Auch Daimler in der Abgasfalle?

1
494
© Daimler

Berlin, Deutschland (RoadsRus). Steckt auch die Daimler AG in der Abgasfalle? Auf jeden Fall soll die Daimler eingeräumt haben, „dass sie über die Motorsteuersoftware bei Temperaturen unterhalb von (plus) 10 Grad Celsius die Wirkung der Diesel-Abgasreinigung bei der Mercedes C-Klasse BlueTec 220 CDi verringert“.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) veröffentlichte am 3. Februar 2016 Messungen aus den Niederlanden, „die eine bis zu 28-fache NOx-Grenzwertüberschreitung bei Straßenmessungen belegen“ würden. In der Pressemitteilung der DUH vom heutigen Tage heißt es. „Die Käufer von Mercedes BlueTec-Modellen wurden und werden jedoch nicht über diesen erheblichen Mangel informiert, der Umwelt und Gesundheit schadet. Im Gegenteil: Daimler täuscht die Verbraucher in Modellkatalogen und auf der Konzern-Homepage weiterhin mit falschen Aussagen zu angeblich minimalen NOx-Emissionen des Diesel-Modells Mercedes-Benz C 220 BlueTEC CDi (Euro 6). Die DUH wird deshalb vor dem Stuttgarter Landgericht Klage gegen die Daimler AG einreichen, um die Fortsetzung der Verbrauchertäuschung für alle von den Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeugen gerichtlich untersagen zu lassen.“

In der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) klagt ein Kunde. Gegen den Daimler-Konzern reichte er in Illinois eine Sammelklage ein. Daimler streitet die Betrugsvorwürfe ab. Laut „Handelsblatt“ habe die United States Environmental Protection Agency (EPA) „Mercedes kontaktiert und Testergebnisse für die amerikanischen Dieselmotoren eingefordert“. Vom Kraftfahrt-Bundesamt hört man unterdessen nichts.

In den USA dürfen die Abgase kontrolliert und manipuliert werden. Die Programme in den Rechnern der Autos müssen bei deren Zulassung offengelegt und von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Die EPA in den USA ermittelt, das KBA in der BRD guckt zu und – so scheint es – der Kunde in Deutschland in die Röhre. Einige landen im Sarg. „Jährlich sterben allein in Deutschland über 10.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der giftigen Dieselabgase“, notiert die DUH dazu.

Immerhin werden in den USA die Ergebnisse der EPA veröffentlicht. Die KBA verschweigt in der Regel Abweichungen ihrer Messungen von den Angaben der Hersteller. Und das ist schlecht so.

1 Kommentar