Infiniti Q60: Bildhübsch, schnell, eng – Coupé der Nissan-Nobeltochter ist echter Wettbewerber im Premium-Segment

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Infiniti Q60 © Infiniti

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Infiniti nennt sich die noble Schwester von Nissan – so etwa, wie Lexus die von Toyota ist. In den Staaten und in Asien werden deren Premium-Fahrzeuge gut verkauft. Mit dem Q60 will die Marke endlich auch hierzulande bekannter werden.

Infiniti Q60 © Infiniti

Ein Fahrzeug, nach dem sich die Leute auf der Straße noch umsehen oder sich beim Tanken nach ihm erkundigen – das muss schon etwas Besonderes sein im autoverliebten Deutschland. Das neue Mittelklasse-Coupé Q60, quasi der Zweitürer des Q50, ist so ein Mobil. Es ist 4,69 Meter lang, und die Designer konnten auf dieser Länge ihre Vorstellungen von einem klasse Coupé festmachen.

Es ist ihnen sichtlich gelungen. Sie haben ein kraftvoll-elegantes Fahrzeug abgeliefert, mit großem Kühlergrill, scharfen Raubtieraugen, weit ausgestellten Kotflügeln und muskulösem Heck. Geschwungen sind die Linien der Karosserie in der typischen Coupé-Silhouette mit langer Motorhaube, kurzem Heck und deutlich abfallender Dachlinie.

Auch im Innenraum ist der Q60 ein Bilderbuch-Coupé: Die Sitzposition ist sehr tief und die Rundumsicht nicht besonders. Es geht verhältnismäßig eng zu – vor allem im Fond. Trotz seiner Länge passen in den Gepäckraum gerade mal 342 Liter. Doch wer ein solches Fahrzeug kauft, das mit dem Basismotor für 44 500 Euro zu haben ist, wird es nicht als Familien-Reisewagen erwerben. Es ist ganz klar ein Lustkauf – wie es auch die Wettbewerber von Audi, BMW und Mercedes-Benz in diesem Segment sind.

Infiniti Q60 © Infiniti

Dementsprechend ist die Motorenauswahl ausgefallen. Besagter Basismotor ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 155 kW/211 PS. Noch mehr Interesse werden die Lustkäufer wohl für den ab diesem Monat verfügbaren 3,0-Liter-V6-Twin-Turbo mit 298 kW/405 PS und serienmäßigem Allradantrieb aufbringen. Für diesen Boliden sind mindestens 56 990 Euro zu investieren.

Dafür pfeift der Q60 3.0t auch in nur 5,0 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht spielend Tempo 250. Sein Temperament ist direkt an den Kenndaten des Motors abzulesen: 475 Newtonmeter an maximalem Drehmoment liegen im breiten Band zwischen 1600 und 5200 Umdrehungen pro Minute an – das heißt Power aus dem Keller und stets rasanter Durchzug.

Aber auch mit dem kleineren Turbo, der ebenfalls serienmäßig mit einer Siebengang-Automatik kombiniert wird, ist der Q60 nicht untermotorisiert. 350 Newtonmeter an maximalem Drehmoment stehen für den Hecktriebler bereit – über die Spanne von 1250 bis 3500 U/min. Damit erreicht der Q60 eine Spitze von 235 km/h. Der Sprint von Null auf 100 km/h dauert – dem Leergewicht von 1,722 Tonnen geschuldet – aber mindestens 7,3 Sekunden. Der Normverbrauch wird mit 6,8 Litern angegeben, der des größeren Motors mit 9,1 Litern – beide Werte sollten leicht in der Praxis zu übertreffen sein.

Infiniti Q60 © Infiniti

Schon seit 2008 versucht Infiniti, in Deutschland richtig Fuß zu fassen. Es war ein zäher Start, doch jetzt scheint der Knoten geplatzt zu sein. Immerhin konnte Infiniti im vergangenen Jahr 2179 Fahrzeuge hierzulande absetzen – mehr als doppelt so viele wie 2015. Damit liegt Infiniti nun schon fast gleichauf mit der Toyota-Nobeltochter Lexus. Damit dieser Trend anhält, baut Infiniti sein Modell-Angebot weiter aus und hofft, dass die brandneuen Fahrzeuge – die Limousine Q50 und das Coupé Q60 – wesentlich dazu beitragen werden.