Porsche im Visier weniger deutscher Journalisten – Endlich prüft das Kraftfahrt-Bundesamt

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Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Erst geriet Porsche in das Visier von Journalisten, dann von Behörden. Der „Spiegel“ ließ einen Porsche Cayenne mit V6-Dieselmotor testen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will das jetzt auch. Personenkraftwagen von Porsche stehen auf dem Prüfstand.

Der Verdacht lautete: Manipulationen bei Abschalt- oder Umschalteinrichtungen. Der TÜV Nord suchte und fand laut „Spiegel-Online (9.6.2017) in „einem Labortest eines Porsche Cayenne im Auftrag … deutlich erhöhte Stickoxidwerte“. Die Spiegel-Autoren Frank Dohmen, Dietmar Hawranek und Gerald Traufetter schreiben von einem „Insider“, dem zufolge „die Diesel-Modelle dieses Geländewagens mit einer Abschalteinrichtung ausgestattet“ seien, „die dafür“ sorge, „dass der Geländewagen im Straßenverkehr weit mehr giftige Abgase ausstößt als zulässig“.

Mit den vom TÜV Nord gemessenen Werten hätte, resümieren die Autoren, „der Wagen keine Genehmigung von den Zulassungsbehörden erhalten“.

Der Hersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen streitet diese Anschuldigungen ab. Und das KBA? Das prüft noch. Und gilt bei Kritikern als verlängerter Auspuff der deutschen Autoindustrie. Die Behörde werde im Grunde nicht kontrolliert, aber um so mehr lobbyisiert.

Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe sieht „eine viel zu großen Nähe zwischen Politik und Automobilindustrie“. Resch: „Es müsse wieder eine ’normale Distanz‘ vor allem der Aufsichtsbehörden zu den Herstellern hergestellt werden.“ Keine Frage: Die Konsumenten von Kraftwagen müssen geschützt werden, nicht die Kapitalist der Kraftfahrzeugindustrie.