Hurra, die neue Hercules ist da – zumindest als Buch von Leo Keller

0
389
"Hercules - Motorräder, die Geschichte machten" von Leo Keller. © Motorbuch-Verlag

Berlin, Deutschland (Roads’R’Us). Mit dem Namenwort Hercules verbinden viele vieles. Das reicht von einem Fußballclub in Alicante bis zu einer Zecke in Essen, von einem Flugboot über ein Forschungsschiff bis zu einem Laser, von einer Bucht an der Nordküste Südgeorgiens bis zu einem Berg im Viktorialand. Auch Filme und ein Mondkrater, ein Sternbild und ein Chefkoch gehören dazu.

Vergessen werden dürfen jedoch keineswegs der Fahrzeughersteller, also der von Fahrrädern und Kraftfahrzeugen in Nürnberg, einen im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika gab es auch, ja, sogar einen in der Schweizer Eidgenossenschaft. In dem Buch „Hercules – Motorräder, die Geschichte machten“ geht es dabei auch um die Zweirad Union. Beide Begriffe schrieben in Nürnberg Geschichte. Das „Nürnberg … viele Jahre neben Bielefeld eines der Zentren der deutschen Motorrad-Industrie“ war, das hält Leo Keller in seinem in in Köln im Sommer 2021 geschriebenen Vorwort fest. Sogar „Mitte der 1950er Jahre produzierten dort noch fast ein Dutzend Hersteller mit klangvollen Namen von ‚Ardie‘ bis ‚Zündap'“, weiß Keller mitzuteilen und noch viel mehr. Das Werk ist aus berufenem Munde, denn der Mann war nicht nur Motorradjournalist, sondern auch viele Jahre im Geländesport auf aktuellen und historischen Motorrädern unterwegs. Mehr noch: Er war lange Jahre Vorsitzender der Enduro-Senioren der Bundesrepublik Deutschland. Keller kann’s nicht lassen, er ist immer noch Mitglied der schreibenden Zunft und zwar als Europa-Korrespondetn der Oldtimer-Zeitschrift „VMX“.

Der „Motorbuch-Verlag“ mit Sitz in Stuttgart teilt zum über 222 Seiten umfassenden Buch mit beachtlich vielen Bildern ungefähr im A4-Format (nicht ganz so hoch und etwas breiter) mit, daß, weil die Nürnberger Zweiradbauer ihre Motoren stets beim Schweinfurter Riesen Fichtel & Sachs zukauften“, diese „die Motorenbauer Hercules“ übernommen hätten. „Mitte der 1960er Jahre kauften F&S die Zweirad Union, die 1958 aus den Marken DKW, Express und Victoria geformt wurde. Welche Marken und Modelle so entstanden und wie es mit der Marke Sachs weiterging, schildert diese umfangreiche Dokumentation. Geschichte, Modelle, Technik, Sport“. Für Kenner und Kritiker liegt damit eine scheinbar „lückenlose Chronik der untergegangenen, aber unvergessenen Firma“ vor. Keller sei Dank!

Bibliographische Angaben

Leo Keller, Hercules – Motorräder, die Geschichte machten, 224 Seiten, Format: 265 x 230 mm, Verlag: Motorbuch-Verlag, Stuttgart, 1. Auflage, 27. Juli 2021, ISBN: 978-3613-04409-8, Preise: 29,90 EUR (Deutschland), 30,80 EUR (Österreich)