Die Abgasaffäre bei VW weitet sich aus

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© Karikatur: Marian Kamensky, 2015

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Für Volkswagen kommt es seit Aufflammen des Abgasskandals im September immer schlimmer. Rund elf Millionen mit Diesel betriebene Kraftwagen mit 1,2, 1,6 und 2,0-Liter Hubraum sind vom Betrug betroffen. Eine „Schummel“-Software, die entsprechen programmiert wurde, manipuliert Werte. Die betroffenen Fahrzeuge werden weder vom Autobauer noch von der Politik aus dem Verkehr gezogen. Die Autos sollen umgebaut werden.

Auch Eigentümer von Personenkraftwagen mit Benzinmotoren sind von dem gigantischen Betrug betroffen. VW entblödete sich nicht, auch bei der als besonders verbrauchs- und schadstoffarm beworbenen BlueMotion-Technologie reichlich zu betrügen.

Mittlerweile zieht der VW-Konzern mehr und mehr die Handbremse. Porsche, Audi und VW stoppen den Verkauf bestimmter Fahrzeuge in Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).

Der Grund: Die US-amerikanische Umweltbehörde EPA vertritt die Ansicht, dass bei VW Touareg aus dem Jahr 2014, bei Porsche Cayenne aus dem Jahr 2015 und bei den Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8 und Q5 mit Dreiliter-Dieselmaschine der echte Abgaswert neunmal höher (sic!) als der politische Grenzwert liegen würde.

Beim Volkswagen-Konzern ist man sich keiner Schuld bewusst. Allerdings wurde am Dienstag mitgeteilt: „Bei internen Untersuchungen ist festgestellt worden, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typ-Zulassung von Fahrzeugen zu nicht erklärbaren Werten gekommen ist.“

Laut Spiegel-Online (04.11.2015) könnten „von falschen Werten beim CO2-Ausstoß“ nach VW-Angaben ‚rund 800.000 Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns betroffen sein‘. Es handelt sich demnach unter anderem um Autos der Typen Polo, Golf und Passat. Bei der VW-Tochter Audi gehe es um A1- und A3-Modelle, bei Skoda um den Octavia und bei Seat um den Leon und den Ibiza, sagte ein Sprecher.

VW, Porsche, Audi, Skoda, Seat … kaum eine Marke aus dem VW-Konzern fehlt, viele Modelle sind anders als angegeben.

Auch bei einem Benzinmotor mit Zylinderabschaltung habe es Auffälligkeiten gegeben, sagte der Sprecher. Es handele sich dabei aber um eine geringe Stückzahl. „Bei den Dieselmotoren seien 1,4-, 1,6- und 2,0-Liter-Varianten betroffen.“

So viel ist sicher: Der VW-Konzern will und wird derzeit weniger Wagen fürs Volk verkaufen.