandelt, während technische Daten vernachlässigt wurden. So schön, so gut. Schwelgendes durchblättern lässt das Herz des Strichachterfreund hüpfen, wirklich großartige Fotos! Aber der Text? Die Kapitelüberschriften und Bildunterschriften sind launisch dahin geworfen, dass einem der Atem stockt. Auf Seite 130 heißt die Kapitelzeile zur Serie 1,5 „Mai 1972: Lieber Farben-froh als grau-enhaft“. Bei den Bildunterschriften dominiert der Krabbelwitz. Unter einem Foto, das einen weißen Strichachter vor einer Ölverarbeitungsanlage zeigt, lesen wir: „Total raffiniert: Im Vordergrund das Auto, im Hintergrund das Öl“. Vergleiche zur Konkurrenz fehlen, eine Einordnung der Achsaufhängung oder der Sicherheitskonsolen wären erörternswert gewesen.
Fazit. Für Lesefaule ein Augenschmaus!
Bibliographische Angaben
Michael Rohde, Mercedes Benz /8, Mercedes für Millionen, 208 Seiten, 222 Farbabbildungen, Format: 265 x 230 mm, 100 sw-Abbildungen, Verlag: ISBN: 978-3-613-03910-0, Preis: 39,90 EUR